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Family Job

Family Job

Titel: Family Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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Frasers Handy. »Nehmen Sie das von Fraser.«
    Effie nahm es und steckte es ein. »Gute Idee. Mit dem versuch ich’s auch.« Dann schaltete sie den Fernseher ein. »Jetzt lass den Scheiß, und guck dir das an.«
    Martin kam mit der Milch aus der Küche und schaute die beiden an. »Was ist denn?«
    »Sie hat mir mein Handy abgenommen.«
    »Hör auf, rumzunölen«, sagte Effie.
    Martin reichte Jordan die Milch. »Sonst kriegst du’s überhaupt nicht mehr«, sagte er. »Jetzt trink das, sieh fern, und benimm dich mal zwei Minuten lang.«
    »Sie hat die Fernbedienung.«
    Effie warf sie ihm in den Schoß. Martin packte sie am Ellbogen und lotste sie in den Flur.
    Er zog die Tür heran, ohne sie zu schließen. »Ruhe bewahren«, flüsterte er.
    »Mach ich«, sagte sie. »Aber was geht da für ’ne Scheiße ab?«
    »Ich bin sicher, alles ist in Ordnung.«
    »Wie denn? Der kleine Drecksack ist hier.«
    »Ich weiß. Und sein Vater hat ihm gesimst.«
    »Aber du weißt, dass das unmöglich ist.«
    »Du hast doch gehört, was Jordan gesagt hat.«
    »Er lügt.«
    »Muss er wohl. Aber warum?«
    Sie konnte sich keinen Grund denken.
    »Gib mir sein Handy«, sagte Martin.
    Sie reichte es ihm.
    Er drückte ein paar Tasten. »Da haben wir’s«, sagte er dann. Er las die Nachricht lauf vor. Genau wie Jordan gesagt hatte. »Und da steht, sie kommt von seinem Dad.«
    »Scheiße«, sagte Effie. »Wir müssen los. Das heißt, dass Dad in Schwierigkeiten steckt.«
    »Nicht unbedingt.«
    »’türlich.«
    »Denk mal nach«, sagte Martin. »Wieso sollte Jordans Vater ihn ansimsen? Wenn du an seiner Stelle an ein Handy kämst, würdest du doch anrufen, oder? Und wieso sollte ihn sein Vater an den denkbar gefährlichsten Ort schicken? Genau uns in die Arme? Hältst du das für wahrscheinlich?«
    Sie sagte nichts.
    »Soll ich’s buchstabieren?« Er zuckte die Achseln.»Okay.« Fuhr fort: »Jemand anders hat die Nachricht geschickt und dazu das Handy von seinem Dad benutzt.«
    Sie spürte, wie sie rot wurde. »Du meinst mein Dad? Wieso sollte er …?«
    Martin nickte. »Lass mich ihn anrufen.«
    »Das können wir nicht machen.«
    »Das können wir nicht nicht machen.«
    »Damit verraten wir uns. Die verfolgen den Anruf zurück. Das beweist, dass wir hier waren.«
    »Ich nehme mein Handy.«
    »Auch nicht gut. Dann wissen sie, wo du warst, als du angerufen hast.«
    Er linste durch den Türspalt ins Wohnzimmer. Jordan benahm sich wohl anständig, denn Martin drehte sich wieder zu ihr um. »Dann schätze ich, wir erfahren erst, was hier abgeht, wenn wir zur alten Mrs. Yardie kommen«, sagte er.
    »Meinst du, dass Dad das alles die ganze Zeit geplant hat?«
    »Psst«, sagte Martin. »Jordan kann uns hören.«
    Sie senkte die Stimme. »Antworte mir.«
    »Ich tipp ja bloß«, sagte Martin. »Ich hab keinen Beweis dafür. Aber so wie ich deinen Dad kenne, würd’s mich nicht wundern.«
    »Obwohl wir dagegen waren?«
    Martin fuhr sich mit den Fingern durch die feuchten Haare. »Ja.«
    Sie dachte eine Weile nach. »Das glaub ich nicht.«
    »Vielleicht hast du recht.«
    »Ich kenne Dad besser als du.«
    »Klar.«
    »So was würd er nicht machen.«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    Effie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Der ekelhaft süße Geschmack in ihrem Mund wollte nicht weggehen.
    »Vergiss es«, sagte er. »Ich bin sicher, es gibt ’ne andere Erklärung.« Er beugte sich zu ihr und küsste sie auf die Wange.
    »Genau«, sagte sie.
    »Und was machen wir jetzt mit dem Kleinen?« Martin zog das Handtuch fester um die Hüften. »Erscheint mir nicht richtig, ihn zu …«
    »Was?«
    »Du weißt schon. Ich bin kein Moralapostel, aber …«
    »Was aber?«
    »Du weißt, was ich meine.«
    Sie seufzte. »Ich weiß. Er hat uns gesehen. Er kann uns identifizieren.« Ihr Vater hatte gewollt, dass Jordan auch sterben sollte, doch sie hatte es rundweg abgelehnt. Martin war ebenfalls nicht besonders scharf drauf. Und sie hatten sich durchgesetzt. Hatten sich geeinigt, nur die drei männlichen Erwachsenen zu erledigen – Phil, Fraser und Tommy.Hatte sie jedenfalls gedacht.Aber jetzt sah es nicht mehr allzu rosig aus für Jordan. Verflucht, ihr Vater war manchmal ein richtiger Drecksack.
    »Scheiße«, sagte sie. »Er ist doch noch ein Kind.«
    »Das heißt nicht, dass seine Augen nicht funktionieren. Und die Polizei wird ihm glauben, stimmt’s? Wenn er uns verpfeift, sind wir geliefert.«
    Jordan war noch nicht im Stimmbruch. Er war älter, als er aussah,

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