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Familienbande

Familienbande

Titel: Familienbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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Lil?“, rief er. „Vielleicht solltest du es nochmal sagen.“
    „Das wird nicht nötig sein, Darrek“, gab Liliana zurück. „Wie erwähnt. Es sind nicht nur die Zwillinge, für die der stille Befehl gedacht ist.“
    In diesem Moment wurde Darrek von den Beinen gerissen und knallte rücklings auf den Boden. Ihm blieb die Luft weg und er rollte sich schnell zur Seite.
    William.
    „Sie hat dich also doch erwischt“, stellte Darrek mürrisch fest, während er wieder auf die Beine kam. Er wirbelte herum und trat in die Luft. Doch sein Tritt landete im Nichts.
    „Schalte seine Gabe aus“, rief Laney. „Das kannst du doch sonst auch.“
    „Das ist gar nicht so einfach“, gab Darrek zurück. „Er handelt nach Akimas Befehl. Du hast ja keine Ahnung, wie schwierig es ist, ihre Gabe zu umgehen. Bei Liliana hatte ich vorhin mehr Zeit, um mich darauf zu konzentrieren.“
    Liliana lachte.
    „Ich würde es an deiner Stelle gar nicht erst versuchen“, sagte sie. „Sobald du Williams Gabe manipulierst und er wieder sichtbar wird, werde ich Annick und Alain ein Zeichen geben, sich ebenfalls in den Kampf einzumischen. Wenn du es aber sein lässt, dann gebe ich dir die ultimative Gelegenheit, jemanden mit in den Tod zu nehmen. Retten wird dich das aber trotzdem nicht.“
    Darrek gab ein wütendes Knurren von sich, als er einen Schlag von William abbekam. Lilianas Grausamkeit kannte offenbar keine Grenzen. Anscheinend wollte sie Darrek dazu zwingen, seinen engsten Vertrauten im Kampf zu töten. Akima hatte William nie gemocht und die Freundschaft der beiden Männer immer missbilligt. Dieser Moment war nun die ideale Gelegenheit, um sich sowohl des Verräters, als auch des ungeliebten Dieners zu entledigen.
    Darrek wollte William nicht töten. Aber was zum Geier sollte er sonst tun?
    „Und nun, Laney, kommen wir zu dir“, sagte Liliana und wandte ihre Aufmerksamkeit von den Kämpfenden ab. „Da Darrek noch nicht tot ist, kann ich leider meine Gabe nicht verwenden. Aber ich wette, dass ich dich auch so ausschalten kann. Also setz doch bitte das Kind ab, ja? Wir wollen doch nicht, dass der Kleinen was passiert.“
    Celia klammerte sich an Laney fest und schüttelte den Kopf, als diese sie auf den Boden setzen wollte.
    „Die Frau ist böse“, stellte das Mädchen fest. „Sie hat Mami wehgetan.“
    „Ist schon gut“, sagte Laney und stellte das Kind neben Cynthia auf den Boden. „Ich schaffe das schon. Du musst hierbleiben und auf Cynthia aufpassen, in Ordnung?“
    Ich sage dir Bescheid, wenn ich deine Hilfe brauche , formte sie in Celias Kopf.
    Diese nickte langsam und kniete sich dann neben ihre Mutter. Laney wandte sich wieder um.
    „Darauf habe ich so lange gewartet“, verkündete Liliana zufrieden und lächelte breit.
    „Ob duʼs glaubst oder nicht. Mir geht’s genauso“, gab Laney zurück und stellte sich breitbeinig hin.
    Unterschätz sie nicht , ertönte Darreks Stimme in Laneys Kopf, der immer noch dabei war William abzuwehren.
    Werde ich nicht , versprach Laney und sah, wie Darrek unter einem Schlag zu Boden ging. Kümmer du dich lieber um deine eigenen Probleme . Ich fürchte, das hier wird nicht gerade einfach werden.
    Liliana und Laney umkreisten einander und warfen sich gegenseitig abschätzende Blicke zu. Nicht zum ersten Mal fiel Laney auf, dass Liliana sehr schön war. Ihr kurzes Haar schien perfekt gestylt zu sein, obwohl sie vor ein paar Stunden noch durchs Meer geschwommen war. Ihre dunklen Augen funkelten aufmüpfig und ihr kleiner schmaler Körper war perfekt proportioniert. Doch Laney spürte die Bösartigkeit, die von ihr ausging. Und das wiederum machte sie in Laneys Augen hässlich.
    „Du musst eine unglückliche Kindheit gehabt haben“, bemerkte Laney, um Liliana abzulenken. „Niemand wird so boshaft, ohne dass irgendetwas vorgefallen ist.“
    „Oh. Nicht immer muss etwas Bestimmtes passieren, damit man so wird, wie man wird“, erwiderte Liliana. „Sieh dich selbst an. Der Schock über den frühen Tod deiner Mutter hätte dich zu einer völlig durchgeknallten Person machen können. Stattdessen hast du Kara einfach vergessen und beschlossen, dich unters Vieh zu mischen.“
    „Ich habe Kara nicht vergessen“, zischte Laney. „Was meintest du überhaupt vorhin mit diesem Kommentar zu Darrek?“
    „Oh. Hat dir das noch niemand erzählt?“, fragte Liliana zuckersüß. „Darrek war Karas größter Fan.“
    Laney. Lass dich nicht ablenken , forderte Darrek sie auf, während er

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