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Familienbande

Familienbande

Titel: Familienbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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sagte er betrübt.
    Cynthia schwieg nachdenklich und sah aufs Meer hinaus. Abrupt wechselte Darrek das Thema.
    „Wie habt ihr es überhaupt geschafft, uns hierher zu bringen?“, fragte er interessiert. „Wo sind wir?“
    Laney machte eine ausladende Geste.
    „Viel Wasser“, stellte sie fest. „Wonach sieht das für dich aus?“
    Darrek warf ihr einen bösen Blick zu und sah dann Cynthia fragend an.
    „Coal hat dich getragen“, erklärte sie. „Wir haben dieses Boot für die wenigen Gelegenheiten, bei denen wir Dinge vom Festland benötigen. Es ist klein und unauffällig. Genau richtig für uns.“
    „Ich habe den Schrei so lange aufrecht gehalten wie möglich“, fuhr Laney fort. „Wir sind einfach aufs offene Meer raus, um zu verhindern, dass die anderen sich an den Inseln orientieren können. Offenbar hat das ziemlich gut funktioniert, denn es ist uns niemand gefolgt.“
    „Sehr clever mit dem Boot durchs Sonnenlicht zu fahren“, gab Darrek zu. „Da brauchen wir uns zumindest keine Sorgen machen, dass die Kaltblüter uns folgen könnten. Liliana wäre dazu zwar imstande, aber ihre Ausdauer würde nicht ausreichen, um uns über längere Zeit zu folgen. Sobald wir weit genug von der Insel weg sind, um nicht mehr auf Alains Radar zu erscheinen, sollten wir somit sicher sein.“
    „Müsste der Befehl nicht ohnehin bald nachlassen?“, fragte Laney.
    „Das schon“, erwiderte Darrek. „Aber ich vertraue den Zwillingen nicht. Möglich, dass sie immer noch auf Liliana hören werden. Es kann aber auch sein, dass sie die Gelegenheit zur Flucht ergreifen werden. William wird es mit Sicherheit versuchen. Ich denke, in ein paar Tagen kann ich versuchen mit ihm in Kontakt zu treten.“
    „Wie denn?“, fragte Cynthia.
    „Es gibt da so etwas, das nennt sich Handy“, sagte Darrek sarkastisch. „Wenn man aber so lange auf einer einsamen Insel ohne Empfang lebt, kann man das wohl mal vergessen.“
    „Ich weiß, was ein Handy ist“, schimpfte Cynthia. „Ich meine nur, ihr seid doch durchs Wasser geschwommen. Da gehen die meisten Handys doch wohl kaputt.“
    Darrek griff in seine Hosentasche und zog eine wasserfeste Hülle hervor, in der sein Handy steckte.
    „Die funktionieren wirklich gut“, sagte er lächelnd.
    Cynthia schnaubte und drückte dann ihre Tochter an sich.
    „Wann fahren wir wieder nach Hause, Mami?“, fragte Celia quengelnd. „Ich will zurück.“
    „Wir können nicht wieder zurück, Schätzchen“, erklärte Cynthia traurig. „Wir müssen uns jetzt ein neues Zuhause suchen, CeeCee.“
    „Das solltet ihr nicht tun“, widersprach Darrek. „Die werden euch finden, ganz gleich, wo ihr euch versteckt. Ich meine … Du bist ihnen ja egal, aber der Feuerteufel ist viel zu wertvoll für sie. Sie werden euch immer weiter verfolgen.“
    „Mein Name ist Coal“, kam es unter der Decke hervor. „Ich würde es sehr begrüßen, wenn du ein bisschen weniger so tun würdest, als wäre ich geistig minderbemittelt oder nicht vorhanden.“
    Darrek lachte.
    „Es ist schwierig dich anders zu behandeln, solange du unter dieser Decke liegst“, stellte er fest.
    „Lass ihn in Ruhe“, ging Laney dazwischen. „Er hat dir das Leben gerettet. Ich weiß nicht, ob ich dich alleine hätte tragen können. Außerdem hätten wir dich auch zurücklassen können. Ein wenig Dankbarkeit wäre durchaus angebracht.“
    Nur zu deiner Information , formte Darrek in Laneys Kopf. Ich bin immer noch der Meinung, dass wir den Feuerteufel töten sollten.
    Damit würdest du Cynthia ebenfalls töten , widersprach Laney energisch.
    Nicht, wenn wir sie vorher weit genug voneinander fort bringen.
    Laneys Gesichtsausdruck verdüsterte sich.
    Warum willst du überhaupt, dass er stirbt? , fragte sie. Das verstehe ich nicht.
    Wenn er den Ältesten in die Hände fällt, ist er eine mächtige Waffe. Wenn er tot ist, nützt er ihnen hingegen nicht viel.
    Wenn du danach gehst, solltest du dich am besten auch gleich selber umbringen. Immerhin bist du hier der Vampir mit der mächtigsten Waffe.
    Ob du es glaubst oder nicht , gab Darrek ernst zurück. Diese Option habe ich in Erwägung gezogen.
    Laney schwieg einen Moment.
    Und warum hast du dich dagegen entschieden? , fragte sie dann. Sie stellte die Frage ohne Bösartigkeit oder Sarkasmus und Darrek seufzte.
    Wie jedes Lebewesen hänge ich am Leben , gab er zu. Außerdem muss ich noch ein Versprechen einlösen, dass ich vor langer Zeit gegeben habe.
    Geht es dabei um mich?
    Darrek

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