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Familienbande

Familienbande

Titel: Familienbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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warum denkt sie dann, du wärst ihr Vater?“
    „Weil ich ihr Vater bin“, gab Coal aufgebracht zurück. „Ich habe sie aufgezogen. Blutsbande hin oder her. Sie ist meine Tochter.
    „Und wer ist dann ihre Mutter?“, fragte William irritiert.
    „Das bin ich“, ertönte eine Stimme und eine Frau trat auf die Lichtung. Sie war nicht besonders groß, aber ihre wilde Mähne hob sie deutlich von jedem anderen Vampir der Herrenrasse ab. Sie war in Lumpen gekleidet, aber im Gegensatz zu ihrer Tochter war sie sauber und gepflegt. Sie wirkte müde und angespannt, aber vor allem besorgt. Es dauerte nur einen Sekundenbruchteil, bis Laney sie erkannte.
    Coals Anblick und der plötzliche Angriff von Darrek und den anderen hatten Laney völlig aus dem Konzept gebracht. Das alles erschien ihr so falsch. Sie war mit dem Vorsatz auf die Insel gekommen, einen Wilden zu überwältigen und nicht einen harmlosen Kaltblüter zu quälen. Das Auftauchen des Kindes hatte alles noch viel schlimmer gemacht. Doch erst Cynthias Anblick riss Laney aus ihrer Schreckstarre.
    „Cynthia“, rief sie ungläubig und rannte auf die Lichtung, um der Frau um den Hals zu fallen.
    Überrascht erwiderte Cynthia die Umarmung und hielt Laney dann auf Armeslänge von sich weg.
    „Laney“, sagte sie ungläubig. „Was machst du denn hier ... Wie …“
    „Samantha ist Laney?“, fragte Annick ungläubig. „Die Laney, nach der die Ältesten schon seit Monaten suchen?“
    Darrek sah Cynthia grimmig an.
    „Cynthia?“, hakte er nach, ohne Annicks Einwand zu beachten. „Jasons Cousine?“
    Cynthia nickte und ging dann auf William und ihre Tochter zu.
    „Könnte ich meine Tochter bitte zurückhaben, William?“, fragte sie und streckte ihre Hände nach dem Kind aus.
    Wie alle Warmblüter war auch Cynthia bei William in Ausbildung gewesen und wusste deswegen von seiner Gabe. Darrek hingegen kannte Cynthia nur flüchtig. Ohne wieder sichtbar zu werden, übergab William Cynthia das Kind und wartete ab, was Darrek als nächstes tun würde. Annick und Alain verschränkten synchron die Arme vor der Brust und erwarteten offensichtlich eine Erklärung. Darrek knirschte mit den Zähnen.
    „Du kennst diesen Kaltblüter?“, fragte er grimmig in Cynthias Richtung. Es gefiel ihm gar nicht, wie sehr die Geschichte aus dem Ruder lief.
    „Ja“, gab Cynthia zurück. „Das ist Coal. Mein Gefährte. Und ich wäre dir sehr verbunden, wenn du ihn nicht brutzeln würdest, Darrek. Wir sind verbunden. Und wenn du ihn verbrennen lässt, dann würdest du mich wahrscheinlich gleich mit umbringen.“
    Darrek stieß ein wildes Knurren aus.
    „Du wolltest ihn umbringen?“, fragte Laney ungläubig. „Ich dachte, die Ältesten wollten ihn lebend.“
    „Halt dich da raus, Laney“, zischte Darrek sie an und begann leise vor sich hin zu fluchen.
    Laney stellte sich vor Cynthia und sah ihn herausfordernd an.
    Wenn du ihnen etwas antust, werde ich dich angreifen , übermittelte sie in seine Richtung.
    Wenn du mir drohst, werde ich Lilianas Fesseln locker lassen , gab Darrek stumm zurück.
    Du willst wirklich ein Blutvergießen vor den Augen eines Vampirkindes anzetteln? Das hätte ich selbst dir nicht zugetraut.
    Und willst du mich wirklich bis zum Letzten reizen, Laney? Lass mich … doch mal einen Moment nachdenken, ohne dass du in meinen Kopf eindringst, okay?
    Missgestimmt zog Laney sich zurück und wandte sich stattdessen Cynthia zu.
    „Wer hat euch verbunden?“, fragte sie leise.
    „Thabea“, gab Cynthia zurück. „Aber sie musste versprechen, nichts zu sagen.“
    „Wer ist das, Mami?“, fragte Celia verunsichert und klammerte sich an Cynthia fest. „Was sind das für komische Menschen? Die sind viel stärker als die anderen. Und die sehen ganz anders aus.“
    „Das kommt daher, weil es keine Menschen sind, mein Liebling“, erklärte Cynthia. „Es sind Vampire, so wie wir. Deswegen sind sie auch so stark.“
    Argwöhnisch beäugte das Mädchen Laney, die beim Anblick ihrer Augenfarbe schockiert die Luft einsog.
    „Ihre Augen, sie ...“, begann Laney. „Das kann doch gar nicht sein. Hat Dad … Aber das ist unmöglich.“
    „Ist es auch“, gab Cynthia zu und berührte Laney beruhigend am Arm. „Keine Angst. Dein Vater hat nichts Unrechtes getan. Es war nicht Jason, sondern Simon.“
    Laney sah sie verdutzt an, nickte aber dann.
    „Das Fest“, sagte sie. „Nirwanas Hochzeit … Hab ich recht?“
    Cynthia nickte und sah dann wieder zu Darrek, der immer noch

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