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Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Titel: Family Affairs - Verbotenes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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drang schmeichelnd an ihr Ohr und lullte sie ein. Plötzlich blieb ihr Blick an einem Gesicht hängen, das ihr bekannt vorkam. Es war dieser chinesische Künstler, der auf Seymour Manor seine Werke ausgestellt hatte. Er saß mutterseelenallein an einem Tisch im vorderen Bereich des Restaurants und schien auf jemanden zu warten, wenn man die ständigen Blicke auf seine Armbanduhr richtig deutete. Wie hieß der gleich noch mal? Ah ja, jetzt fiel es ihr wieder ein. Sein Name war Song Li. Die Welt war wirklich ein Dorf, allerdings wunderte es Chloe keineswegs, dass ein erfolgreicher Künstler wie er sich in diesen Kreisen bewegte. Auf wen er wohl wartete?
    Die Frage wurde gleich darauf beantwortet, als sich ein großgewachsener, blonder Mann durch Tischreihen auf ihn zubewegte und sich zu ihm gesellte. Atemlos beobachtete sie die herzliche Begrüßung der beiden Männer und erstarrte gleichzeitig vor Angst, vor Entsetzen und vor Sehnsucht. Es war Ryan, und die Puzzleteile in ihrem Kopf fügten sich endlich zu einem Gesamtbild zusammen. Seymour Manor, Song Li … Ryan hatte hundertprozentig beruflich mit ihm zu tun. Hatte ihre Mutter nicht mal erwähnt, er wäre Künstleragent? Beim Abendessen in Greenwich war die Sprache nie auf seinen Beruf gekommen, da Leanne ununterbrochen über sich selbst und ihre nächsten Filmprojekte gesprochen hatte, doch sie meinte sich zu erinnern, bei einem der seltenen Telefonate, die sie mit ihrer Mutter im Vorfeld geführt hatte, etwas Derartiges gehört zu haben. Oh Gott, was sollte sie jetzt machen? So tun, als hätte sie ihn nicht gesehen?
    Wie paralysiert glitten ihre Augen über sein sündhaft schönes Gesicht. Mit jeder Sekunde, die verstrich, nahm die Gefahr zu, dass er ihre Blicke bemerkte und in ihre Richtung sah. Trotzdem konnte sie sich nicht abwenden, konnte nicht aufhören, jede Linie in sich aufzusaugen wie ein Verdurstender das überlebenswichtige Wasser. Am liebsten wäre sie aufgestanden und hätte sich direkt auf seinen Schoß geworfen, um seinen harten Schwanz in die Mulde zwischen ihren Beinen zu drücken. Die Stelle fühlte sich so entsetzlich leer an, seit er sie verlassen hatte.
    „Chloe, ist Ihnen nicht gut? Sie sehen aus, als hätten Sie gerade einen Geist gesehen?“
    Ruckartig schoss ihr Kopf zurück, und sie versuchte, ihre Fassung wiederzuerlangen, die ihr für einen Moment entglitten war. Mit zitternden Händen griff sie nach dem Wasserglas und nahm einen kräftigen Schluck, um ihre staubtrockene Kehle damit zu benetzen. Trotzdem hatte sie das Gefühl nur zu krächzen, als sie ihm antwortete: „Mir geht es bestens, Mr. Turner. Ich war nur in Gedanken.“
    Sie machte ein schuldbewusstes Gesicht und wollte noch etwas hinzusetzen, als Mr. Turners Handy klingelte. Er murmelte eine kurze Entschuldigung, ehe er das Gespräch annahm und gleich darauf genervt das Gesicht verzog. Ross bat die Person am anderen Ende der Leitung kurz zu warten und schenkte Chloe ein bedauerndes Lächeln.
     
    „Meine Tochter“, erklärte er kurz und erhob sich. „Sie entschuldigen mich für einen Augenblick? Ich würde das Gespräch gerne in weniger öffentlicher Atmosphäre führen. Wenn Paige mich freiwillig anruft, dann ist es etwas Dringendes. Leider schafft es dieses halsstarrige Ding, sich immer in irgendwelche Schwierigkeiten zu bringen.“
    Chloe nickte höflich, froh darüber, dass sie so unverhofft die Gelegenheit bekam, sich zu fangen. „Kein Problem, ich werde warten.“
    Sie sah seiner beeindruckenden Gestalt hinterher, als er das Restaurant mit federnden Schritten verließ. Ohne es zu wollen, wanderten ihre Augen zurück zu Ryans Tisch. Angeregt unterhielt er sich mit dem zierlichen Chinesen, wirkte entspannt und gut gelaunt, was ihr einen furchtbaren Stich im Herzen bescherte. Er schien die Episode mit ihr gut verkraftet zu haben, was Chloe von sich sicher nicht behaupten konnte. Was hatte sie erwartet? Ryan hatte ihr klipp und klar zu verstehen gegeben, dass es für ihn eine rein sexuelle Angelegenheit gewesen war. Keine Gefühle, keine Verpflichtungen und schon gar keine Liebe. Nur der Drang, diese lustvollen Gefühle füreinander ein für alle Mal zu beenden, indem er ihnen einmalig nachgab.
    Trotzdem hämmerte ihr Herz wie verrückt, während sie ihn heimlich beobachtete. Ihr Blick blieb an seinen wunderschönen Händen kleben. Langgliedrig und kräftig umschlossen sie das langstielige Weinglas, als er einen Schluck daraus zu sich nahm. Man konnte förmlich dabei

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