Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)
ausgerechnet dann bei ihr auftauchte, wenn es ihr mies ging?
Fasziniert von der lässigen Eleganz, mit der er sich bewegte, betrachtete sie sein breites Kreuz. Er machte sich an ihrem Kühlschrank zu schaffen, und der Stoff seines Hemdes spannte sich über seiner Rückenpartie, als er sie vorbeugte, um den Inhalt zu inspizieren. Man konnte sogar das Muskelspiel darunter erahnen. Sofort hatte sie das Bild deutlich vor Augen und erschauerte wohlig. Es klirrte, als er den Kühlschrank wieder schloss, und sie zuckte ertappt zusammen. Ross kam zu ihr, einen Beutel mit Eis in der einen Hand und einem Küchentuch in der anderen. Seine Schuhsohlen verursachten ein haarsträubendes Quietschten auf dem glatten Küchenboden. Das Geräusch kroch ihr direkt unter die Haut und verursachte heftige Gänsehaut. Automatisch rieb sie über ihre Arme, um dieses unangenehme Gefühl wieder loszuwerden.
„Du frierst ja“, stellte er fest. Er legte Eisbeutel und Tuch auf dem quaderförmigen Küchentisch ab und platzierte seine Hände auf ihrer verkrampften Schulterpartie.
„Was tust du da?“, fragte sie mit rauer Stimme und versuchte, gegen das wonnige Schwächegefühl anzukämpfen, das sich in ihrem Körper ausbreitete. Bis ihr klar wurde, wie dumm es war, sich gegen etwas zu wehren, das sich so verdammt gut anfühlte. Eingelullt von der ausstrahlenden Hitze seines Körpers, wollte sie weder an die Gründe denken, die ihn hierher getrieben hatten, noch daran, dass er mit Madeline schon längst eine andere hatte. Zu ihrem größten Bedauern hörte er viel zu früh auf, ihre Schultern zu massieren, und drückte sie auf einen der Stühle.
„Was machst du?“
„Mich um dich kümmern“, erwiderte er ungerührt und wickelte den Eisbeutel in das Küchentuch, um sie vor dem direkten Kontakt mit der eisigen Oberfläche zu schützen. „Dreh mal dein Gesicht zu mir“, bat er.
Sie gehorchte und ließ zu, dass er ihr das Bündel vorsichtig auf die Wange drückte.
„Besser?“ Er sprach sehr leise. Lee musste sich anstrengen, um ihn zu verstehen, doch die Lautstärke reichte aus, um sie aus ihrer schlafwandlerischen Versunkenheit zu reißen. Sie richtete sich ein wenig auf und rang sich ein Lächeln ab.
„Ja, danke. Das Eis tut wirklich gut.“
Ross erwiderte ihr Lächeln und wirkte auf einmal merkwürdig unsicher. Nach einer Weile legte er den Eisbeutel weg, und ihr fiel ein, dass er aus einem bestimmten Grund hier war.
„Du wolltest doch so dringend mit mir sprechen“, erinnerte sie ihn und sah das als Chance, mal in Ruhe mit ihm zu reden. Ross wirkte im Moment ein wenig zugänglicher, das musste sie ausnutzen. „Bleib doch zum Essen und wir unterhalten uns. Ich könnte uns was kochen.“
Ihre Kochkünste waren unterirdisch. Ross hatte sie früher mit ihren mangelnden Fähigkeiten in der Küche aufgezogen und vermutlich traute er ihr in der Hinsicht immer noch nicht viel zu. Er zog mokant eine dunkle Braue hochzog. „Du willst kochen?“, fragte er. Skeptisch neigte er den Kopf und fügte hinzu: „Selbst?“
Ihr Nicken erfolgte ganz automatisch, auch wenn sie in den letzten Jahren nicht mehr als ein Fertiggericht aufgewärmt hatte. Sie ging meistens aus zum Essen, weil sie es hasste, in der Küche zu stehen, doch sie würde schon irgendwas Essbares zustande bekommen, ohne seinem Magen dauerhaften Schaden zuzufügen.
„Aber sicher koche ich selbst“, behauptete sie großspurig und hoffte gleichzeitig, er würde den Vorschlag machen, sich etwas liefern zu lassen. Italienisch vielleicht. Das würde bestimmt Erinnerungen an ihre heißen Nächte wecken.
„Woher kommt dieser plötzliche Sinneswandel?“, hakte er immer noch misstrauisch nach. „Vorhin konntest du mich nicht schnell genug loswerden, und jetzt willst du mich plötzlich bekochen.“
„Du warst gerade sehr nett zu mir, obwohl ich mich wie eine furchtbare Zicke aufgeführt habe. Dafür möchte ich mich gerne revanchieren.“ Sie stand auf, trat auf ihn zu und legte beschwichtigend eine Hand auf seinen Arm. Aufgewühlt fühlte sie das aufregende Muskelspiel unter dem Hemd. „Ross, können wir nicht wenigstens heute Abend ganz normal miteinander umgehen?“
„Du meinst so was wie einen Waffenstillstand?“, fragte er mit einem halben Lächeln.
Es traf sie mitten ins Herz, wenn er sie so ansah wie jetzt. Sein hinreißender Charme, gepaart mit dieser selbstverständlichen Männlichkeit …
„Genau, ein Waffenstillstand“, antwortete sie mühsam und gab sich
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