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Falsches Spiel mit Hannah

Falsches Spiel mit Hannah

Titel: Falsches Spiel mit Hannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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wurde applaudiert, die Wettkampfrichterin lächelte noch wohlwollender als vorhin. Die beiden Männer nickten immerhin anerkennend, bevor sie sich über ihre Unterlagen beugten, um sich Notizen zu machen.
    Auch Uwe klatschte begeistert, als Hannah mit Acapulco auf ihn zukam. „Herzlichen Glückwunsch, Hannah“, raunte er ihr zu.

Die Favoritin
    â€ž Congratulations! “ Sue umarmte Hannah nun schon zum vierten Mal innerhalb weniger Minuten. „ Well done! “
    â€žIch wusste, dass du es schaffst!“, jubelte Tori. „Hurra!“
    Sina klopfte Hannah anerkennend auf den Rücken, Hannes strahlte sie an und hinter ihnen drängten sich Hannahs Eltern, um ihr ebenfalls zu gratulieren.
    â€žJetzt macht doch nicht so einen Wirbel“, wehrte sie ab. „Das war nur die Vorausscheidung, nicht das Turnier.“
    â€žDer erste Schritt auf dem Weg zum Sieg“, rief Sina. „Und was für ein Schritt!“
    â€žDa kann sich Myriam eine Scheibe von abschneiden“, spottete Tori.
    â€žLieber nicht“, meinte Sina. „Sie soll genauso bleiben, wie sie heute war.“
    Die anderen lachten.
    Myriam war fast am Schluss gestartet, als fünfundfünfzigste Teilnehmerin. Ohne die Spur eines Lächelns hatte sie sich auf den Rücken ihres schwarzen Quarterhorsewallachs geschwungen.
    â€žDas Tier ist viel zu groß für sie“, murmelte Uwe, der neben Hannah auf der Zuschauertribüne saß. „Haben die Kingsize-Leute denn keine Augen im Kopf?“
    Ernst grüßte Myriam die Wettkampfrichter, dann galoppierte sie los. Stangenkreuz, Trab, Drehung, Brücke, Tor – jede der Übungen absolvierten Reiterin und Pferd perfekt. Natürlich war Myriam bestens vorbereitet, wahrscheinlich hatte sie in den letzten Wochen genau wie Hannah täglich trainiert. Aber im Gegensatz zu Hannah schien sie die Freude am Reiten vollkommen verloren zu haben. Steif und angespannt saß sie im Sattel, ihre Vorführung wirkte einfach lustlos.
    â€žSie hat überhaupt keinen Ausdruck“, murmelte Uwe fasziniert.
    â€žWas haben diese Idioten bloß mit ihr gemacht?“, flüsterte Sue fassungslos. „Myriam war so eine starke Reiterin, leidenschaftlich und begeistert. Und jetzt reitet sie … like a zombie .“
    Wie ein Zombie. Das stimmt, dachte Hannah. Nach diesem Auftritt wäre keiner der Zuschauer auf die Idee gekommen, dass Myriam Pferde liebte und mit Enthusiasmus ritt. Offensichtlich hatte sie das Pattern genauso einstudiert, wie man Matheformeln oder Französischvokabeln paukte. Und nun spulte sie das Gelernte freudlos herunter.
    â€žSie schafft die Auswahl, das ist keine Frage“, erklärte Uwe, nachdem Myriam den Platz wieder verlassen hatte, ohne auch nur ein einziges Mal zu lächeln. „Aber das Turnier gewinnt sie auf diese Weise bestimmt nicht.“
    Eine knappe Stunde später gaben die Preisrichter das Ergebnis bekannt. Genau wie Uwe es vorausgesagt hatte, hatten sich sowohl Hannah als auch Myriam qualifiziert.
    â€žAber beim Wettkampf hat sie keine Chance gegen dich“, erklärte Tori.
    Alle waren schadenfroh. Nur Hannah konnte sich nicht richtig über Myriams miesen Auftritt freuen. Wie schlecht Myriam ausgesehen hatte. Und dieser verkniffene Gesichtsausdruck! Nach ihrem Auftritt hatten Petersen und ihr Vater sie am Ausgang des Reitplatzes empfangen. Myriams Vater hatte den Arm um ihre Schultern gelegt. Immerhin hatte er seiner Tochter keine Vorwürfe gemacht. Vielleicht verstand er aber auch einfach zu wenig vom Reiten, um zu erkennen, was für eine mäßige Leistung sie erbracht hatte.
    â€žVielleicht sollten wir sie anrufen“, sagte Hannah jetzt laut.
    â€žWen?“, fragte Tori überrascht. „Myriam?“
    â€žWenn wir ihr anbieten, dass sie wieder zurückkommt …“
    â€ž No way “, sagte Sue sofort. „Wenn sie wieder auf der Sunshine Ranch reiten will, freue ich mich. Aber ich werde ihr nicht hinterherrennen. Ich bin nicht nachtragend. Trotzdem habe ich auch meinen Stolz.“
    Hannah nickte geknickt. Vermutlich hatte es ohnehin keinen Sinn, mit Myriam zu reden. Selbst wenn sie inzwischen gemerkt hatte, dass sie einen Fehler gemacht hatte, würde sie ihn niemals eingestehen. Dazu war sie viel zu eigensinnig.
    Und außerdem … Die verächtlichen Worte ihrer Freundin hallten immer noch in ihren Ohren. Da hat sie sich ja die

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