Family Affairs - Verbotenes Verlangen
Prinzessin“, kam es auf einmal abgehackt von ihm. Als wäre ihm gerade in diesem Augenblick aufgegangen, was er verloren hatte, veränderte sich das Tempo seiner Atemzüge. Sie kamen stoßweise, seine Mimik wirkte fahrig, als kämpfe er mit sich selbst.
Auf einmal änderte sich sein Gesichtsausdruck, wurde ruhig und entschieden. Sie merkte viel zu spät, dass er sie mit einigen geschickten Drehungen an den Rand der Tanzfläche lotste und schließlich am Handgelenk durch die Menschentrauben zog. Sie konnte ihn nicht stoppen, ohne Aufsehen zu erregen, und so ließ sie mit aufgeregt pochendem Herzen zu, dass er sie durch einen der Personalausgänge aus dem Saal zerrte. Ein Kellner kam ihnen entgegen, der diskret den Blick abwandte, ehe er mitsamt seinem Tablett verschwand. Jetzt waren sie allein, doch anstatt etwas zu sagen, stellte er sich hinter sie und schob sie an den Schultern weiter vorwärts.
„Ryan, wir können nicht einfach so verschwinden“, protestierte sie, als sie ihre Sprache wiederfand. „Was ist mit Leanne? Sie wird nach uns suchen!“
Sie blickte über die Schultern nach oben, während sie sich bemühte, nicht über den Saum ihres Kleides zu stolpern. Sein Gesicht trug verbissene Züge, er schwieg und reagierte nicht auf ihre Ermahnungen.
„Ryan, hast du mich nicht gehört? Was du da vorhast, wird nicht funktionieren.“
Er stoppte abrupt, doch nicht um ihr zu antworten, sondern um eine Tür aufzureißen, die rechts von ihnen in einen Putzraum führte. Es roch nach Desinfektionsspray, nach Scheuerpulver und nach alten Putzlappen. Ohne Umschweife schubste er sie hinein, schlug die Tür hinter sich zu und drückte sie gegen das Regal, das sich kaum einen Meter hinter ihrem Rücken befand. Die metallenen Ränder der Fachböden drückten sich schmerzhaft gegen die nackte Haut, es fühlte sich kalt an, und doch raste ihr Puls vor schierer Lust. Gleich darauf flammte die Birne über ihren Köpfen auf, und sie blinzelte wegen der plötzlich einsetzenden Helligkeit, obwohl das Lämpchen nur ein trübes Licht verbreitete. Als sich ihre Augen endlich an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, konnte sie die Anspannung auf seinem Gesicht erkennen, den Kampf, den er mit sich oder seinem Gewissen ausfocht. Sie leckte sich nervös über die Lippen, versuchte sich zu sammeln und einen klaren Kopf zu bewahren, was angesichts der brennenden Leidenschaft, die er nun rückhaltlos offenbarte, nicht ganz einfach war.
„Ryan, bitte. Ich meine es ernst. Lass mich gehen, bevor …
„…bevor es zu spät ist“, beendete er ihren Satz für sie und lachte bitter auf.
Mit einem lang gezogenen Ausatmen schloss er den Abstand zwischen ihnen und presste sie noch stärker gegen das Regal. Irgendetwas hinter ihr fiel um und landete scheppernd auf der Oberfläche.
„Chloe, es war bereits zu spät, als du den Saal betreten hast und ich habe es so satt, mir einzureden, dass ich dich nicht mehr will.“
Wie ein Blinder tastete er über ihr Gesicht, fuhr mit den Fingerspitzen die weichen Konturen ihrer Wangen nach, streifte ihre Augenbrauen, die Schläfen, bis er endlich ihren bebenden Mund erreichte und ihn mit den Kuppen liebkoste. Sie teilte die Lippen und schloss zitternd die Lider, weil glühende Funken vor ihren Augen explodierten.
„Ich habe es ehrlich versucht, Chloe“, erklärte er mit angespannter Stimme. Seine Brust rieb sich am Vorderteil ihres Kleides, weil sein Atem in harten Zügen aus seinen Lungen strömte. Zu spüren, wie sehr er sie begehrte, setzte einen schwindelerregenden Prozess in ihr in Gang. Sie war froh, dass sie dieses blöde Regal im Rücken hatte, sonst wäre sie unweigerlich zu Boden gesunken, so nachhaltig schlich sich die Schwäche in ihre Knochen und Muskeln. Chloe zerfloss unter seinen Berührungen, fühlte erste Auflösungserscheinungen und mutierte innerhalb von Sekunden zu einem wirren Schwarm aus frei umherschwebenden Molekülen, der sich erst wieder neu finden musste, um sich dann zu der Frau zu formen, die er haben wollte.
Ryan drängte sich dichter an sie, ließ sie sein hart pochendes Verlangen spüren, das selbst durch die Kleiderschichten erregend warm gegen ihren Oberschenkel klopfte. Sie antwortete mit feuchter Hitze zwischen ihren Beinen, ein leichtes Ziehen setzte ein. Ihr Körper war mehr als willig, nur ihr Verstand wehrte sich noch.
„Bitte nicht …“
Ihr Flüstern verhallte ungehört. Rücksichtslos presste er seinen Mund auf ihren, ohne auf ihr Flehen
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