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Familie Zombie

Familie Zombie

Titel: Familie Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich für eine Weile außer Gefecht setzte.
    Wieder zuckten die Blitze durch meinen Schädel. Die Augen hielt ich offen, aber die gesamte Umgebung verschwand zu einer einzigen Soße. Ich wusste nur, dass etwas passiert war, aber ich sah nicht mehr, welche Hände mich umklammert hielten. Ich war auch nicht richtig auf die Beine gezogen worden. Die Zombies zogen mich aus der Mulde. Ich lag nach vorn gekippt in ihren Griffen und fluchte innerlich über mich selbst, weil ich in diese Lage geraten war. Da hatte ich Feinden wie dem Schwarzen Tod gegenübergestanden und auch gegen andere mächtige Dämonen gekämpft und nicht verloren, und jetzt hatten es relativ leichte Gegner geschafft, mich so in die Enge zu treiben, dass ich Angst um mein Leben bekam.
    Aus der kleinen Senke hatten sie mich herausgezogen. Inzwischen bekam ich mehr von meiner Umgebung mit. Starke Hände drückten mich nach unten, sodass ich auf dem Waldboden knien musste.
    In meiner Nähe hörte ich das irre und geifernde Lachen des Alten im Rollstuhl. Das hässliche Quietschen des Gefährts dröhnte überlaut in meinen Ohren.
    »Halt ihn fest!«
    Vincent Kosta hatte gesprochen. Die Worte hatten seinem Sohn gegolten. Eric stand hinter mir. Er griff in meine Haare und zerrte so meinen Kopf zurück.
    Wieder erwischten mich die Schmerzen. Zuerst dachte ich, dass er mir die Haare aus der Kopfhaut reißen wollte. Dass mir Tränen in die Augen schossen, konnte ich nicht vermeiden, doch der Schmerz verging. Außerdem konnte ein Mensch viel aushalten, das bekam auch ich zu spüren.
    Danach geschah nichts. Erst mal nichts. Es hatte das große Abwarten begonnen. Den Grund wusste ich nicht. Ich konnte ihn mir auch nicht vorstellen. Es wäre für diese verdammte Clique ein Leichtes gewesen, mich umzubringen.
    Warum wartete man?
    Eric zog noch immer meinen Kopf nach hinten. Nur war der Druck nicht mehr so stark. Der Enkel ließ es zu, dass ich den Kopf etwas nach vorn bewegte. Er wollte, dass ich eine bestimmte Veränderung erkannte, und die hatte es tatsächlich gegeben.
    Es war fast wie bei einer Exekution.
    Die drei restlichen Mitglieder der Familie hatten sich vor mir aufgebaut.
    Das heißt, nur zwei von ihnen standen. Der Kichergreis saß zusammengesunken wie ein böser Gnom in seinem Rollstuhl. Das äußere Ende bildete die Frau mit dem alten Hut, der jetzt allerdings verrutscht war und schief auf ihrem Kopf saß. Sie wirkte dadurch irgendwie lächerlich. Allerdings hütete ich mich davor, darüber zu lachen. Außerdem hätte ich das gar nicht gekonnt.
    Blieb Vincent. Er hatte das Sagen. Und er war derjenige, der die Dinge zu Ende brachte. Genau das wollte er auch bei mir, denn er hielt sein Messer bereits in der rechten Hand...
    ***
    Als ich das sah, dachte ich sofort an den Bericht des Kollegen Duncan O’Connor. Man hatte den beiden Grabräubern die Kehlen durchgeschnitten. Das Messer in der Hand des Zombies sah so aus, als wäre es die Mordwaffe gewesen. Die Sicht war nicht gut. Man konnte mehr von einem Zwielicht sprechen. Trotzdem sah ich die dunkleren Flecken auf der ansonsten blanken Stahlklinge.
    Für mich stand fest, dass es sich dabei um das eingetrocknete Blut der Ermordeten handelte. Und jetzt sollte die Klinge mit frischem Blut bedeckt werden.
    Sicherlich hätten andere Menschen laut geschrien. Ich blieb ruhig. Nervenstärke war wichtig. Auch ich bekam es mit der Angst zu tun, und ich wusste auch um meine Schwäche, doch ich zeigte es ihnen nicht. Außerdem würde ich mich wehren. Meine Hände hatte ich frei. Nur war mir auch klar, dass ich auf Grund meiner Schwäche für die Zombie-Familie kein starker Gegner war. Sie würden mich fertig machen. Da brauchte der Untote nur einmal die Klinge von rechts nach links zu ziehen, und ich war tot.
    Vincent hatte seinen Spaß. »Jetzt stirbt ein Sinclair«, flüsterte er. »Ja, jetzt werde ich dich zum Teufel schicken. Du wirst in der Hölle landen. Du bist...«
    Ich hörte nicht mehr hin, was er sagte. Außerdem erwischte mich wieder ein Schwindelanfall, der mich schwanken ließ. Eric griff härter zu, sonst wäre ich zu Boden gefallen. Er wollte eben, dass ich im Knien starb. Ich jedenfalls würde nichts dagegen tun können.
    Sinclair!, dachte ich. Verdammt noch mal, warum hatte er meinen Namen so deutlich ausgesprochen. Oder schon überdeutlich. Es ließ darauf schließen, dass er mich kannte oder etwas Bestimmtes mit diesem Namen verband. Ich allerdings konnte mich an diese Familie nicht

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