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Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Titel: Family Affairs - Verbotenes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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zur Tagesordnung übergehen, aber ich habe mich getäuscht.“
    „Seit wann läuft das zwischen euch?“
    „Seit Song Lis Vernissage.“
    Victors Augen weiteten sich, als er das hörte.
    „So lange schon …“
    Ryan sah ihn an. „Na los, sag es schon!“, forderte er ihn auf. „Sag mir, was für ein Arsch ich bin.“
    Sein Bruder schüttelte den Kopf. „Das ist doch gar nicht das Thema.“
    „Ach nein?“
    „Nein, ist es nicht. Was hast du jetzt vor?“
    Ryan betrachtete angelegentlich seine Schuhspitzen.
    „Ich weiß es nicht genau. Vor einer halben Stunde habe ich noch zugestimmt, Leanne früher als geplant zu heiraten. Ich war überrumpelt und konnte schlecht Nein sagen, aber Chloe … sie treibt mich in den Wahnsinn. Ständig muss ich an sie denken, ich träume von ihr, will mit ihr schlafen. Morgens, mittags, abends.“ Ryan sog hart die Luft in seine Lungen und sah seinem aufmerksam horchenden Bruder in die Augen. „Du kannst dir nicht vorstellen, wie es gerade in mir aussieht.“
    „Natürlich kann ich das. Du liebst sie.“ Ein nachsichtiges Lächeln hellte Victors finstere Gesichtszüge auf. „Weißt du, an wen du mich erinnerst, sobald du ihren Namen in den Mund nimmst?“
    Ryan schüttelte stumm den Kopf, während er sich dieses Wort geistig auf der Zunge zergehen ließ … Liebe.
    „An Vater. Er hatte den gleichen Ausdruck im Gesicht, sobald er von unserer Mutter gesprochen hat.“
     „Du fantasierst“, widersprach Ryan spröde, wehrte sich aber nicht mehr gegen die wachsende Erkenntnis, dass Victor recht haben könnte. War es tatsächlich so, dass er in Chloe verliebt war? Wie im Zeitraffer zogen die vielen Stunden in ihren Armen an ihm vorbei, ein warmes Gefühl kitzelte seinen Magen, er musste lächeln. Liebe. Chloe. Das war ein und dasselbe, wie ihm plötzlich mit untrüglicher Sicherheit klar wurde. Er liebte sie. Gott verdammt … Wieso hatte er nicht schon längst kapiert, was mit ihm los war? Stattdessen war er davongelaufen, weil er Angst hatte. Angst, vor diesen Gefühlen, die ihn übermannten, sobald er ihr in ihre klaren grünen Augen sah.
    „Ryan, hör auf, dir etwas vorzumachen. Gesteh es dir endlich ein. Leanne war von Anfang an die Falsche, nur eine Zwischenstation auf dem Weg zu der Frau, die du wirklich willst.“
    Ryan grinste schwach, weil eine gewisse Begeisterung den Tonfall seines Bruders färbte.
    „Du denkst doch nur an die Erbfolge.“
    Ein heiseres Lachen brachte die breite Brust seines Bruders zum Beben.
    „Ich gebe zu, das hat durchaus eine Rolle gespielt, aber wäre Leanne in meinen Augen die richtige Frau für dich, hätte ich die Heirat akzeptiert.“ Victors Blick wurde mild, er betrachtete Ryan mit brüderlicher Nachsicht. „Ob du es glaubst oder nicht, aber alles, was ich will, ist, dass du glücklich bist. Das habe ich Vater versprochen, bevor er im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen ist.“
    Victor ließ sich vom Hocker gleiten und schlug ihm kräftig auf die Schulter.
    „Ich lass dich jetzt allein und verschwinde, bevor Paige mich am Ende noch findet.“
    Er schnaubte, als Ryan nach dieser Ankündigung breit grinste.
    „Hör auf, so dämlich zu grinsen! Ich weiß wirklich nicht, womit ich diesen Quälgeist verdient habe, immerhin habe ich immer anständig gelebt und gehe jeden Sonntag in die Kirche. Trotzdem straft mich Gott mit dieser amerikanischen Xanthippe, und wenn nicht bald ein Wunder geschieht, werde ich dieses Weibsstück mit bloßen Händen erwürgen.“
    Victor tippte sich leicht an die Schläfe und tauchte anschließend mit geschmeidigen Bewegungen zwischen den Gästen unter. Ryan sah ihm sinnend nach und trank seinen Whiskey leer. Danach knallte er das Glas auf die Theke, stand auf und ging mit entschlossenem Gesichtsausdruck auf die Suche nach Leanne …
     
    Das Einzige, was Chloe noch aufrecht hielt, war ihr Vorhaben, diese Veranstaltung zu verlassen. Sie war sich jedoch im Klaren darüber, dass sie nicht einfach sang- und klanglos verschwinden konnte, ohne ihren vorzeitigen Rückzug plausibel zu erklären. Suchend schob sie sich durch die herumstehenden Gäste, wandte den Kopf nach rechts, dann wieder nach links, und ignorierte krampfhaft Ryans lässig hingeworfene Gestalt auf dem Barhocker am anderen Ende des Saals, während er sich scheinbar ungerührt mit seinem Bruder unterhielt. Sie hatte ihn sofort entdeckt, als sie den weitläufigen Raum wieder betreten hatte. Egal, wo er sich aufhielt, sie spürte seine Gegenwart,

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