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Familienbande

Familienbande

Titel: Familienbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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zufrieden, und stand auf, um seine kräftige Gestalt besser zur Schau stellen zu können. Er liebte es im Mittelpunkt zu stehen und genoss die gespannten Blicke der Anwesenden in vollen Zügen.
    „Ich habe inzwischen glaubhafte Informationen darüber, um wen es sich bei dem Kaltblüter in Afrika handelt“, verkündete er. „Der Feuerteufel ist wieder aufgetaucht. Und am heutigen Tage müssen wir entscheiden, wen wir schicken werden, um ihn nach Hause zu holen.“
    Unruhe machte sich breit. Der Feuerteufel war ein Kaltblüter mit einer mächtigen Gabe, der vor circa sechs Jahren vor den Ältesten geflohen war. Schon als menschlicher Junge hatte er den übermächtigen Drang danach verspürt Feuer zu legen und war durch Zufall im Alter von zehn Jahren Theodor in die Hände gefallen. Der Fabrikbesitzer erkannte schnell das Potenzial des Jungen. Er zog ihn groß und unterstützte seine Affinität zum Feuer, bis er ihn im Alter von siebzehn Jahren in der Fabrik mithilfe des Gifts der Ältesten verwandeln konnte. Wie erwartet war seine Gabe einzigartig. Er schaffte es, nur mit Kraft seiner Gedanken Flammen aus dem Nichts zu erschaffen und den Brand je nach Belieben zu steuern. Doch seine Gabe ließ ihn letztendlich übermütig werden. Statt sich in sein Leben als Diener einzufügen, studierte er die Schwächen der Ältesten, um seine Chancen zur Flucht auszuloten. Zumindest vermutete man inzwischen, dass es so gewesen sein musste. Denn er hatte sich jahrelang völlig ruhig und folgsam verhalten, bis er eines Tages Hals über Kopf geflohen war. Weder Akima noch Darrek waren zu dieser Zeit wach gewesen, sodass niemand ihn hätte kontrollieren können. Niemand wusste, was in dieser Nacht geschehen war. Doch irgendetwas musste ihn dazu veranlasst haben, seinem Freiheitsdrang nachzugeben. Denn wie aus heiterem Himmel packte er plötzlich seine Sachen und floh. Die Force nahm zwar sofort die Verfolgung auf, doch der Feuerteufel schnitt ihnen den Weg ab, indem er ganze Wälder hinter sich niederbrennen ließ. Als die Feuer endlich passierbar waren, konnte man seine Spur nicht mehr finden. Seither hatte ihn nie wieder jemand gesehen.
    Darrek war davon ausgegangen, er wäre längst gestorben. Jeder hatte das angenommen. Doch offensichtlich hatte er sich einfach nur mehrere Jahre gut versteckt.
    „Wir haben glaubhafte Hinweise darüber erhalten, dass der Feuerteufel sich in einen Wilden verwandelt hat und seit einiger Zeit auf einer afrikanischen Insel in der Nähe der Kanaren lebt“, fuhr Tristan fort. „Es ist eine Insel, die man nur mit dem Schiff erreichen kann, da in der Zone ein absolutes Tiefflugverbot herrscht.“
    Erneut machte sich Unruhe bemerkbar, doch Tristan ließ sich gar nicht davon stören.
    „Ich würde vorschlagen, dass ich zusammen mit Darrek die Reise antrete und wir im Folgenden entscheiden, wer uns außerdem begleiten soll.“
    Darrek verzog den Mund. Bereits in dem Moment, als Tristan das Wort Feuerteufel ausgesprochen hatte, war ihm klargewesen, dass er der Einzige war, der diesen Diener zurück nach Hause bringen konnte. Dank seiner Gabe war es ihm möglich, die Fähigkeiten des Feuerteufels zu manipulieren und somit unschädlich zu machen. Eine so mächtige Gabe wie die des Feuerteufels wäre ansonsten gar nicht zu kontrollieren.
    „Eine gute Idee“, bestätigte Akima und nickte zufrieden. „Der Feuerteufel hat eine mächtige Gabe, die unter meiner Kontrolle eine mächtige Waffe sein wird.“
    „Ist Darrek denn damit einverstanden?“, fragte Raika etwas weniger enthusiastisch.
    Akima warf ihrer Nichte einen bösen Blick zu, als müsste diese wissen, dass Darreks Meinung zu dem Thema irrelevant war. Doch da Raika den Einwand einmal vorgebracht hatte, blieb ihr nichts anderes übrig, als darauf einzugehen.
    „Darius“, sprach sie ihn gebieterisch an. „Bist du bereit, die Reise auf dich zu nehmen? Sei gewiss, dass man dir dafür große Dankbarkeit erweisen wird.“
    Darrek zögerte. Einen Moment lang überlegte er, ihr zu sagen, sie könne sich zum Teufel scheren. Er wollte nicht nach Afrika. Er wollte nach Spanien, um herauszufinden, was Kara gemeint hatte. Würde Akima es wohl wagen, ihn vor aller Augen zu zwingen, sich ihrem Willen zu beugen? Oder würde sie hinnehmen, dass er kein Jüngling mehr war, den man einfach herumschubsen konnte.
    Darrek wusste, dass die Frage eigentlich nur pro forma gestellt worden war. Im Grunde war ihm klar, dass er keine Möglichkeit hatte, sich dem Willen der

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