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Falsches Spiel mit Hannah

Falsches Spiel mit Hannah

Titel: Falsches Spiel mit Hannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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Hannah.
    â€žDie Liebe? Welche Liebe?“, fragte sie laut.
    â€žAch, komm. Hannes steht auf dich, das sieht doch jeder. Und du findest ihn auch gut. Und jetzt los mit dir!“, fuhr Sue fort, als Hannah den Mund öffnete, um zu widersprechen.
    Das Glück war ganz auf Hannahs Seite. Alle drei Ampeln auf dem Weg zur Eisdiele standen auf grün und die Bahnschranke war auch geöffnet. Fünf Minuten nach halb sieben traf Hannah auf dem Marktplatz ein, schob ihr Fahrrad in den Ständer vor dem Rathaus, schloss es ab, rannte die letzten Meter zur Eisdiele … und blieb abrupt stehen.
    Hannes war schon da. Er hatte aber nicht auf Hannah gewartet, sondern bereits bestellt. Eine große Portion Schokoladeneis mit Sahne. Jetzt nahm er einen großen Löffel und führte ihn … nein, nicht zu seinem eigenen Mund, sondern zu … Myriams.
    â€žMmmmh“, machte Myriam genießerisch.
    Das konnte Hannah nicht hören, weil sie zu weit von ihr entfernt war. Aber man sah es Myriam förmlich an.
    Was machte sie dort an Hannes’ Tisch?
    Hatte Hannes sie eingeladen, weil er bereits geahnt hatte, dass Hannah ihn über ihrem Training vergessen würde?
    â€žIch habe dich nicht vergessen“, murmelte Hannah erbost. „Ich hab mich wie eine Verrückte beeilt, um es noch rechtzeitig zu schaffen.“
    Du hättest ihn aber vergessen, flüsterte eine leise, gehässige Stimme in ihrem Ohr. Wenn Sue nicht gewesen wäre und dir geholfen hätte, wärst du jetzt nie und nimmer hier.
    Gerade tauchte Myriam ihren Löffel in den Eisbecher, der vor ihr stand. Cup Apollo mit frischen Heidelbeeren, Sahne und Krokant, das war ihr Lieblingsbecher, den wählte sie immer. Einen Moment lang schwebte der Löffel verführerisch in der Luft. Dann wanderte er … natürlich … zu Hannes’ Lippen, die sich begierig öffneten. Hmmmh. Auch Hannes’ glückliches Seufzen konnte sich Hannah nur zu deutlich vorstellen.
    Myriam lächelte Hannes an.
    Hannes lächelte Myriam an.
    Du Schuft, du gemeiner Kerl, du Aas, du Verräter!, wollte Hannah schreien. Aber genau wie die Mmmhs und Hmmhs von Myriam und Hannes blieben ihre Schreie unhörbar. Sie tobten in ihrem Inneren, während sie stumm dabei zusah, wie Hannes und Myriam miteinander flirteten und scherzten.
    Myriam sah kein bisschen fertig aus, fiel es Hannah plötzlich auf. Ihre Haare waren frisch gewaschen und glänzten verführerisch im Licht der Abendsonne. Ihr Gesicht wirkte nicht mehr verhärmt und mager wie neulich bei der Vorausscheidung. Im Gegenteil: Sie war braungebrannt, rotwangig und ihre dunklen Augen leuchteten vor Lebensfreude.
    Alles Mitleid, das Hannah nach Myriams verpatztem Ritt mit ihrer früheren Freundin empfunden hatte, war plötzlich wie weggeblasen. Sie hatte keine Ahnung, wie Myriam es geschafft hatte, sich an Hannes heranzumachen und sich an seinen Tisch zu drängen. Sie wusste nur eines: Sie hasste Myriam.
    Und Hannes hasste sie auch. Wie konnte er es wagen, ausgerechnet mit Myriam Eis zu essen? Mit Hannahs Rivalin, ihrer schlimmsten Feindin?
    â€žWarum tust du mir das an?“, murmelte Hannah. Hannes gab keine Antwort. Er hatte ja auch nicht bemerkt, dass Hannah ein paar Meter von ihm entfernt stand und ihn beobachtete. Oder hatte er sie doch längst gesehen und tat nur so, als hätte er keine Ahnung?
    Es war egal, vollkommen egal, beschloss Hannah. Sie drehte sich auf dem Absatz herum und hastete zurück zu ihrem Fahrrad. Weg, nur weg von hier.
    Sie war gerade zu Hause angekommen, als ihr Handy klingelte. Hannes.
    Sie zögerte einen Moment lang, bevor sie das Gespräch annahm.
    â€žIch wollt nur sagen, dass ich jetzt hier abhaue“, erklärte er. „Du hast es ja offensichtlich nicht mehr geschafft, bei Alberto vorbeizukommen.“
    â€žNein“, erwiderte sie einsilbig.
    â€žMyriam war hier“, fuhr Hannes fort. „Ich hab sie zum Eis eingeladen.“
    Warum erzählte er ihr das auch noch?
    â€žAch. Und? War’s nett?“
    â€žSie wirkt ganz locker und entspannt.“ Im Gegensatz zu dir. Das sagte Hannes zwar nicht, aber Hannah konnte es trotzdem hören.
    â€žSchön für sie.“
    â€žUnd? Wie war dein Training?“
    â€žGut.“
    â€žHast du Uwe auf die Pressesache angesprochen?“
    Ach nee. Das hatte sie vollkommen vergessen. Aber das brauchte sie Hannes ja nicht auf die Nase

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