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Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Titel: Family Affairs - Verbotenes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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Gesellschaft ausgestattet war er es bestimmt gewohnt, immer gleich zu kriegen, was er wollte. Sozusagen mit dem sprichwörtlichen goldenen Löffel im Mund geboren, der ihm immer schnell zu allem verhalf, was er haben wollte. Sie beobachtete genauestens jede Regung in seinem Gesicht, versuchte zu ergründen, was gerade in ihm vorging.
    „Also gut, du kriegst, was du willst“, erklärte er mit einem Mal.
    Das erschien ihr zu einfach, sie suchte Gewissheit.
    „Wie soll ich denn das verstehen?“
    „Das bedeutet, dass ich dir alle Zeit der Welt gebe, um einzusehen, dass wir beide zusammengehören.“
    Er hatte die irritierende Angewohnheit, sie ständig zu überraschen, auch wenn immer ein Hauch von Arroganz seine Handlungen beeinflusste. Sie rechnete es ihm jedoch hoch an, dass er ihren Wunsch respektierte und nicht wie ein Macho leidenschaftlichen Sex einsetzte, um sie rumzukriegen. Nur auf ihren Körper reduziert zu werden, wäre ihr wirklich zuwider gewesen, und seine Reaktion bewies, dass er sie als eigenständig denkende Person  akzeptierte.
    „Du bist ein merkwürdiger Mensch, Ryan Seymour. Ich weiß nie, was in dir vorgeht, was dir als nächstes in den Sinn kommt. Du bist ein einziges Rätsel.“
    Er zuckte gleichmütig mit den Schultern, grinste schwach.
    „Alles andere wäre doch langweilig.“
    Sie lachte ein wenig, tauschte einen verständigen Blick mit ihm.
    „Da hast du vermutlich recht.“
    Ryan streckte ihr die Hand entgegen.
    „Komm, ich bring dich nach Hause.“
    Ein letzter Funken an Misstrauen glomm in ihren Augen auf.
    „Kein Haken?“
    „Kein Haken. Du wolltest Zeit, du bekommst sie“, antwortete er. „Aber lass mich nicht zu lange warten. Wir sollten keine unnötige Zeit verschwenden, die wir zusammen verbringen könnten.“
    Er wirkte so überzeugt von sich. Sie wollte ihm jedoch keine falschen Hoffnungen vermitteln, denn obwohl dieses Gespräch gerade in friedvollen Bahnen verlief, änderte es nichts an ihrer Einstellung.
    „Du weißt, dass Zeit nichts daran ändern wird, oder? Dass ich das nicht tun kann.“
    „Mit mir zusammen sein?“
    Sie nickte.
    „Warum? Weil ich vorher mit deiner Mutter liiert war?“
    Ein hartes Lachen entrang sich ihr, es klang nicht sonderlich fröhlich. Die Stimmung drohte wieder zu kippen.
    „Liiert … wie sich das anhört. So hart und kalt, als wäre es nicht weiter von Bedeutung.“ Sie senkte ihren Blick auf ihre Füße. „Aber es hatte Bedeutung, das hast du eben erst selber zugegeben, und obwohl sie es eigentlich nicht verdient hat, kommt es mir falsch vor, mit dem Mann eine Beziehung einzugehen, den sie bis vor Kurzem noch heiraten wollte.“
    Ihr Blick richtete sich wieder auf sein Gesicht. Seine Mimik war wechselhaft, schwankte zwischen Ungeduld und Enttäuschung.
    „Ryan, du solltest deine Zeit nicht damit verschwenden, auf mich zu warten.“
    „Wieso nicht?“, rief er aufgebracht. „Leanne und ich, das ist Geschichte, und wir haben unseren Frieden miteinander gemacht. Wir werden nie wieder ein Paar sein, und sie ist dir auch nicht böse wegen unserer Affäre, das hat sie mir selbst gesagt. Außerdem ist es jetzt ein bisschen spät für Rücksichtnahme. Findest du nicht?“
    „Rücksichtnahme steht hier gar nicht zur Debatte. Ich will nur nicht mit ihr verglichen werden, das ist alles.“
    „Du blockst wieder total ab“, stellte er mürrisch fest. Ryan zog sich von ihr zurück und lehnte sich mit dem Rücken an die gegenüberliegende Wand. Die Arme verschränkte er vor der Brust und sah sie abwartend an.
    „Es tut mir leid. Aber manchmal reicht Liebe einfach nicht aus, um das Drumherum zu ignorieren.“
    Sie meinte das ernst. Können und wollen waren nun mal nicht immer miteinander vereinbar, so tragisch sich das auch oft auswirkte. Zärtliches Bedauern begleitete ihre Abschiedsworte.
    „Ich wünschte wirklich, ich hätte den Mut, es mit dir zu versuchen, aber man hat mich einmal zu oft verletzt. Es wäre besser, du suchst dir eine Frau, die dir geben kann, was du brauchst. Ich fürchte, ich kann das nicht.“
    „Das glaube ich nicht. Du täuscht dich.“
    „Natürlich kannst du dir das weiterhin einreden, aber es ändert nichts daran, dass Leanne immer zwischen uns stehen wird.“
    Sie schloss den Abstand zwischen ihnen, und es kam ihr vor, als würde ein kilometerlanger Graben zwischen ihnen stehen. Sie gab ihm einen zärtlichen Kuss. Er schmeckte bittersüß, nach Abschied, nach Endgültigkeit.
    „Leb wohl, Ryan. Trotz allem

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