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Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Titel: Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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Familienmitglieder nicht allein im Krankenhaus ließen. Meist erschienen gleich mehrere Angehörige und wechselten sich mit der Betreuung ab. Jella hatte längst erkannt, wie wertvoll deren Anwesenheit war. Ihre Anteilnahme trug erheblich zum Heilungsprozess bei. Unter dem Vordach herrschte ein ziemlicher Trubel. Eine grüne Meerkatze turnte ohne Scheu durch die Menge. Jella sah sich nach weiteren Affen um. In der Regel tauchten diese Tiere in größeren Gruppen von bis zu sechzig Tieren auf. Sie waren eine Plage und mussten mit aller Entschiedenheit von der Farm vertrieben werden, bevor sie größeren Schaden anrichten konnten. Doch dieser Affe schien allein zu sein. Bemerkenswert war, dass das Tier keinerlei Scheu vor den Menschen zeigte. Im Gegenteil. Es bewegte sich zwischen ihnen, als wäre es gezähmt.
    » Wem von euch gehört dieser Affe?«, fragte sie stirnrunzelnd. Sie beobachtete gerade, wie er aus dem Korb einer heftig protestierenden Herero eine Frucht stahl.
    » Er kam von da«, meinte eine korpulente Frau um die dreißig. Sie trug die bunte ausladende Kopfbedeckung einer Hererofrau. Sie zeigte in Richtung des Gebüschs. » Wir müssen ihn von hier verjagen«, entschied Jella. Sie wusste, wie penetrant diese Meerkatzen sein konnten, und hoffte nur, dass das Tier wirklich alleine hergekommen war. Jella klatschte in die Hände und versuchte es zu verscheuchen. Doch der Affe sprang völlig unbeeindruckt von ihr auf das Geländer und bleckte mit den scharfen Zähnen. Für einen Moment hatte sie den Eindruck, dass er sie auslachte. Das schwarze Gesicht mit dem weißen Haarkranz hatte für Jella etwas Bedrohliches. Die eng stehenden Augen musterten sie voller Argwohn. Dann begann das Tier vor ihr zu onanieren, wobei es ihr den Unterkörper mit dem rötlichen Penis ungeniert entgegenstreckte. Mit einem Mal entdeckte sie das Amulett um den Hals des Affen. Es bestand aus Menschenhaaren und einem kleinen Knochen. Nokoma hatte ihr viel über Talismane und Amulette beigebracht. Meist stellten sie irgendwelche Schutzzauber dar, aber dieser Affe da trug ein Amulett, das eindeutig etwas Bedrohliches an sich hatte. Jemand versuchte, durch den Affen das Böse auf die Farm zu bringen. Sie fühlte, wie ihr ein kalter Schauer über den Rücken lief. Umso energischer wollte sie das Biest wieder loswerden. Sie griff nach einem Besen, der an der Wand lehnte, und versuchte den Affen mit dem Stiel von der Verandabrüstung zu stoßen. Meerkatzen waren nicht besonders groß, nicht viel größer als eine schwere Hauskatze, aber sie waren wendig und äußerst hinterlistig. Der Affe wich ihrem Stoß aus, indem er seitlich von dem Geländer sprang und sich ihr nun unerschrocken von der Seite näherte. Mit zwei Sätzen war er bei ihr und versuchte sie ins Bein zu beißen. Zum Glück trug sie dicke Lederstiefel. Einige Schwarze stießen angstvolle Schreie aus, denn die untypische Angriffslust des Tieres ließ auf Tollwut schließen. Jella gelang es gerade noch, einem neuerlichen Angriff des Affen auszuweichen und ihn mit dem Besenstiel wegzudrücken. Doch das Biest umkreiste sie weiterhin mit geblecktem Gebiss und suchte nach einem neuen Angriffspunkt. Die Dorfbewohner drängten sich ängstlich in eine Ecke. Niemand unternahm irgendetwas, um ihr zu helfen. Jella ging ein Stück weit in die Knie und beugte sich vor, um den Angriffen besser ausweichen zu können. Dabei rutschte die Schnur mit dem Schlangenanhänger aus ihrer Bluse und baumelte vor ihrer Brust. Der Affe war gerade dabei, einen neuen Sprung zu wagen, als er den Anhänger erblickte. Plötzlich stieß er einen gellenden Schrei aus, wendete sich von ihr ab und galoppierte zurück in den Busch. Ein befreites Aufatmen ging durch die Anwesenden und löste sofort heftige Diskussionen aus. Solche Ereignisse bedeuteten meist Unglück, war die einhellige Meinung der Schwarzen. Auch ihnen war das Amulett um den Hals des Affen aufgefallen. Die stämmige Herero sprach aus, was alle dachten. » Jemand will Fluch auf Owitambe bringen!«, verkündete sie unheilschwanger. Die anderen gaben ihr sofort recht. » Überall in der Nähe der Farm hängen Fluch-Totems in den Büschen«, berichtete eine andere. » Sie bedeuten Tod.«
    Jella spürte ein Kribbeln auf ihrem Rücken. Nicht zum ersten Mal kam ihr Nokomas Prophezeiung in den Sinn. Er hatte, kurz bevor er sie für immer verlassen hatte, von einer » dunklen Wolke über Owitambe« geredet. Wenig später war Benjamin verschwunden. Sie zwang

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