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Family Job

Family Job

Titel: Family Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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überzeugend.
    Martin hatte hinter dem Haus geparkt. Wenigstens das war etwas, wofür man dankbar sein konnte. Diese Seite war nicht einzusehen, ging auf eine Bahnlinie raus.
    Effie merkte, dass sie den Atem anhielt. Stieß ihn langsam aus. Scheiße noch eins. Was war schon dabei, wenn da jemand an der Tür war? Wahrscheinlich würde er noch mal klingeln, niemand würde aufmachen, und er würde sich verziehen.
    Sie hatte wieder das Gefühl, diese unsichtbaren fetten Männer würden auf ihr sitzen.
    Es klingelte erneut, und sie biss die Zähne zusammen und kniff die Augen zu. Half natürlich nichts, aber es zeigte ihr, dass sie wenigstens nicht katatonisch geworden war.
    Ob Mum sich auch so fühlte? Als ob ein Haufen fetter Männer auf ihr säßen?
    Effie brauchte nur abzuwarten. Dann konnte sie ganz gemütlich weitermachen. Der ungebetene Gast wäre weg, und alles konnte seinen normalen Gang nehmen.
    Aber dann hörte sie das Rasseln von Schlüsseln. Und dann ein Kratzen im Schloss.
    Sie hob den Kopf. Martin stand mit einem Handtuch um die Hüften oben an der Treppe. Er schaute in Richtung Tür.
    Auf Zehenspitzen ging Effie weiter. Fing Martins Blick auf und machte ihm Zeichen, außer Sichtweite zu gehen. Er runzelte die Stirn, aber als sie darauf beharrte, zog er sich in den Flur zurück.
    Die Tür ging auf.
    Ein Junge kam herein. Sah aus wie ungefähr zehn Jahre alt, trug einen Minirucksack und schob ein Fahrrad. Er schaute Effie an und fragte: »Wer sind Sie?«
    »Wer bist du?«, fragte Effie zurück, obwohl sie genau wusste, wer er war. Frasers kleiner Bruder, Jordan. Eigentlich hätte er eingemummelt im Bett liegen müssen bei sich zu Hause, wo er mit seinem Dad und seiner Großmutter wohnte. Auch wenn sein Dad seit einer Weile nicht mehr zu Hause gewesen war.
    Der Kleine beachtete sie nicht. Kam fröhlich ins Zimmer spaziert, lehnte das Fahrrad an die Wand, direkt hinter dem Waschzuber und den verpackten Rümpfen von Phil und Fraser. Er zog an dem Riemen über seiner rechten Schulter und fragte: »Wo ist Fraser?«
    »Ach«, sagte Effie.» Der ist nicht da.«
    Der Junge blickte sie an. »Was machen Sie dann in seinem Haus?«
    »Na ja«, sagte Effie. »Ich bin eine Freundin von ihm.«
    »Das ist sein Morgenmantel.«
    Effie zuckte die Achseln. »Ich hab ihn mir ausgeliehen.«
    »Hat er Ihnen das erlaubt?«
    »Jedenfalls hat er’s nicht verboten.«
    »Der ist Ihnen zu groß. Wer sind Sie?«
    »Ich hab’s dir doch gesagt. Du musst zuhören.«
    »Nein, haben Sie nicht. Wo ist Dad? Wo ist Fraser?«
    »Liebling.« Martins Stimme. Er kam die Trepperuntergeschlappt, immer noch im Handtuch, ein zweites hatte er um den Hals gelegt, um seine Narbe zu verdecken. Die Haare auf seinen Schienbeinen glänzten. Der Junge drehte sich zu ihm um und kniff konzentriert die Augen zu.
    »Willst du mich nicht vorstellen?«, sagte Martin zu Effie.
    »Na klar«, sagte Effie, die gleich mitspielte. »Der junge Mann hier ist …«
    »Jordan«, antwortete Jordan.
    »Jordan«, sagte Effie. »Und Jordan, das hier ist mein Mann … Clive.«
    Martin schaute sie an. Streckte Jordan die Hand entgegen.
    Jordan nahm sie. Der Griff des Kleinen wirkte schlaff.
    Martin bückte sich ein bisschen und blickte dem Jungen in die Augen. »Und woher kennst du Fraser?«, fragte er. »Wieso hast du einen Schlüssel?«
    Oh, Martin war gut.
    »Ich bin sein Bruder«, erwiderte Jordan. »Wo ist er?«
    »Er ist geschäftlich unterwegs.« Martin warf Effie einen Blick zu. »Wir passen für ihn auf das Haus auf.«
    Jordan nickte, schien das für okay zu halten. »Haben Sie Dad gesehen?« Dann fügte er hinzu. »Ich hätte ihn hier treffen sollen.«
    Effie fröstelte mit einem Mal.
    Martin hielt den Jungen an beiden Handgelenken. »Außer uns ist niemand hier.«
    »Dann muss er später kommen.«
    »Kann sein.«
    »Wann kommt Fraser zurück?«
    Martin schaute Effie an, aber Effie hatte Mühe zu atmen. Jordan hätte seinen Vater hier treffen sollen?
    »Also«, sagte Martin. »Dein Bruder musste ganz schnell weg. Wir wissen nicht genau, wann er wiederkommt.«
    »Ich ruf ihn mal an«, sagte Jordan. Er steckte die Hand in die Tasche.
    Effie fand ihre Stimme wieder. »Das würd ich nicht machen.«
    »Ist schon gut«, sagte Martin.
    »Wirklich?«, fragte Effie ihn.
    »Wenn Jordan mit seinem Bruder sprechen möchte, dann ist das in Ordnung.«
    Jordan holte sein Handy heraus und wählte. Rechts von ihnen ertönte eine leise Popmelodie.
    »Das ist Frasers Klingelton«, sagte

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