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Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Titel: Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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etwa fünf Kilometer von der Appeldorn-Farm entfernt direkt an einem kleinen Nebenfluss des Kunene. Die Hütte war so abgeschieden, dass sich in diese Gegend nur äußerst selten einmal Fremde verirrten.
    In den ersten Wochen nach ihrer Ankunft hatte Nachtmahr Benjamin tagsüber in der Hütte eingeschlossen. Der Junge war immer noch untröstlich darüber, dass sein Großvater das Pony verkauft hatte. Der hatte es in der Absicht getan, den Willen des Jungen zu brechen. Da dies nicht funktioniert hatte, versuchte er es nun mit Einsperren. Es wurde Zeit, dass Benjamin endlich begann, sich unterzuordnen. Nachtmahr selbst war in der Zwischenzeit auf die Jagd gegangen oder hatte Appeldorns Gesellschaft gesucht. Allerdings war der Farmer kein geselliger Mann, sondern verschlossen und unzugänglich. Er hatte Nachtmahr nur ungern die Jagdhütte überlassen und ließ ihn das auch spüren. Nachtmahr fühlte einmal mehr, dass er alt wurde. Noch vor gar nicht langer Zeit hätte er sich diese abfällige Behandlung nicht gefallen lassen. Er hätte diesem Appeldorn schon gezeigt, was er von ihm zu halten hatte. Jetzt sehnte er sich nur nach Ruhe. Er hatte seine Rache bekommen und wollte sie nun auskosten, indem er den Jungen nach seinem Ebenbild formte. Doch Benjamin blieb ihm gegenüber verstockt und eingeschüchtert. Wenn er ihn etwas fragte, so antwortete er zwar, beschränkte sich jedoch auf das Notwendigste. Außerdem vermied er jeglichen Augenkontakt mit ihm. Nachtmahr ärgerte sich darüber und tat seinen Unmut zunächst mit Schlägen kund. Bei seinem Sohn Achim hatten sie schließlich auch Wirkung gezeigt. Allerdings musste er schon bald feststellen, dass sein Enkel aus anderem Holz geschnitzt war. Die Schläge bewirkten bei Benjamin das genaue Gegenteil. Sie machten ihn noch verstockter, und manchmal glaubte er sogar so etwas wie Verachtung in den Augen des Jungen aufflackern zu sehen. Das verunsicherte den alten Mann. Früher hätte es wahrscheinlich seine Wut noch mehr angestachelt, doch jetzt hatte er immer häufiger das Gefühl, seinem Enkel in gewisser Beziehung unterlegen zu sein. Der Junge hatte etwas an sich, was ihm widerwilligen Respekt abnötigte: Der kleine Kerl behielt seine Würde. Er hatte Angst vor ihm, aber er zog niemals feige den Schwanz ein. Plötzlich ertappte sich Nachtmahr dabei, wie er versuchte, wenn schon nicht Liebe, so doch ein wenig Achtung von ihm zu gewinnen. Also begann er, den Jungen mit auf die Jagd zu nehmen. Nicht weit von ihrer Hütte entfernt befand sich eine Furt, an die die Tiere morgens und abends zum Trinken kamen. Dorthin nahm er den Jungen mit. Tatsächlich taute Benjamin beim Anblick der Tiere ein wenig auf. Fasziniert beobachtete er, wie Zebras und Antilopen in kleinen Gruppen ans Wasser kamen und ihren Durst stillten. Ein paar der Tiere blieben immer abseits und beobachteten aufmerksam die Umgebung. Nachtmahr duckte sich mit Benjamin hinter einen Busch. Als ein besonders schöner Buschbock ihnen seine Flanke zuwandte, hob Nachtmahr sein Gewehr. Es war ein prächtiges Tier mit einem Geweih von über einem halben Meter Länge. Sein rötliches Fell war von zahlreichen weißen Abzeichen an Flanke, Hals und Kehle übersät. Die großen löffelförmigen Ohren bewegten sich ständig. Nachtmahr entsicherte das Gewehr und nahm den Buschbock ins Visier. Plötzlich spürte er die kleine Hand seines Enkels auf seinem Arm. Er wollte ihn barsch zurückstoßen, aber dann ließ er es bleiben. Unwillig senkte er das Gewehr und raunzte ihn an.
    » Was soll das? Es ist ein wunderschönes Tier!«
    Zum ersten Mal seit langer Zeit wich ihm sein Enkel nicht aus. Er sah ihn fest aus seinen blauen Augen an und fragte dann: » Warum schießt du ihn dann tot? Wir haben genügend Fleisch zu essen.«
    Nachtmahrs erste Regung war, seinem Enkel eine zu scheuern. Er hob seine Hand, ließ sie aber dann wieder sinken. Er atmete tief ein und aus, um sich zu beruhigen.
    » Wenn du so denkst, wirst du nie ein guter Jäger«, schimpfte er schließlich. Benjamins Blick war ruhig und bestimmt, als er sagte: » Ich will doch auch gar kein Jäger werden!«
    » Du bist mein Enkel. Also wirst du auch mal ein Jäger. Es ist höchste Zeit, dass du lernst, wie das geht.« Er drückte Benjamin die Flinte in die Hände und wollte ihm zeigen, wie man sie handhabte. Benjamin legte das Gewehr auf den Boden.
    » Ich will gerne schießen lernen«, erklärte er ernst, » aber nicht auf diese Tiere.« Der Junge erhob sich und trat

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