Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Titel: Family Affairs - Verbotenes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
Vom Netzwerk:
süß und üppig schmeckte und perfekt auf seine Lippen passte.
    „Du siehst aus, als könntest du einen Drink gebrauchen, Bruderherz.“
    Durch Ross vorgewarnt war Ryan nicht überrascht, die Stimme seines Bruders zu hören, und warf Victor lediglich einen schrägen Seitenblick zu, als der sich neben ihn auf den freien Hocker schob. Er musterte ihn prüfend, sah den erschöpften Zug um die schmalen Lippen und die leicht bläulichen Schatten unter seinen Augen.
    „Das gleiche könnte ich auch über dich sagen. Du siehst echt scheiße aus“, meinte er in scherzhaftem Ton. Victors Gesicht blieb ernst, nicht mal die leiseste Andeutung eines Lächelns lockerte sein Mienenspiel auf.
    „Mach dir mal um mich keine Sorgen, Ryan“, erklärte Victor und nickte dem jungen Barkeeper zu. „Bringen Sie mir bitte ein Soda“, bellte er, als der das halb volle Whiskeyglas mit dem massiven Boden vor Ryan abstellte.
    Er griff danach, schwenkte es hin und her und sah dabei zu, wie die darin schwimmenden Eiswürfel klirrend aneinanderstießen. Gierig setzte er den Rand an die Lippen und inhalierte den intensiven Duft des Alkohols, ehe er einen ersten Schluck davon nahm. Das Brennen auf der Zunge zog sich bis in seine Nasenflügel hinein, verteilte sich auf seinem Gaumen, bis es seine Kehle hinunterfloss und als warmes Glühen in seinem Magen endete. Er zischte und verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
    „Gehts dir jetzt besser?“
    Victors spöttische Stimme schürte die Wut in Ryan.
    „Sag mal, bist du nur hier, um mir auf den Sack zu gehen, oder hast du noch einen anderen Grund? Wenn nicht, dann verzieh dich und lass mich in Ruhe meinen Whiskey trinken.“
    Das Stirnrunzeln seines Bruders ließ Ryan die Heftigkeit seiner Attacke bereuen. Er seufzte und rieb sich mit der Handfläche einmal übers Gesicht. Chloes Duft haftete seinen Fingern noch an, und sofort blitzten einzelne Erinnerungsfetzen in ihm auf und setzten erneut dieses eigenartige Gefühl in ihm frei, sobald er an sie dachte. Scheiße …
    „Was ist los, Ryan? Und sag mir nicht, es wäre alles in bester Ordnung. Du warst noch nie ein guter Lügner.“
    Für einen Augenblick zog er in Erwägung, Victor tatsächlich anzulügen, doch der Druck, der auf ihm lastete, drohte ihn langsam zu ersticken. Er fühlte die unsichtbare Last bleischwer auf seinen Schultern, und wenn er nicht bald mit jemandem über diese Sache sprach, würde sie ihn derart in die Knie zwingen, dass er sich niemals wieder ohne fremde Hilfe erheben konnte.
    „Leanne will die Verlobungsfeier canceln und so schnell wie möglich heiraten“, fing er an.
    Victor legte den Kopf schräg. Die Ader an seiner Schläfe pochte, ein Zeichen dafür, dass er äußerst konzentriert war. „Und du willst das nicht.“
    Keine Frage, lediglich eine Feststellung.
    „Doch … nein … ach Scheiße, ich weiß es einfach nicht.“
    Ryan nahm einen weiteren großen Schluck von seinem Whiskey und wich dem Blick seines Bruders aus. Stattdessen ließ er ihn über die vielen Männer und Frauen schweifen, die in kleinen Grüppchen beieinanderstanden, lachten und sich unterhielten. Plötzlich entdeckte er Chloe, die sich suchend durch die Leute drängte. Ihr zarter Körper schlängelte sich so verlockend durch die anwesenden Gäste hindurch, dass ihm bei diesem Anblick ganz heiß wurde.
    „Langsam verstehe ich, was mit dir los ist“, meinte Victor in das entstandene Schweigen hinein. Er war Ryans Blick gefolgt und nickte verstehend. „Ich habe schon bei unserem gemeinsamen Abendessen vermutet, dass da etwas zwischen euch ist, und jetzt bin ich mir sicher.“
    Ryan versteifte sich unwillkürlich, leugnete automatisch. „Ich weiß nicht, was du meinst …“
    Victor ließ ihn nicht ausreden, seine Stimme klang scharf.
    „Lüg mich nicht an. Du weißt, ich kann das auf den Tod nicht leiden. Ich habe doch gerade mit eigenen Augen gesehen, wie du sie ansiehst. Himmel noch mal, Ryan! Wie kannst du auch nur daran denken, Leanne zu heiraten, wenn du ihre Tochter anstarrst, als wolltest du sie mit Haut und Haaren verschlingen? Du bist verrückt nach diesem Mädchen. Das sieht selbst ein Blinder.“
    „Sie ist kein Mädchen. Chloe ist eine Frau, durch und durch“, entgegnete Ryan flüsternd und sah ihr verlangend nach, als sie nach einem kurzen Halt am gemeinsamen Tisch den Saal verließ. Er gab sich keine Mühe mehr zu verbergen, was er empfand.
    „Ich dachte, ich könnte mit ihr schlafen, bis ich genug habe, und dann einfach

Weitere Kostenlose Bücher