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Familienbande

Familienbande

Titel: Familienbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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Und er würde erst wieder zur Besinnung kommen, sobald er diesen Auftrag erledigt hatte oder die Intensität des Befehls nachließ. Damit war in den nächsten Stunden jedoch nicht zu rechnen.
    Darrek sprang zur Seite, als Alain ihn angriff, und versuchte gleichzeitig mitzubekommen, worüber Liliana mit Laney sprach. Da hatte er die letzten Tage mit aller Macht versucht, die Wahrheit vor Laney zu verbergen, und nun eröffnete Liliana ihr gleich alles auf einen Schlag. Aus ihrem Mund klang es so heuchlerisch und unaufrichtig. Laney musste seine Gefühle für Kara völlig falsch einschätzen. Und sobald sie erfuhr, dass er es gewesen war, der Kara getötet hatte, würde Laney sicherlich restlos kampfunfähig werden. Das konnte er nicht zulassen.
    Nur leider befand er sich gerade nicht in der Position, irgendetwas zu unternehmen. William versetzte Darrek einen kräftigen Tritt gegen die Brust und Alain schoss nach vorne, um ihn zu beißen. Angewidert sprang Darrek wieder auf und schüttelte Alain ab. Der Kaltblüter alleine wäre kein würdiger Gegner für ihn. Er hatte zwar die angeborene Stärke, nicht jedoch die Erfahrung eines guten Kämpfers. William hingegen hatte sie. Und Alain sorgte dafür, dass es Darrek unmöglich war, sich auf Williams körperlose Präsenz zu konzentrieren.
    „Ach, verdammt. Dann machen wir aus zwei halt drei“, fluchte Darrek und ließ William sichtbar werden. Sobald er ihn sehen konnte, verpasste er ihm einen gezielten Tritt und ließ ihn quer über den Platz fliegen. Daraufhin packte er Alains Arm und brach ihn, ohne mit der Wimper zu zucken. Er hätte ihm auch das Genick brechen können. Doch er wusste, dass Alain sich nicht unter Kontrolle hatte. Er kannte das Gefühl der Ohnmacht, das durch Akimas Befehl ausgelöst wurde, und wollte die Kaltblüter daher nur ungern töten. Ein gebrochener Arm schien Alain jedoch nicht davon abhalten zu können, mit dem gesunden Arm weiter zu kämpfen. Darrek hörte, wie Liliana abermals einen Pfiff ausstieß und ehe Darrek sich versah, stürmte auch Annick auf ihn zu.
    Laney , formte Darrek. Ich brauche langsam wirklich deine Hilfe.
    Laney drehte sich kurz um. Annick hatte sich in den Kampf eingemischt und William war wieder sichtbar geworden.
    Darrek stand nun drei ausgebildeten Kämpfern gegenüber, von denen zumindest einer ihm in Ausdauer und Erfahrung weit überlegen war. Denn obwohl Williams Gabe ausgeschaltet war, blieb er ein gefährlicher Gegner, der Darrek in- und auswendig kannte.
    Laney versuchte sich auf ihre Gabe zu konzentrieren, aber ihr Kopf war viel zu voll mit Fragen. Sie konnte Darrek nicht helfen, ohne die Wahrheit über ihn zu wissen.
    „Wen hat Darrek getötet?“, fragte Laney nochmal in Lilianas Richtung.
    Liliana lachte laut und schallend.
    „Weißt du das wirklich nicht?“, fragte sie amüsiert. „Über wen reden wir denn die ganze Zeit?“
    Laney kniff die Brauen zusammen.
    „Kara?“, fragte sie ungläubig. „Aber … Das kann nicht sein. Kara wurde von Wilden getötet. Ich …“
    Liliana schoss wieder nach vorne und versetzte Laney einen Tritt, der sie auf den Boden beförderte. Dann blieb sie über ihr stehen und kostete ihren Triumpf aus. Es war eindeutig, dass Laney ihr nicht das Geringste entgegenzusetzen hatte.
    „Dass du dich daran nicht erinnern kannst, ist wirklich eine Ironie des Schicksals“, sagte Liliana kopfschüttelnd. „Denk mal scharf nach, kleine Laney. Was genau ist in der Nacht passiert, als Kara gestorben ist? Was weißt du noch?“
    Laney sah zu ihr hoch und öffnete den Mund, um erneut zu versichern, dass Kara von Wilden getötet worden sei. Doch war sie sich da wirklich sicher? Sie hatte das Gefühl, als wäre eine Blockade in ihrem Gehirn. Die Informationen aus jener Nacht waren nicht mehr abrufbar. Was war wirklich damals geschehen? Sie musste es wissen.
    Darrek. Was ist in der Nacht passiert, in der meine Mutter starb? Hat Liliana recht? Hast du Kara getötet?
    Ich glaube, wir haben im Moment wirklich wichtigere Probleme , gab Darrek zurück. Er hatte bereits mehr abbekommen, als ihm lieb war, und spürte, wie sein Körper ihn langsam im Stich ließ.
    Ich muss es wissen , beharrte Laney. Was ist geschehen?
    Darrek gab keine Antwort. Er hatte große Schwierigkeiten damit, sich gegen drei Kaltblüter gleichzeitig zu wehren und dazu noch eine Entscheidung darüber zu treffen, wie viel er Laney sagen sollte. Wie würde sie auf die Wahrheit reagieren? Würde sie ihm glauben, dass er Kara

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