Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Familienbande

Familienbande

Titel: Familienbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
Vom Netzwerk:
verbringen zu müssen, verursachte ihr eine Gänsehaut. Darrek war so unberechenbar und egoistisch. Doch wenn er wirklich versprochen hatte sie zu beschützen, dann glaubte sie, dass er das auch tun würde.
    „Und?“, fragte Cynthia nach. „Ist der Plan angenommen worden? Werden wir vier zurück zu Viktor und Doreen gehen?“
    Laney sah auf und straffte die Schultern.
    „Ihr drei werdet dorthin gehen“, sagte sie dann und zwang ihre Stimme dazu, so ruhig wie möglich zu klingen, weil sie nicht wollte, dass Cynthia ihre Entscheidung in Frage stellte. „Ich hingegen werde mit Darrek noch ein paar Wilde jagen.“

Kapitel 31
    Kriegsvorbereitungen
    Als das Flugzeug abhob, sah Greg aus dem Fenster, um zuzusehen, wie Barcelona immer kleiner wurde. Laneys letzten Aufenthaltsort herauszufinden, war mit Kathleens Hilfe nicht mehr schwierig gewesen. Als Laney sich nicht gemeldet hatte, war sie sofort auf die Suche nach Hinweisen gegangen. Und die spanische Zeitung hatte sie schließlich davon überzeugt, dass Laney in Barcelona gewesen war. In dem Artikel war von blutrünstigen Monstern die Rede gewesen und Kathleen hatte ihn sofort informiert.
    Greg war daraufhin nach Spanien geflogen und hatte jeden Stein nach Laney umgedreht. Doch er hatte sie nicht gefunden. Es war ein unangenehmes Gefühl, unverrichteter Dinge wieder zu verschwinden. Aber es hatte sowieso nichts gegeben, was er noch hätte tun können. Dennoch wurde Greg einfach den Verdacht nicht los, dass er genau in die falsche Richtung flog. Frustriert lehnte er seinen Kopf an die kühle Fensterscheibe und fing an, sich wieder einmal in Selbstvorwürfen zu suhlen.
    Was hatte er nur falsch gemacht? Wie war es dazu gekommen, dass Laney so überstürzt vor ihm davongerannt war? Wenn sie sich nicht an ihn binden wollte, dann verstand er das. Niemand hätte Laney zu etwas gezwungen und das wusste sie doch auch bestimmt. Aber offenbar war das nicht genug. Laney hatte schon immer ihren eigenen Kopf gehabt und offenbar hatte sie ihre einzige Möglichkeit, frei zu sein, darin gesehen, fortzulaufen.
    Greg seufzte. Die Zeit in Spanien war überaus verwirrend gewesen, besonders die in Barcelona im Krankenhaus. Denn Greg wusste mit absoluter Sicherheit, dass Laney dort gewesen war. Genau dort in diesen Räumen. Sie war die letzten Monate jeden Tag zu diesem Krankenhaus gekommen und hatte die Menschen versorgt. Fast jeder der Menschen dort hatte Greg etwas über sie erzählen können. Besonders die alte Dame, die alle nur Señora nannten. Als Greg sich mit ihr unterhalten hatte, hatte er sehr bald festgestellt, dass Laney viel über ihn geredet hatte. Sie hatte der alten Dame von ihm erzählt. Genauso wie einigen ihrer Kollegen, die überaus nett zu Greg gewesen waren und denen Laney offensichtlich wirklich etwas bedeutet hatte.
    Wer Greg regelrecht angefleht hatte, Laney wieder zu finden, war ein kleiner Junge aus der Kinderstation gewesen. Er und die alte Dame waren die einzigen Augenzeugen von Laneys Entführung, aber natürlich hatte ihnen niemand geglaubt. Niemand außer Greg. Er war der Einzige, der sofort gewusst hatte, um was für Wesen es sich handeln musste, die zwar menschlich aussahen, aber extrem stark und gefährlich waren. Vampire.
    Der Junge hatte eine Immunkrankheit, war aber inzwischen auf dem Weg der Besserung. Die Ärzte hatten Greg auch erzählt, dass die Familie von einem kleinen Mädchen namens Mariana überlegte ihn zu adoptieren. Greg hoffte sehr für den Jungen, dass es klappen würde.
    Als das Flugzeug seine endgültige Flughöhe erreicht hatte, wurden die Anschnallzeichen ausgeschaltet und Greg löste dankbar seinen Gurt. Er fühlte sich einfach wohler ohne dieses Ding. Innerhalb des letzten Jahres war er mehr geflogen als je zuvor in seinem Leben. Er hatte Laney fast überall gesucht. Australien, Asien, Afrika, Südamerika und sogar in der Antarktis. Aber die Welt war einfach zu groß. Er hatte sie nirgends gefunden.
    „Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?“, fragte eine fröhliche, blonde Flugbegleitung und Greg lächelte mühsam zurück.
    „Ja, danke“, sagte er. „Eine Cola bitte.“
    Die Stewardess reichte ihm ein volles Glas und eine Serviette, die er bereitwillig entgegennahm. Ein wenig Koffein würde ihm jetzt sicher gut tun.
    „Kann ich sonst noch irgendetwas für Sie tun?“, fragte die junge Frau und Greg fiel auf, dass sie das die anderen Gäste nicht gefragt hatte.
    Sie war eine hübsche Frau um die zwanzig, hatte eine sehr

Weitere Kostenlose Bücher