Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an
und hoffte, er würde diese Einladung annehmen.
Seine große Hand glitt höher, und sie schmiegte ihren Hinterkopf in seine Handfläche, ohne ihren Blick von ihm zu wenden. Ihr Herz klopfte heftig, während sie darauf wartete, dass seine Lippen endlich ihren Mund berührten. Ihre Augenlider flackerten, und sie genoss, wie es sich anfühlte, wenn er mit seiner Zungenspitze über ihre Lippen fuhr und sie vor Erregung bebte.
Es war offensichtlich, wie empfindsam sie geworden waren, seit er die unsichtbare Barriere zwischen ihnen wieder erhöht hatte. Sie hatte keine Ahnung, wie sie zueinander standen. Doch wenn er sie küsste, war ihr alles andere gleichgültig.
Sie schlang die Arme um seinen Hals und zog ihn näher zu sich heran. Ihre Körper pressten sich aneinander. Seine Wärme stürzte sie in einen Wirrwarr der Gefühle, und sein Geruch entfachte in ihr eine Lust, wie sie sie noch nie zuvor empfunden hatte. Sie begehrte ihn so sehr, und das leise Stöhnen, das sich ihrer Kehle entrang, sorgte dafür, dass er es nun auch wusste.
Sie fuhr mit ihren Händen durch sein Haar, als sie jemanden sich räuspern hörte. „Das ist ja eine tolle Begrüßung“, sagte ihr Vater in seinem besten Generalstonfall.
Molly und Hunter ließen beinahe gleichzeitig voneinander ab und tauschten schuldbewusste Blicke. Doch auf dem freundlichen Gesicht des Generals zeichnete sich ein breites Grinsen ab.
Erst da begriff Molly, was seine Anwesenheit zu bedeuten hatte.
„Du bist zu Hause. Du bist zu Hause ! Oh Gott.“ Sie rannte auf ihn zu, umarmte ihn und drückte ihn fest an sich. „Ich hatte keine Ahnung, dass du kommst, aber ich bin so erleichtert.“
„Ich auch“, sagte er.
Sie trat einen Schritt zurück, ohne seine Hand loszulassen.
„Wie? Und wann?“
„Hunter hat rechtzeitig zum Abendessen für meine Freilassung gesorgt.“
Molly drehte sich zu Hunter um. „Und du hast kein Wort gesagt.“
„Das machte die Überraschung doch umso größer, oder?“, fragte er.
Molly dachte, dass sie sich auf der Stelle in ihn verliebt hätte, wenn sie nicht schon immer in ihn verliebt gewesen wäre.
Sie warf ihm einen begehrlichen Blick zu, bevor sie sich wieder ihrem Vater widmete. „Wo warst du, als ich nach Hause gekommen bin?“
„Nebenan, nachsehen, wie es Sonya und Seth geht.“
Molly nickte. „Das ist gut. Und jetzt, wo du wieder hier bist, wirst du auch bleiben“, sagte sie in ihrem überzeugendsten Tonfall.
„Es tut mir leid, dass ich dir eine eiskalte Dusche verpassen muss, aber auf Kaution frei zu sein, ist nur eine zeitweilige Lösung“, wies Hunter sie zurecht.
Molly verdrehte die Augen. „Aber wir können sicher den heutigen Abend feiern.“
„Ihr beide könnt das. Ich muss mich ranhalten, aber ich will Sie natürlich nicht aus Ihrem Arbeitszimmer vertreiben“, sagte Hunter zu Mollys Vater. „Ich habe Ihrer Mutter schon gesagt, dass ich auch in einem Motel wohnen kann.“
Mollys Herzschlag schien für einen winzigen Augenblick auszusetzen. Obwohl sie anfangs dagegen gekämpft hatte, dass er in diesem Haus wohnte, hatte sie ihre Meinung schnell geändert. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie sehr sie damit gerechnet hatte, dass Hunter hierbleiben würde, bis er angeboten hatte, woanders hinzugehen.
Der General wischte sein Angebot mit einer kurzen Handbewegung weg.
„Machen Sie sich keine Sorgen um mich. Bis das alles vorbei ist, kann ich mich sowieso nicht auf meine Arbeit konzentrieren, und ich kann nicht viel dazu beitragen, meinen Ruf zu retten. Bitte fühlen Sie sich wie zu Hause.“
Molly zwang sich, ihre Erleichterung zu verbergen. Sie versuchte nicht einmal, sich selbst einzureden, dass sie Hunter nur deshalb hier haben wollte, damit sie ihm bei der Lösung dieses Falls behilflich sein konnte. Sie wollte ihn aus rein selbstsüchtigen Gründen in ihrer Nähe haben.
„Wir haben heute im Gefängnis nicht über Geld gesprochen, aber ich möchte, dass Sie etwas wissen“, sagte ihr Vater mit einem ernsten Blick auf Hunter. „Ich kann es mir momentan nicht erlauben, Ihnen viel zu bezahlen, aber ich werde Ihnen alles zurückzahlen.“
Hunter schüttelte den Kopf. „Ich weiß das zu schätzen, mein Herr, aber …“
„Kein Aber. Wenn Sie mich vertreten, dann werden Sie auch bezahlt. Ich will keine Almosen, also sparen Sie sich Ihre Wohltätigkeit für Menschen, die sie wirklich nötig haben. Sobald ich wieder mit Immobilien handeln kann, ohne dass dieser Fall wie ein Damoklesschwert über
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