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Falsches Spiel mit Hannah

Falsches Spiel mit Hannah

Titel: Falsches Spiel mit Hannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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über nichts anderes mehr.“
    â€žVielleicht gibt es ja auch bald nichts anderes mehr“, sagte Tori düster.
    â€žWie bitte?“, fragte Juliana.
    â€žIch hab vor Kurzem gehört, wie Sue zu Stefan gesagt hat, dass mehr als die Hälfte der Reitschüler ihre Verträge gekündigt hat, weil sie zu Kingsize wechseln wollen. Kannst dir ja vorstellen, was los ist, wenn die auch noch das Turnier gewinnen. Dann ist Kingsize endgültig obenauf.“
    â€žNa und?“, gab Juliana zurück. „Sue hat einen langen Atem. So schnell gibt sie nicht auf.“
    â€žWenn du dich da nur mal nicht vertust“, unkte Tori. „Die Wirtschaftskrise hat ihre Ersparnisse nämlich ordentlich zum Schrumpfen gebracht. Also, ohne die Reitschüler kann Sunshine nicht lange überstehen.“
    â€žDu musst dieses verdammte Turnier gewinnen, Hannah“, murmelte Sina.
    Je größer der Druck wurde, desto schlechter ritt sie.
    â€žWas machst du denn, Hannah?!“, rief Uwe irritiert, als er sah, wie sie am Zaumzeug zog, um Acapulco nach rechts zu den Hütchen zu dirigieren. „Du reitest ja wie ein Anfänger. Die Zügel sind tabu, das weißt du doch!“
    Er fuhr entnervt mit der Hand durch die langen dunklen Haare.
    â€žWas ist denn jetzt los?“, fragte er, als Hannah aus dem Sattel sprang.
    â€žIch schaff es nicht“, erklärte sie den Tränen nahe. „Das ist los.“
    â€žUnsinn.“ Er schüttelte den Kopf. „Natürlich schaffst du das. Du hast einen schlechten Tag, mehr nicht. Steig wieder auf. Wir gehen das Pattern noch einmal durch.“
    Missmutig kletterte Hannah wieder auf Acapulcos Rücken. Aber auch ein erneuter Durchgang brachte keine Verbesserung.
    Das Wettkampfpattern war einfach viel zu schwer. Obwohl sie die Einzelübungen alle kannte, war die Abfolge der Aufgaben grausam: Unmittelbar an den Trot over, bei dem Acapulco ein Stangen-V überschreiten musste, schloss sich ein Galopp über vier Stangen-Ws an. Danach der Slalom, das war das Schlimmste. Der Abstand zwischen den einzelnen Hütchen betrug nämlich nur vierzig Zentimeter und das war für ein großes und recht breites Pferd wie Acapulco fast nicht zu bewältigen.
    â€žAlles nur eine Frage der Technik“, hatte Uwe gesagt, als er ihr das Pattern gestern präsentiert hatte. „Das schaffst du mit links.“
    Aber nun schien er sich da ganz und gar nicht mehr sicher zu sein. Den Übergang der einzelnen Übungen beherrschte der Wallach inzwischen zwar einigermaßen. Doch beim Rückwärtsrichten durch die engen Pylone versagte er jedes Mal.
    â€žVielleicht bin ich einfach zu schlecht“, jammerte Hannah.
    Uwe schüttelte den Kopf, aber er war offensichtlich unzufrieden.
    â€žWir machen Schluss für heute“, meinte er. „Ich hab Sue versprochen, dass du nicht länger als eine Stunde im Sattel sitzt. Wenn ich das nicht einhalte, reißt sie mir den Kopf ab. Also: Entspann dich. Morgen sehen wir uns wieder. Das kriegen wir schon noch hin.“
    Hannah fand keinen Schlaf. Sie wälzte sich von der linken Seite auf den Rücken, dann auf die rechte Seite und von dort auf den Bauch und schließlich wieder zurück in die Ausgangsposition. Dieser verdammte rückwärtsgerichtete Slalom! Den ganzen Abend hatte sie damit zugebracht, im Internet in den unterschiedlichen Reiterforen nach Tipps zu suchen, wie sie Acapulco am besten durch die engen Hütchen lotsen konnte. Ein Forumsmitglied aus Süddeutschland hatte ihr im Chat ein paar wirklich gute Tipps gegeben. Oder zumindest hatten sich seine Ratschläge gut angehört. Ob sie sich dann auf dem Reitplatz auch in die Praxis umsetzen ließen, blieb erst mal dahingestellt.
    Hannah drehte sich auf den Bauch. Am liebsten wäre sie aufgestanden und zur Ranch gefahren, um die neue Strategie direkt auszuprobieren. Schlafen konnte sie ja ohnehin nicht. Aber das war natürlich undenkbar. Wenn sie mitten in der Nacht aufkreuzte, erteilte Sue ihr vermutlich auch für die Sunshine Ranch ein Hausverbot.
    Wie viel Uhr es wohl sein mochte? Hannah wollte gerade nach ihrem Handy greifen, das auf dem Nachttisch lag, als es plötzlich dreimal laut und durchdringend piepste. Ihre Hand zuckte erschrocken zurück. Was war das denn?
    â€žEine neue Textnachricht“, verkündete das Display.
    Wer schrieb ihr denn mitten in der Nacht noch eine SMS ?
    Hannes.

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