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Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Titel: Family Affairs - Verbotenes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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ausbreitete.
    Der Stuhl, auf dem sie saß, flog krachend nach hinten und landete mit ohrenbetäubendem Getöse auf den Küchenboden, als sie mit einer Geschwindigkeit hochschnellte, die Paige vor Schreck zusammenfahren ließ.
    „Was ist denn?“
    Chloe verfiel in hektische Betriebsamkeit, fischte mit den Zehen nach ihren Schuhen, die unter dem Tisch herumlagen, schlüpfte hinein und war bereits an der Tür, als sie die Frage ihrer Schwester erreichte. Kurz hielt sie inne und blickte zurück.
    „Mir ist gerade etwas klargeworden.“
    „Ach, und was?“
    Sie lächelte ihre ältere Schwester an, die reichlich verdutzt und ein wenig verloren in der Küche saß und nicht wusste, was hier eigentlich los war.
    „Das erkläre ich dir ein anderes Mal, wenn es dir nichts ausmacht. Ich muss nur dringend weg. Tust du mir einen Gefallen? Bringst du Kassiopeia nach nebenan zu Mrs. Simmons? Es gibt da etwas, das ich dringend klären muss, und ich weiß nicht, ob ich heute Nacht noch nach Hause komme.“
    „Warte … es gibt da auch was, was ich dringend tun muss“, rief Paige eilig.
    Chloe schenkte ihr einen fragenden Blick, während ihre Schwester sich erhob und auf sie zuging. Nur wenige Zentimeter von ihr entfernt blieb sie stehen, sah sie einige atemlose Sekunden an, ehe sie mit einem erstickten Laut die Arme ausstreckte und Chloe umarmte. Sie ließ es sich gefallen, erwiderte die herzliche Geste. Ihre Schwester …
    „Was immer du auch klären musst, ich hoffe, er versteht es“, flüsterte Paige ihr leise ins Ohr.
    Chloe schluckte heftig, konnte aber nicht verhindern, dass ein paar tapfer unterdrückte Tränen über die Lidränder herausquollen. Mit einem verlegenen Lachen wischte sie die Nässe weg.
    „Oh Scheiße, ich wollte doch nicht heulen.“
    Bestimmt hatte sie jetzt Augenränder wie ein Panda. Ihre Schwester sah nicht besser aus, auch ihre Augen waren feucht, die Wimperntusche folgte in schwarzen Bahnen den Tränenspuren und zog ein wirres Netz auf der hellen Haut. Trotzdem lächelte sie.
    „Keine Sorge, du siehst immer noch wunderhübsch aus.“ Sie atmete tief ein und betrachtete Chloe mit liebevollem Stolz. „Ehrlich, der Kerl ist ein echter Glückspilz.“
    „Woher weißt du, dass ich zu einem Mann will?“
    Paige verdrehte die Augen.
    „Oh bitte … wenn es Ärger oder Tränen im Leben einer Frau gibt, dann steckt grundsätzlich ein Kerl dahinter. Und jetzt geh! Ich bring deine Katze zur Nachbarin und werde mich in den nächsten Tagen bei dir melden, damit du mir alles haarklein berichten kannst.“
    Chloe hatte die Empfindung, wie auf Wolken zu schweben, so befreit fühlte sie sich von der Last, die sie die ganze Zeit niedergedrückt hatte. Sich davon loszumachen, verlieh ihr geradezu Flügel. Jetzt musste sie diese nur noch ausbreiten und geradewegs in Ryans Arme flattern.
    „Wünsch mir Glück …“, wisperte sie leise. Ein letztes Mal drückte sie ihre Schwester und verließ die Wohnung.
     

Kapitel 11
     
    Chloe konnte es kaum erwarten, zu ihm zu gelangen, um ihre Fehler wieder gutzumachen. Einem inneren Impuls folgend, fuhr sie jedoch nicht in sein luxuriöses Apartment in der Londoner Innenstadt, sondern lenkte das Auto in eine völlig andere Richtung. Sie mochte seine Wohnung ohnehin nicht, obwohl die Einrichtung wirklich außerordentlich geschmackvoll war. Moderne Linien, viel Chrome, puristisch. Der Traum jedes hippen Innenausstatters. Sie war allerdings nur ein einziges Mal dort gewesen. Es war ihr einfach unmöglich gewesen, unbefangen den Sex in einer Umgebung zu genießen, in der Leanne dermaßen präsent gewesen war. Statt also zu ihm zu fahren, lenkte sie den Wagen zum umgebauten Fabrikhaus in Soho. Rein instinktiv.
    Mit klopfendem Herzen und vor Aufregung schweißnassen Händen stellte sie das Auto ein paar Meter vom Haus entfernt in eine freie Parklücke und schaltete den Motor ab. Erleichtert sah sie, dass Ryans BMW tatsächlich am Straßenrand parkte, nur wenige Meter von ihr entfernt. Tief ausatmend und sich Mut zusprechend, blickte sie durch die Windschutzscheibe hinaus, hoch in den Himmel. Es war Vollmond, doch eine dichte schwarze Wolkendecke verschleierte die Sicht auf den runden Himmelskörper, der wie eine riesige geprägte Münze über der Erde schwebte.
    Der gesamte Straßenzug wirkte bei diesem traurigen Regenwetter einsam und verlassen. Keine Fußgänger waren zu sehen, es fuhr nur ab und an ein Wagen vorbei.  Die hellen Lichtkegel der Scheinwerfer ließen den

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