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Family Job

Family Job

Titel: Family Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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links ranfahren,denn auf den Scheiß hatte er echt keine Lust.Was meinte der Arsch mit ›alles erledigt‹? Wollte er Tommy aushorchen? Woher sollte er wissen, dass alles erledigt war? Wusste er etwa von dem Geld, das Tommy gerade in dem Schließfach deponiert hatte? Kannte er am Ende Smith? War er womöglich auf ihn angesetzt worden und hatte vor dem Busbahnhof in seinem Taxi darauf gewartet, dass Tommy auftauchte? Fragte er Tommy, ob alles erledigt war, weil er zu Smiths Plan gehörte und es ihm unter die Nase reiben sollte?
    »Was soll ’n die Scheiße?« In Tommys Bauch grummeltees. Er richtete seinen Mantel, um das Geräusch zu dämpfen.
    »Ham Se Ihre Siebensachen beisammen?«, sagte Shweerski und zwinkerte.
    Tommy starrte ihn im Rückspiegel an.
    »Ihrn Stoff?«
    Aha, Stoff . Deshalb ließ er nicht locker. Tommy lehnte sich zurück und ließ die Schultern sacken. »Ich nehm keine Drogen«, sagte er.
    »Echt?« Shweerski schwieg, während er die Spur wechselte. Dauerte nicht lange. Dann war er wieder da und sagte: »Wieso ’n das, Kumpel?«
    Um Himmels willen.Der Kerl hatte ’ne Menge mit Smith gemeinsam. Vielleicht war er ja Smith. Nee, Shweerski war doppelt so breit wie Smith, und sein Akzent war zu abgedreht, um vorgetäuscht zu sein. »Geht Sie ’n Scheißdreck an«, sagte Tommy.
    »Hey, mal die Ruhe, verdammt. Is doch ’n ganz normales Gespräch, nich, ja? Scheiße noch mal. Kein Grund, gleich ’s Arschloch zu spielen. Wollt Ihnen nur aushelfen, mehr nich. Und wenn Se’s nich wollen, da brauchen Se doch nich gleich ausfallend wern, verdammte Kacke.«
    Der arschgesichtige Wichser hatte Tommy ein Arschloch genannt. Früher hätte ihm Tommy dafür eine verpasst. In Wirklichkeit hätte er’s nicht getan, sosehr er auch Lust dazu gehabt hätte. Er stand nicht auf Gewalt. Phil allerdings schon, wenn er’s mitbekommen hätte. Er hätte den richtigen Moment abgewartet und bewaffnet mit einem Eisenrohr Shweerski einen Besuch abgestattet. Aber schon früher hatte Tommy versucht, sich wie ein zivilisierter Mensch zu verhalten. Nur weil er gelegentlich in illegale Aktivitäten verwickelt war, hieß das doch nicht, dass er keinen Anstand hatte.
    »Und ich kann Se auch nich mit ’nem winzigen Stein in Versuchung führn?«, sagte Shweerski. »Hab ’n direkt hierunterm Sitz.« Er beugte sich nach unten, um ihn, eine Hand am Steuer, herauszuholen.
    Das Auto kam ins Schleudern.
    »Passen Sie auf, wo Sie hinfahren«, sagte Tommy.
    » No problemo. Ich kann praktisch mit verbundnen Augen quer durch Edinburgh fahrn.« Einen Beutel in der Hand, richtete er sich wieder auf und hielt ihn zur Seite, damit Tommy ihn sehen konnte.
    Vielleicht war der Akzent ja getürkt. Wenn er nicht so ein Arschloch gewesen wäre, hätte Tommy ihn für einen Undercoverbullen halten können. Wenn man es recht bedachte, schloss das eine das andere nicht aus. »Bitte fahren Sie einfach bloß, verfluchte Scheiße«, sagte Tommy.
    »Okay«, sagte Shweerski, »okay«, wiederholte er. »Letzte Chance.« Er schüttelte den Beutel.
    »Wie kommen Sie drauf, dass ich Sie nicht anzeige?«, sagte Tommy.
    »Sie sind ’n anständiger Typ.«
    Hatte der schon vergessen, dass er Tommy grade ’n Arschloch genannt hatte?
    »Und ich tu ja keinem was«, fuhr Shweerski fort. »Wieso soll’n Se mich anzeigen?«
    »Weil Sie mir tierisch auf ’n Sack gehen.«
    »’tschuldigung. Wollt nur was für die Allgemeinheit tun.«
    »Und was, wenn ich kein ›anständiger Typ‹ bin? Was, wenn Sie mich total falsch einschätzen? Könnte doch sein, dass ich Sie für ’ne Drecksau halte, weil Sie Drogen verticken.«
    Shweerski schaute ihn über den Rückspiegel an. »Grade so, als wär’n Sie ’n gesetzestreuer Gutmensch? Heilsarmee in Verkleidung? Haben Sie da ’n Tamburin unter der Jacke versteckt?«
    »Vielleicht bin ich ja ’n Zivilbulle.«
    »Das sind Se nicht, Kumpel.« Er lachte.
    »Wieso sind Sie sich da so sicher?«
    »Wenn Se ’n Bulle wär’n, dann wär’n Se einer von meinen besten Kunden.«
    Tommy schätzte, dass der Typ ihn verkohlte. Vielleicht gab es ja vereinzelt Bullen, die sich dann und wann ’ne Line reinzogen. Möglich wär’s. Egal, vielleicht hielt Shweerski ja jetzt endlich mal die Klappe.
    Er tat es. Zwei Minuten lang. Dann: »He, ich hab auch Betablocker da. Schon mal probiert? Helfen Ihnen, runterzukommen, Kumpel. ’n bisschen von Ihrer Wut loszuwerden.«
    »Halten Sie hier«, sagte Tommy. Die letzten fünf Minuten hatte sein Fahrer

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