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Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Titel: Family Affairs - Verbotenes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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daran zu denken, es zu verdrängen, und lächelte wieder, wenn auch etwas gezwungen.
    „Genug davon!“, rief sie entschlossen aus. „Es ist ja nicht so, dass ich vorher eine richtige Familie gehabt hätte, und es ist besser, allein zu sein, als sich mit Menschen zu umgeben, die derart verlogen sind.“
    Beth sah sie skeptisch an.
    „Gilt das auch für deine Schwester? Ich meine, sie ist auch nur ein Opfer. Willst du sie auch strafen, indem du jeden Kontakt verweigerst?“
    Chloe fühlte sich schlecht, sobald sie an Paige dachte. Auch ihr ging sie aus dem Weg, obwohl sie sicher genauso an dem Ganzen zu knabbern hatte wie sie selbst. Doch im Moment brauchte sie einfach Abstand und konnte niemanden aus ihrer Familie in ihrer Nähe ertragen.
    „Würdest du mir bitte den Gefallen tun und nicht mehr darüber reden? Ich habe genug davon, mein Seelenleben auf dem Silbertablett zu präsentieren.“
    Beth hob abwehrend die Hände in die Höhe.
    „Schon gut, schon gut. Ich werde sie nicht mehr erwähnen.“
    Plötzlich lächelte sie gewinnend und versuchte, die düstere Stimmung, in die sie nun vollends abzurutschen drohten, zu vertreiben.
    „Wie wäre es mit einer richtig fettigen Pizza, tonnenweise Eiscreme und einer klebrigen Cola zum Abschied? Schließlich verliere ich nicht jeden Tag eine Mitbewohnerin und …“, sie grinste selbstgefällig, während sie sich liebkosend über die Hüften strich, „im Moment kann ich es mir leisten.“
    Chloe war erleichtert über den Themenwechsel und nickte zustimmend.
    „Das ist eine prima Idee. Wer braucht schon eine Familie, wenn man gute Freunde hat“, meinte sie resolut. Obwohl sie das durchaus ernst meinte, blieb ein bitterer Nachgeschmack, denn die Sehnsucht, alles wieder irgendwie ins Reine zu bringen, war stärker, als sie es sich eingestehen wollte.
     
    Im Grunde war es nicht mehr als eine Floskel, doch das Leben ging tatsächlich weiter. Chloe nahm ihre Arbeit wieder auf, als wäre nichts Besonderes passiert. Ihre Mutter und Ross versuchten nach wie vor, Kontakt zu ihr aufzunehmen, was sie geflissentlich ignorierte. Nur Ryan hatte offenbar mit den Carter-Frauen abgeschlossen. Seit jenem Abend hatte sie nichts mehr von ihm gehört, und obwohl das vermutlich für alle Beteiligten das Beste war, empfand sie tiefe Enttäuschung darüber. Sie redete sich ein, dass sie ohne ihn sowieso besser dran war, denn sie wollte nicht das aufsammeln, was ihre Mutter ihr übrig gelassen hatte. Trotz ihres Rückzugs war sie dennoch interessiert an den Geschehnissen, die sich seitdem ereignet hatten.
    Durch Amber, die beruflich bedingt ab und an mit ihrer Mutter zusammentraf, hatte Chloe erfahren, dass Ross ihr die Scheidung verweigerte und sie wie einen Fisch auf dem Trockenen zappeln ließ, was die Offenlegung seiner Pläne anbelangte. Von Ryan hatte Leanne sich indessen getrennt – oder er von ihr – und die Hochzeit verständlicherweise abgesagt. Das lag sicherlich auch daran, dass Ross überall herumposaunte, er sei der verschollene Ehemann von Ashley Dubois. In der Zwischenzeit lief die Klatschpresse beinahe Amok und überschlug sich mit haarsträubenden Mutmaßungen darüber, wie sie es geschafft hatte, eine langjährige Ehe vor der ganzen Welt geheim zu halten. Gerade klickte sich Chloe im Internet durch die neuesten Schlagzeilen, als es leise an ihre Bürotür klopfte.
    Sie schloss die Seite und bat den Besucher herein.
    „Herein.“
    Edgar Sorenson trat ein und lächelte sie freundlich an.
    „Chloe, schön, Sie noch bei der Arbeit anzutreffen. Ich hatte schon befürchtet, Sie hätten bereits Feierabend gemacht.“
    Ihre Mundwinkel hoben sich ein wenig.
    „Ich wollte gerade gehen“, gab sie zu. „Gibt es denn was Besonderes?“
    Sorenson wirkte merkwürdig fahrig auf Chloe, weil er sich ständig durch das schüttere Haar fuhr. Oder war sie schon paranoid?
    „Das kann man so sagen. Ich habe noch einen Kunden, der den Wert seiner Wohnung schätzen lassen möchte und außer Ihnen ist keiner mehr im Büro“, fing er an. „Er ist beruflich sehr eingespannt und hat den entsprechenden enggesteckten Terminkalender, was es sehr erschwert, einen Termin auszumachen. Vor fünf Minuten hat er angerufen und gefragt, ob heute noch jemand vorbeikommen könnte. Ich dachte da an Sie und wollte Sie bitten, sich der Sache anzunehmen.“
    „Wenn es weiter nichts ist“, meinte sie leichthin. Seit sie Ross als Klient abgeschossen hatte, war sie zeitlich deutlich flexibler. „Geben Sie

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