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Family Job

Family Job

Titel: Family Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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zu sein.
    Effie sagte ihm, sie hätte nicht die Absicht, sich erwischen zu lassen, sagte ihm, er solle ihr vertrauen.
    Mann, die Schuldgefühle waren echt Scheiße.
    Am Anfang, als sie miteinander gingen, hatte sie sich gefragt, ob Martin wusste, was Richie getan hatte. Aber sie hatte ihn ausgehorcht, nicht umgekehrt. Und es hatte nicht lange gedauert, bis ihr klar war, dass er nie etwas anderes dachte, als dass einer von Savages Leuten seinen Dad umgebracht hatte.
    Wenigstens leistete Effie jetzt etwas Wiedergutmachung.
    Sie zwinkerte ihm zu.
    »Weißt du, was ich mir wünsche, Babe?«, sagte er. Er hatte den Fuß auf den Wannenrand gestellt, und Wasser tropfte auf den Fußboden.
    Noch mehr Sauerei, die Effie aufwischen konnte. Nein, das war unfair. Martin putzte selbst hinter sich her. Er machte immer mehr im Haushalt als sie.
    »Was wünschst du dir?«, sagte sie, schloss die Augen und genoss das warme Wasser, das ihre Haut bedeckte und ihre müden Muskeln liebkoste. Eine Sekunde lang. Bis ihr wieder einfiel, wo sie war und was sie gerade gemacht hatten und was sie noch vor sich hatten.
    »Eiskrem.«
    Er wünschte sich Eiskrem.
    »Jetzt?«, fragte sie.
    Er nickte.
    »Geschissen«, sagte sie. »Ich hol dir doch jetzt keine Eiskrem.«
    »Och, mach doch.« Er packte ihren Fuß. »Wenn nicht, dann muss ich dir die Zehen lecken.«
    »Das wagst du nicht, verdammt noch mal.« An den Füßen war sie sehr kitzlig.
    »Du hast die Wahl.« Er schaute sie an, ihren Fuß immer noch in der Hand.
    »Fraser hat mir nicht wie jemand ausgesehen, der massenhaft Eis isst«, sagte sie. »Glaub nicht, dass er welches da hat.«
    »Wie sieht denn jemand aus, der Eis isst?« Er zog eine Schnute. Übertrieb die Schnute. Seine Lippe zitterte.
    »O Mann«, sagte sie. »Lass los, dann schau ich mal nach, verfluchte Kacke.«
    Sie zog Frasers Morgenmantel fester um sich. Egal, wie fest sie den Gürtel zog, es fühlte sich immer noch so an, als würde er um sie herflattern wie ein Sack.
    Es gab kein Eis.Weder im Eisfach des Kühlschranks noch in der separaten Kühltruhe. In puncto Essen war überhaupt nicht besonders viel da. Eine Tüte Milch, ein paar Scheiben Schinken, Käse, das war’s. Wenn man hier eingeschneit wurde, war man in ein paar Tagen verhungert.
    Vielleicht konnte Fraser es sich ja leisten, oft auswärts zu essen. Oder er lebte von Fast Food.
    Effie erinnerte sich an die Zeit, als sie das auch gemacht hatte. Jetzt nicht mehr. Jetzt, wo sie verlobt war und einen Verlobten hatte, der für sie kochte.
    Sie schloss die Kühlschranktür und machte einen Satz.
    War nicht darauf gefasst, dass es an der Tür klingelte.
    Scheiße, Scheiße, Scheiße.
    Sie schlich durch die Küche. Das war zwar nicht nötig, aber sie machte es trotzdem. Ihre Füße fühlten sich leicht an ohne die Halbstiefel, obwohl die so gut wie nichts wogen. Durchs Wohnzimmer. Schaute nach dem Waschzuber im Flur. Die Plastiktüten. Dann die Leichen. Bei der einen ein blutiger, halbmondförmiger Fleck oben, wo das Laken zusammengeknotet war. Weitere Blutflecken. Handabdrücke. Sie fragte sich, ob es möglich war, die Leichen von außen zu sehen. Sie waren so vorsichtig gewesen, alle Gardinen zuzuziehen, aber sie überprüfte sie für alle Fälle auf eine Lücke. Nee. Unmöglich, dass da jemand hereinsehen konnte.
    Wer war da also zu Besuch gekommen? Scheiße, war ihr doch egal, solange er wieder abhaute.
    Da so was nicht zum Plan gehörte, hatten sie auch keine Vorkehrung dafür getroffen. Die ganze Zeit, in der sie Fraser beobachtet hatten, hatte er nicht ein einziges Mal Besuch gehabt. Sein Haus lag nicht gerade verkehrsgünstig. Weit draußen am Stadtrand, wo man nie einen Bus zu Gesicht bekam, höchstens gelegentlich ein Taxi und schnelle Autos. Jeder, der spät am Abend zu Besuch kam, blieb höchstwahrscheinlich bis zum nächsten Morgen.Das war Effies unausgesprochenes Versprechen gegenüber Martin gewesen, als sie früher an diesem Abend ins Haus gekommen waren.
    Effie blieb nichts anderes übrig, als zu warten, bis der, der an der Tür war, wieder wegging. Verdammt, irgendwann geht jeder mal weg, auch wenn das Licht brennt oder die Vorhänge zugezogen sind oder das Auto des Hausbesitzers draußen parkt.
    Es gab kein Gesetz, das vorschrieb, dass man an die Tür gehen musste. Und es gab kein Gesetz, das vorschrieb, dass man zu Hause sein musste, weil das Licht brannte oder die Vorhänge zugezogen waren oder das Auto draußen stand.
    Sie fand sich selbst nicht

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