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Familienkonferenz in der Praxis

Familienkonferenz in der Praxis

Titel: Familienkonferenz in der Praxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gordon
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freundlich sind. Sie verlieren die Vorstellung, Gefühle seien schlimm oder schrecklich.
    Größeres Vertrauen
    Der Umstand, dass ein anderer zuhört und einen versteht, löst sehr positive Gefühle aus. Der Sender wird also sehr herzliche Empfindungen
gegenüber dem Hörer entwickeln. Auch die Beziehung des Hörers zum Sender wird herzlicher und enger. Wenn man jemand anderem einfühlsam zuhört, versteht man ihn besser und lernt, seine Besonderheit zu schätzen. Zeitweise wird der Hörer regelrecht zu dieser Person. Er versetzt sich an ihre Stelle. So schafft Zuhören Empfindungen des Vertrauens und der Liebe.
    Die Kinder beginnen ihrerseits zuzuhören
    Wenn sich jemand unseren Standpunkt anhört, fällt es uns leichter, ihm zuzuhören, wenn er seinen darlegt. Deshalb hören sich Kinder die Botschaften ihrer Eltern an, wenn diese zuerst auf die ihren gehört haben. Wenn Kinder ihren Eltern nicht zuhören, ist der Grund häufig darin zu suchen, dass die Eltern ihrerseits keine guten Zuhörer sind.
    Die Kinder zeigen mehr Verantwortungsbewusstsein
    Wir wissen, dass wir mit einem Problem besser fertigwerden, wenn wir darüber sprechen. Aktives Zuhören ist ein effektives Verfahren, um den anderen zum Sprechen zu bringen. Insofern hilft es ihm, Lösungen für seine Probleme zu finden. Menschen, die ein Problem haben, brauchen jemanden, der ihnen zuhört. Auch Kinder sind Menschen.
    Aktives Zuhören bringt das Kind zum selbstständigen Denken und führt es zu eigenen Lösungen. Botschaften, in denen Rat, Logik, Belehrung und ähnliche Dinge übermittelt werden, signalisieren dem Kind, dass man ihm nichts zutraut. Eltern, die die genannte Technik beherrschen, erleben, wie ihre Kinder selbstständiger, verantwortungsbewusster und unabhängiger werden.
    Sie werden lernen, ihrem Kind zu vertrauen
    Sie werden mehr Vertrauen zu ihrem Kind gewinnen. Sie werden ihm zutrauen, dass es seine Probleme selbst anpackt und mit ihnen fertigwird. Sie werden beobachten, wie ihr Kind seine Probleme ohne ihre Lösungen bewältigt. Dabei werden sie lernen, seiner Fähigkeit zur Problemlösung zu vertrauen.
    Sie werden mehr akzeptieren
    Sie lernen, seine Gefühle zu akzeptieren, wie verschieden sie auch von dem sein mögen, was nach ihrer Auffassung ein Kind empfinden »sollte«. Diese Toleranz braucht jedoch ihre Zeit, um sich zu entwickeln.
    Sie haben Freude daran, zu helfen
    Viele Eltern haben uns berichtet, dass man durch das aktive Zuhören viel mehr Freude an den Kindern hat. Sie besitzen nämlich jetzt ein Instrument, mit dessen Hilfe sie die Problemlösungen und Lösungswege des Kindes fördern können. Sie sind befreit von dem Empfinden, dass sie immer die richtige Lösung liefern müssten. Jetzt können sie sich mit der Beratungsfunktion zufriedengeben. Die alleinige Verantwortung, die in der Vergangenheit auf ihnen lastete, ist von ihnen genommen.
    Ihr Kind wird zu einem eigenständigen Individuum
    Sie können die Eigenständigkeit ihres Kindes erkennen. Sie sehen es nicht mehr in Verbindung zu sich, sondern als eigenständiges Individuum, das von ihnen ein eigenes Leben und eine eigene Identität erhält. Diese »Eigenständigkeit« macht es ihnen leichter, dem Kind eigene Gefühle und eine eigene Auffassung der Dinge zu »gestatten«. Nur wenn sie dieses Gefühl für die »Eigenständigkeit« ihres Kindes besitzen, können sie als sein Ratgeber fungieren. Sie sind »dabei«, wenn es mit seinen Problemen beschäftigt ist, sie sind aber nicht an seiner Stelle.
    Sie brauchen kein »Über-Vater« bzw. keine »Über-Mutter« zu sein
    Die meisten Eltern hängen der falschen Vorstellung an, als »gute Eltern« müssten sie alle Probleme ihrer Kinder lösen, ihnen vorschreiben, wie sie sich zu verhalten haben, immer das große Wort führen, für alles verantwortlich sein, immer recht und alle Antworten parat haben und sich sogar das Versagen ihrer Kinder zum Vorwurf machen. Sie sind also der Auffassung, sie müssten Über-Eltern sein! Eine Mutter berichtet darüber:

    »Es ist schon eine ungeheure Erleichterung, wenn man sich vom lästigen Wahn befreit sieht, dass man für die Probleme aller Welt zuständig sei. Ich war der große ›Problemlöser‹, die Über-Mutter meiner ganzen beschissenen Welt, das schwöre ich.«

    Andere Eltern berichteten uns dasselbe in anderen Worten:

    »Man kann sich so viele Probleme aufladen. Wenn Sie bereit sind, Sie zu Ihren eigenen zu machen, überlassen die Menschen sie Ihnen nur zu gern … Jetzt

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