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Familienbande

Familienbande

Titel: Familienbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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nicht hatte töten wollen?
    Annick griff ihn frontal an und Darrek war dazu gezwungen, nach hinten zu springen, nur um genau gegen Alain zu prallen. Dieser rammte ihm ein Knie in die Seite und benutzte seinen unverletzten Arm, um ihn in den Schwitzkasten zu nehmen. Doch Darrek verdrehte ihm den Arm und schleuderte Alain gegen seine Schwester. Bevor er jedoch dazu kam Atem zu holen, gab William ihm einen kräftigen Tritt in den Rücken. Darrek ging zu Boden.
    „Und?“, fragte Liliana, während sie Laney einen Fuß auf die Brust stellte, um sie am Boden zu halten. „Leugnet er es?“
    „Nein“, gab Laney zu. „Das tut er nicht.“
    „Und was bedeutet das?“
    „Das bedeutet wahrscheinlich, dass du recht hast.“
    „Kannst du dich denn wirklich nicht mehr daran erinnern?“, fragte Liliana enttäuscht. „Es wäre so viel lustiger, wenn du die Szene wieder vor Augen hättest.“
    Lustig war nicht gerade das Wort, das Laney dazu eingefallen wäre. Aber dennoch gab sie sich Mühe, in ihrem Gedächtnis zu forschen. Doch ihre Erinnerungen waren wie ausgelöscht.
    Wenn ich dir helfe, dich zu erinnern … Wirst du dich dann wieder auf deinen Kampf konzentrieren? , fragte Darrek, der ebenfalls am Boden lag und von den Kaltblütern mit Tritten traktiert wurde. Wenn Laney nicht bald etwas tat, würden sie ihn zu Tode prügeln, dessen war er sich gewiss. Er musste riskieren, ihr die Wahrheit zu sagen.
    Versprochen , gab Laney zurück. Sie musste es wissen. Sie musste einfach.
    Was Liliana behauptet, stimmt. Kara hat mir viel bedeutet. Und ich habe sie getötet. In Akimas Auftrag und gezwungen durch ihre Gabe. Ich will nicht behaupten, völlig unschuldig zu sein. Aber ich schwöre bei allem, was mir heilig ist, dass ich Kara niemals den Tod gewünscht habe.
    Also hast du sie wirklich umgebracht , stellte Laney fest, während ihr Tränen in die Augen stiegen. Du warst wirklich da.
    Ich habe dich gefunden , gab Darrek zurück. Du warst in dem Versteck unter dem Boden. Als ich die Luke öffnete, hast du geschrien und um dich getreten. Und ich habe dir eingebläut, dass deine Mutter von den Wilden getötet worden sei. Ich hätte nur nicht erwartet, dass das so gut funktionieren würde.
    Laney lief eine Träne über die Wange. Sie erinnerte sich wieder. Sie wusste plötzlich alles wieder. Wie Darrek sie am Nacken in die Höhe gehalten hatte und welche Angst sie vor ihm verspürt hatte. Es war kein Wunder, dass sie ihn vom ersten Moment an unsympathisch gefunden hatte. Er war der Mann, der ihre Mutter auf dem Gewissen hatte und der sie in ihrer Kindheit immer wieder in ihren Albträumen besucht hatte. Dass sie ihn hatte vergessen können, war unglaublich.
    „Siehst du?“, fragte Liliana, die aus Laneys Reaktion schlussfolgerte, dass Darrek ihr die Wahrheit gesagt hatte, und erhöhte den Druck ihres Fußes auf Laneys Brust. „Er ist ein Monster.“
    Ein Ruck ging durch Laneys Körper. Wut durchfuhr sie. Sie riss die Arme hoch, packte Lilianas Fuß und verdrehte ihn, sodass diese schreiend zu Boden ging. Dann sprang Laney auf und schlug ihrer Gegnerin heftig ins Gesicht.
    „Darrek mag ein Monster sein“, gab sie zu. „Aber du bist keinen Deut besser, Liliana. Ich werde nicht zulassen, dass ihr den Feuerteufel mitnehmt oder Cynthia und ihrer Tochter ein Leid antut. Und um das zu verhindern, brauche ich nun mal Darreks Hilfe.“
    Laney holte aus und verpasste Liliana einen Tritt in die Magengegend. Dann fuhr sie herum und wollte Darrek zur Hilfe eilen, der immer noch am Boden lag und offenbar kurz davor stand, sein Bewusstsein zu verlieren. Doch Liliana hatte sich bereits wieder gefasst und trat Laney gegen das Bein, sodass diese stolperte. Liliana nutzte das sofort, um sich auf sie zu stürzen. Schreiend, kratzend und beißend rollten die beiden Frauen über den Boden.
    Darrek , rief Laney, während sie versuchte ihre Gegnerin abzuwehren. Kannst du mich hören?
    Als Laney keine Antwort erhielt, wandte sie sich an Celia.
    Celia , formte sie im Kopf des Mädchens. Wenn du nicht willst, dass die bösen Leute deinen Vater mitnehmen, dann musst du sie von dem Mann am Boden ablenken. Tu irgendetwas. Sie dürfen ihn nicht töten.
    Laney hatte ein schlechtes Gewissen dabei, ein kleines Kind mit in den Kampf hineinzuziehen. Aber sie wusste auch nicht, was sie sonst tun sollte. Darreks Überleben würde auch ihr aller Überleben und ihre Freiheit wahrscheinlicher machen.
    Celia reagierte sofort. Im Gegensatz zu Erwachsenen, die Laneys

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