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Falsches Spiel mit Hannah

Falsches Spiel mit Hannah

Titel: Falsches Spiel mit Hannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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meine ich ernst, glaub mir.“
    â€žDas ist ein Wort.“ Hannes schüttelte ebenfalls Heikes Hand.
    Nach kurzem Zögern streckte Hannah auch Myriam die Hand hin. „Alles Gute, Myriam.“
    Myriam berührte ihre Finger nur ganz flüchtig, dann zog sie ihre Hand wieder zurück.
    â€žJa, ja. Danke“, meinte sie geistesabwesend. „Dir auch, Hannah.“
    â€žLass dich davon bloß nicht runterziehen“, warnte Uwe Hannah, als sie ihm von dem Zusammentreffen mit Myriam berichtet hatte.
    â€žBestimmt nicht“, meinte Hannah grimmig. „Diese blöde Kuh sollte sich besser warm anziehen. Die wird nämlich gleich erleben, was Sache ist.“
    â€žIch wusste doch, dass mehr in dir steckt als nur das schüchterne, nette Mädchen“, sagte Uwe anerkennend. „Endlich zeigst du, dass du auch richtig Biss hast. Myriam ist gut. Aber du bist besser. Das ist die Einstellung, die dich zum Sieg bringt.“
    Er lehnte an der Abtrennung der Box, während Hannah Acapulco sattelte.
    â€žSollen wir das Pattern noch mal durchgehen?“, fragte Hannah, während sie den Sattelgurt festzog.
    â€žQuatsch“, wehrte Uwe ab. „Du kannst es im Schlaf, da bin ich mir ganz sicher. Iss noch eine Kleinigkeit, bevor du reitest. Du hast heute Morgen bestimmt nicht gefrühstückt.“
    Das stimmte. Vor lauter Lampenfieber hatte Hannah beim Frühstück keinen Bissen runtergebracht.
    Uwe reichte ihr einen Schokoriegel. „Nicht sehr gesund, ich weiß. Aber dafür lecker. Welche Startnummer hast du überhaupt?“
    â€žEinunddreißig“, sagte Hannah. „Meine Glückszahl.“
    Hannah klopfte Acapulco ermutigend den Hals. „Wir schaffen das, alter Junge“, flüsterte sie.
    Dann richtete sie sich auf und grüßte die drei Wettkampfrichter, die an der Stirnseite des Reitplatzes hinter einem Tisch saßen. Die beiden Männer starrten ausdruckslos zurück. Die Frau, die ihr vorhin auch ihre Unterlagen gegeben hatte, lächelte freundlich.
    Noch ein schneller Blick ins Publikum. Irgendwo da oben saßen ihre Eltern, Hannes und der Rest. Uwe stand unten hinter der Absperrung und nickte ermutigend, als sich ihre Blicke begegneten.
    Also dann. Los.
    Hannah brachte Acapulco in einen leichten Galopp. In einem großen Z überquerte er das Stangenkreuz, dann ein Trab um den ganzen Platz, bis zu einem Quadrat aus Stangen, in dem er eine 360°-Drehung absolvieren sollte. Das Pattern war kurz, viel kürzer als die Übungsabfolge, die sie später beim Turnier würde reiten müssen. Aber zur Vorausscheidung traten ja auch über sechzig Kandidaten an, von denen mehr als zwei Drittel ausscheiden würden.
    â€žDu schaffst es auf jeden Fall“, hatte Uwe Hannah vorhin noch versichert.
    Natürlich schaffe ich es, dachte sie jetzt. Obwohl sie sich fest vorgenommen hatte, während des Vorreitens nicht ins Publikum zu schauen, glitt ihr Blick in die Ränge. Ob Myriam irgendwo dort oben saß und ihr zusah? Hannah selbst hatte sich die Auftritte der anderen Teilnehmer nicht angeschaut, weil sie wusste, dass sie das nur noch aufgeregter gemacht hätte. Sie hatte auch keine Ahnung, ob Myriam vor ihr geritten war oder erst nach ihr an der Reihe war.
    Konzentration, ermahnte sich Hannah selbst, als Acapulco nun das Stangenquadrat betrat. Die 360°-Wendung war ihre Zitterübung. Die Drehung hatte Acapulco nämlich früher nur unter enormem Zügeleinsatz vollführt. Aber Uwe hatte Hannah erklärt, dass das Pferd allein auf ihren Schenkeldruck reagieren sollte. „Die Zügel werden nur als allerletztes Hilfsmittel eingesetzt.“
    Leider fand Acapulco es jedoch ganz und gar nicht nachvollziehbar, dass er sich einmal um seine eigene Achse drehen sollte, nur weil ihm Hannah ihre Schenkel in die Flanken presste.
    Hannah schnalzte behutsam mit der Zunge. Eigentlich waren Lautsignale bei Wettkämpfen verboten, aber das Geräusch war so leise, dass die Preisrichter es unmöglich hören konnten. Acapulco dagegen vernahm es genau und setzte sich auch sofort in Bewegung. Allerdings wurde er nach einer halben Drehung gefährlich langsam, sodass sie noch leicht mit dem linken Zügel nachhelfen musste.
    Das blieb der einzige Schönheitsfehler. Sowohl die Brücke als auch das Tor absolvierte der Wallach einwandfrei. Erleichtert klopfte Hannah seinen Hals und sprang aus dem Sattel.
    Im Publikum

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