Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)
das hast du dir nie eingebildet.“
„Trotzdem hat es nicht gereicht. Er hat mich gern, das weiß ich. Und am Morgen danach, bevor er mit mir gesprochen hat, war ich sogar überzeugt davon, dass er mich genauso liebt wie ich ihn. Aber heute bin ich klüger. Quinn liebt mich nicht.“ Sie hob ratlos die Schultern. „Weiß der Teufel warum er mit mir geschlafen hat.“
Chloe schnaubte. „Warum schlafen Männer mit Frauen? Weil sie geil sind. Mach dich nicht so schlecht, du bist eine unglaublich hübsche Frau, und natürlich hat er dich begehrt.“
Nun war es Beth, die zur Seite treten musste, weil ein ganzer Pulk an jungen Leuten aus dem Café strömte. Als sie endlich weg waren, führte sie die Unterhaltung weiter.
„Ich halte mich nicht für ein Mauerblümchen, ich bin nur realistisch und nicht blind. Ich bin im Grunde gar nicht sein Typ.“
Wieder ging die Tür auf. Beth wurde das langsam zu hektisch.
„Können wir die Unterhaltung nicht drinnen fortsetzen und dann auch gleich das Thema wechseln?“
Ohne Chloes Antwort abzuwarten, drückte sie die Eingangstür auf und schlüpfte hinein. Dort suchten sie sich einen Platz und bestellten sich jede einen Latte macchiato. Beth zog erleichtert die Jacke aus und sah sich um. Hier saßen unglaublich viele junge Leute, einige von ihnen mit aufgeklappten Laptops auf dem Tisch oder einem Buch in der Hand.
„Beth …?“
Sie sah auf. „Ja?“
„Um auf vorhin zurückzukommen: Hast du jetzt Lust, heute Abend etwas zu unternehmen?“ Sie klimperte mit den Wimpern und setzte ihren Hundeblick auf. „Sag ja, sei kein Frosch. Und du kannst Sean doch trotzdem mitbringen. Nur als Freund, rein platonisch.“
Beth überlegte. Sean signalisierte ihr schon seit einigen Tagen, dass er gerne wieder mehr für sie wäre als nur ein guter Kumpel. Sie war aber noch nicht so weit, sich gleich wieder in was Neues zu stürzen. Noch lange nicht. Würde sie nicht Hoffnungen in Sean wecken, die dann eventuell unerfüllt bleiben mussten? Andererseits wäre ein netter Abend mit Menschen, die sie mochte und schätzte, genau das Richtige, um sich noch weiter von Quinn und ihren unerfüllbaren Sehnsüchten abzunabeln. Ausgehen, wieder Spaß am Leben haben, flirten und tanzen. Wenn sie nicht wieder aktiv am Leben teilnahm, war ihre Jugend ratzfatz dahin, verschwendet an einen Mann, der nichts für sie empfand außer Freundschaft. Beth straffte entschlossen die Schultern.
„Okay, abgemacht. Ich werde mit Sean kommen.“
Chloe prustete los und bekam sich fast nicht mehr ein. Beth konnte sich diesen Ausbruch nicht ganz erklären, bis ihr die Doppeldeutigkeit ihrer Worte bewusst wurde und heiße Röte ihre Wangen überzog.
„Du hast eine dreckige Fantasie, Chloe Carter, ich hoffe, das ist dir klar“, tadelte sie würdevoll. Grinsend wischte sich ihre Freundin eine Lachträne aus dem Augenwinkel. „Ach komm, du musst zugeben, das war lustig, und das mit der dreckigen Fantasie hör ich schon laufend von Ryan.“ Ihr Lächeln wurde breiter. „Nicht, dass er sich darüber beschweren würde“, fügte sie selbstgefällig hinzu und schenkte Beth einen abschätzenden Blick. „Also ist es abgemacht? Heute Abend, so gegen neun?“
„Klingt prima.“
„Großartig“, rief Chloe begeistert und nahm einen großzügigen Schluck von ihrem Latte macchiato. Danach unterhielten sie sich über belanglose Dinge, bis Chloe auf einmal ziemlich einsilbig wurde und nervös mit ihren Fingern spielte. Das machte sie immer, wenn sie nicht so recht weiterwusste oder wenn sie etwas belastete. „Chloe, alles in Ordnung? Du siehst aus, als müsstest du dringend was loswerden.“
Ihre Freundin druckste ein wenig herum, ehe sie endlich mit der Sprache rausrückte.
„Also … es ist so … ich habe beschlossen, meine Mutter auf die Verlobungsfeier einzuladen“, sprudelte es aus ihr heraus.
Im ersten Moment war Beth sprachlos. Sie brauchte eine Sekunde, um diese Nachricht zu verarbeiten.
„Wow, wie kommt es denn zu dem Sinneswandel? Ich meine … so plötzlich.“
„Erinnerst du dich noch an unser Essen im Corrigan’s vor einiger Zeit?“
Beth nickte. „Aber ja, sie war auch dort, ich hab sie gesehen, zusammen mit ihrem Manager.“
„Sie ist mir auf die Toilette gefolgt“, erzählte Chloe und wirkte sehr nachdenklich. „Wir haben uns unterhalten, oder besser gesagt, sie hat geredet und ich hab ihr daraufhin mehr oder weniger offen ins Gesicht gesagt, dass sie sich zum Teufel scheren
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