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Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Titel: Family Affairs - Verbotenes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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in ihrer albernen Fantasie von einem Mann erträumte. Respekt, liebevolle Zuwendung, ein bisschen Zärtlichkeit. Sie hatte immer gewusst, dass er ihr nichts zu geben hatte. Dass die Dinge, die sie sich so sehnlichst wünschte, allein für Leanne reserviert waren, und doch schmerzte es sie unendlich, dass er ihr immer wieder aufs Neue bewies, dass sie einzig und allein fürs Bett taugte.
    Tränen stiegen ihr in die Augen, doch sie blinzelte sie weg. Sie wollte ihn anschreien, ihm sagen, wie sehr sie es hasste, dass er sie wie seine persönliche Nutte behandelte. Stattdessen spürte sie zu ihrem Entsetzen, wie ihre Hände ganz von allein nach oben griffen und das Handtuch von ihrem Kopf lösten. Einzelne Strähnen blieben kühlend an ihrer brennenden Wange haften und gaben dieser surrealen Situation wieder etwas Greifbares. Chloe senkte die Arme nach unten, die spannungslos ihre Seiten flankierten.
    „Den Bademantel, Chloe“, forderte er. „Zieh ihn aus und komm zu mir. Fass meinen Schwanz an.“
    Ihr wurde immer kälter ums Herz. Bald würde es zu Eis erstarren und in so viele winzig kleine Einzelteile zersplittern, dass kein Herzblut der Welt es wieder kitten konnte. Sie war noch viel schlimmer dran als eine Nutte. Die wurde wenigstens für ihre Dienste bezahlt, während sie wie eine Bettlerin nach ein bisschen Zuwendung heischte. Chloe fühlte sich wie eine Aussätzige, die am Rande der Gesellschaft leben musste, weil das, was sie war – eine Lügnerin und Betrügerin –, vor keinem ethischen Gericht der Menschheit Gnade finden würde.
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Nein.“
    „Nein?“
    Sie hörte das Lächeln in seiner Stimme. Er nahm sie nicht ernst, was sie keineswegs überraschte. Welcher Mann traute seinem Betthäschen schon so was wie eine eigene Meinung zu?
    „Du hast schon verstanden“, fuhr sie ihn an und suchte das Halbdunkel des Schlafzimmers nach seinen Kleidern ab. Chloe entdeckte sie als zusammengeknüllten Haufen direkt neben dem Bett, lief darauf zu und bückte sich nach seiner Hose.
    „Hier.“ Sie schmiss ihm die Jeans mitten ins Gesicht. Er fing sie mit der Linken ab und starrte Chloe aus zusammengekniffenen Augen an.
    „Was soll das denn jetzt?“
    Sie wollte lächeln, bekam aber kaum die Mundwinkel hoch. Ausgerechnet jetzt fiel ihr auf, wie selten sie in seiner Gesellschaft lachte. Die meiste Zeit war sie vor lauter Gewissensbissen zu verkrampft, um ihre gemeinsamen Stunden voll und ganz zu genießen. So eine Beziehung wollte sie nicht weiterführen. Jetzt nicht, und auch nicht in Zukunft.
    „Ich helfe dir gerne auf die Sprünge, Ryan. Ich werde mich nicht ausziehen, sondern du wirst dich anziehen und verschwinden. Ich will dich hier nicht mehr haben.“
    Er runzelte verärgert die Stirn, als ihm klar wurde, dass sie keine Scherze mit ihm trieb.
    „Was soll der Scheiß? Hast du doch etwas mit Turner? Oder warum der plötzliche Meinungsumschwung.“
    Er pfefferte die Hose mit solcher Wucht auf den Boden zurück, dass sie kurz zusammenzuckte und automatisch zwei Schritte rückwärts machte. Er schwang die Beine aus dem Bett und kam auf sie zugeprescht wie eine Naturgewalt. Mit wütend verzerrtem Gesicht packte er sie an den Schultern und schüttelte sie, als wäre sie so leicht wie eine Stoffpuppe.
    „Na los, sags mir! Fickst du mit ihm? Macht ers dir so gut wie ich?“
    Sein Ton war verächtlich, nur darauf ausgelegt, sie zu verletzen, doch sie hatte sich innerlich gewappnet. Es würde nicht leicht werden, Schluss zu machen, doch das war keine Überraschung.
    „Halt durch“, flüsterte die Vernunft.
    „Sieh ihn dir an, er ist so scharf!“, hielt ihr die Begierde entgegen.
    Sie fühlte sich vollkommen überfordert von der Situation, überwältigt von seiner Wut, die auf heftiger Eifersucht beruhte. Oder war es nur verletzter Stolz?
    „Bitte, mach es uns doch nicht so schwer. Wir können doch nicht ewig so tun, als wäre diese Affäre ein harmloser Spaß. Wir tun uns doch nur gegenseitig weh, von meiner Mutter will ich gar nicht erst anfangen.“
    Er schwieg. Beschwörend sah sie ihm in die Augen, konnte kaum glauben, dass er so wenig Einsicht zeigte.
    „Herrgott, du hast doch selbst gesagt, dass du Leanne liebst. Was willst du denn dann hier? Dein Platz ist bei ihr.“
    „Du hast meine Frage nicht beantwortet“, herrschte er sie an, anstatt auf ihren Einwand einzugehen. „Schläfst du mit dem Kerl?“
    „Und wenn es so wäre?“, fragte sie hitzig.
    „Spiel keine Spielchen

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