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Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Titel: Family Affairs - Verbotenes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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wies mit der Hand zur Tür. „Ich will, dass du jetzt augenblicklich verschwindest, ich kann dein dämliches Geschwätz nicht länger ertragen.“
    Er war sichtlich getroffen, versteckte sich aber hinter sprühendem Sarkasmus.
    „Warum sollte ich? Du machst deine Beine doch für alles breit, was sich dir in den Weg stellt. Warum nicht noch mal für mich?“
    „Weil du der Verlobte meiner Mutter bist!“, brüllte sie so laut, dass sie sogar selbst erschrak. Es noch einmal in dieser Lautstärke und mit dieser Vehemenz auszusprechen, machte die Schuld, die sie auf sich geladen hatten, irgendwie greifbarer.
    Für beide, denn Ryans Gesicht verdunkelte sich schlagartig. Chloe fühlte sich auf einmal schrecklich müde und hätte weiß Gott was darum gegeben, sich einfach unter ihrer Bettdecke zu verkriechen. Sie war diese irritierende Sehnsucht nach ihm so leid. Und Ryan … der war einfach nur uneinsichtig und spielte den Macho, weil er sie mit einem anderen Mann zusammen gesehen hatte. Sie hasste den abwertenden Ausdruck in seinen Augen, weil sie seiner Meinung nach gleich den nächsten Liebhaber in ihr Bett eingeladen hatte.
    Fahrig strich sie sich die Haarsträhnen aus dem Gesicht, die sich nach und nach aus der Hochsteckfrisur gelöst hatten, und versuchte, Ruhe in ihr aufgewühltes Inneres zu bringen.
    „Wieso bist du hier?“, fragte sie ihn mit ernstem Unterton, während er ungewohnt still geworden war. „Was bezweckst du mit diesem Auftritt? An unserer Situation hat sich nichts geändert. Du bist immer noch der Verlobte meiner Mutter und der Letzte, mit dem ich zusammen sein dürfte.“
    Chloe brauchte Antworten, sie hatte keine Lust auf Spielchen, auf verkappte Eifersüchteleien und Besitzansprüche, wo keine angebracht waren. Genau diesen Punkt musste sie ihm noch mal in aller Deutlichkeit klarmachen. Nachdem er stumm blieb, ergriff sie die Chance.
    „Ich will, dass du eines begreifst, Ryan. Im Gegensatz zu dir bin ich frei, und wenn ich mit einem Mann schlafen möchte, dann tue ich das. Es gibt niemanden, vor dem ich mich rechtfertigen müsste. Bei dir sieht das allerdings ganz anders aus.“
    Ihr Gesichtsausdruck bekam eine vorwurfsvolle Note, als sie hinzufügte: „Was würde Leanne sagen, wenn sie wüsste, dass du kurz vor Mitternacht in meinem Flur stehst, um mir eine Szene wegen eines anderen Mannes zu machen? Und das nur wenige Tage nachdem du sie mit mir betrogen hast.“
    Das saß. Er wich ihrem Blick aus, sah zur Seite, schloss die Augen.
    „Ich weiß es nicht“, flüsterte er leise.
    Er rieb sich kopfschüttelnd den Nacken und wandte sich halb von ihr ab. Eine merkwürdig hilflose Geste für einen so stolzen Mann.
    „Ich wollte eigentlich nie wieder hierherkommen.“ Er blickte kurz in ihre Richtung. „Glaub mir, Chloe, ich weiß, was ich getan habe. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wie ich Leannes Nähe in den letzten Tagen ertragen konnte, weil mich das schlechte Gewissen fast um den Verstand gebracht hat. Ich habe mir vorgenommen, dass etwas Derartiges nie wieder passieren wird. Weder mit dir, noch mit einer anderen. Ich habe versucht zu vergessen, wie es mit uns war, und fast wäre es mir auch gelungen, doch …“, er hörte auf zu reden, schenkte ihr einen beinahe bedauernden Blick, „ …als ich dich heute Abend mit diesem Kerl gesehen habe, ist etwas in mir ausgetickt. Ich hab Rot gesehen und bin gegangen, bevor ich dich von ihm weg und in meine Wohnung schleifen konnte.“
    Chloe hatte das Gefühl zu ersticken. Auf seinem Gesicht sprangen die Emotionen wild durcheinander. Hass, Begehren, Wut, sogar Zärtlichkeit glaubte sie auf seinen Zügen erkennen zu können. Alles unglaublich starke Gefühle, die einen Menschen an seine Grenzen treiben konnten. Gegen ihren Willen davon angezogen, bewegte sie sich auf ihn zu.
    „Du warst eifersüchtig“, wisperte sie ungläubig.
    Er leugnete es nicht. „Weißt du, dass ich diesen Burschen am liebsten windelweich geschlagen hätte?“
    Während er sprach, kam er ihr ebenfalls entgegen. Chloe ergab sich dieser machtvollen Anziehung, die sie wie ein unsichtbarer Magnet auf ihn zutrieb. Jeder machte einen Schritt, dann noch einen, bis sie ganz nah voreinander stehen blieben und sich in die Augen sahen. Etwas Besonderes geschah in diesen Sekunden, als würde ein Puppenspieler seine Fäden ziehen und sie nach eigenem Gutdünken für sich tanzen lassen. Chloe fühlte prickelnde Erregung in sich aufsteigen. Er war hier bei ihr. Nicht bei

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