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Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an

Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an

Titel: Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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sie eine Kinoszene beobachten würde, als eine weibliche Silhouette mit einer großen Pizzaschachtel in den Händen langsam den Parkplatz überquerte und unter einer dieser Laternen stehen blieb, um sich dagegenzulehnen. Das Licht schien ihr ins Gesicht.
    Sonya.
    Molly erwartete, dass sie nach ihrem Wagenschlüssel suchen oder zu ihrem Wagen gehen würde, doch sie blieb, wo sie war.
    Irritiert zerknüllte Molly das Papierhandtuch in ihren Händen. Sie starrte auf die einsame Person, und ihr Herz wollte vor Mitleid mit Sonya brechen. Die neuesten Ereignisse hatten sie von einer lebendigen und glücklichen Frau in eine desolate und traurige Person verwandelt. Molly nahm sich vor, mit ihrem Vater zu überlegen, was man noch für Sonya und Seth tun konnte, obwohl sie wusste, dass ihnen nur die Zeit helfen konnte. Dennoch hatte sie das Gefühl, dass die beiden dringend Hilfe benötigten.
    Gerade als sie das Papierhandtuch in den Müll warf, bog ein marineblauer Jeep auf das Grundstück ein. Ihr Vater besaß einen marineblauen Jeep. Wie eine Menge anderer Menschen in dieser Stadt, wie sie sich auch erinnerte.
    Aber nur das Nummernschild ihres Vaters war MEL 629. Nach seiner verstorbenen Frau Melanie und ihrem Hochzeitsdatum. Laut Robin war dies das Nummernschild ihrer Mutter gewesen, und ihr Vater hatte es nicht übers Herz gebracht, es wegzugeben, als er ihren Wagen verkaufte. Seitdem benutzte der General dieses Nummernschild an allen Wagen, die er besessen oder geleast hatte.
    Als Sonya Frank entdeckte, lächelte sie. Der Ausdruck purer Freude, der auf ihrem Gesicht auftauchte, war unmissverständlich. Molly dachte sofort daran, wie Sonyas Augen schon bei der bloßen Erwähnung von Mollys Vater zu leuchten begonnen hatten.
    Waren sie vielleicht mehr als nur Freunde?, fragte sie sich zum ersten Mal.
    Nein, keiner der beiden würde einen Ehebruch begehen.
    Sonya würde weder ihren Mann noch Frank, seinen besten Freund, betrügen. Und sie glaubte auch nicht, dass sie in der kurzen Zeit seit Pauls Tod eine Affäre miteinander begonnen hatten. Sie kannte sie zu gut, um anzunehmen, dass einer von ihnen so kalt und gefühllos war.
    Aber das bedeutete nicht, dass sie keine Gefühle füreinander hatten, mischte sich eine leise Stimme in ihrem Kopf ein. Sie massierte sich den Nasenrücken und dachte an die Lügen, die heute Abend offenbar erzählt worden waren.
    Ihr Vater sollte bei einer Veteranenveranstaltung sein, statt Sonya auf dem Parkplatz von Joe’s Pizza abzuholen. Und Sonya sollte auf dem Weg zu ihrem Wagen sein, um Seth die Pizza nach Hause zu bringen. Aber da gab es sicher plausible Erklärungen. Pläne konnten sich ändern. Vielleicht war die Veranstaltung langweilig gewesen, und ihr Vater war früher nach Hause gekommen. Oder vielleicht hatte Sonya ihn angerufen und ihn um seine Gesellschaft gebeten. Abgesehen davon, schuldete Sonya Molly keine Erklärung dafür, wer sie nach Hause brachte.
    Es ist nichts passiert, versuchte Molly verzweifelt, sich selbst zu überzeugen. Aber das schreckliche Gefühl, das alles schon einmal erlebt zu haben, überflutete sie genau wie letztes Jahr, kurz bevor der Verlobte ihrer Mutter erschossen worden und Mollys Welt auseinandergefallen war.
    Ihr Herz begann heftig zu klopfen. In ihrem Kopf tauchten rasend schnell viel zu viele Fragen auf. Warum hatte Sonya Molly verschwiegen, dass sie sich mit ihrem Vater traf? Was gab es zu verheimlichen, wenn zwei Erwachsene einfach nur miteinander reden wollten? Warum benahmen sie sich, als ob sie etwas zu verbergen hatten?
    Sie erschauerte und ging zurück, um Hunter zu suchen. Sie hatte ihn lange genug warten lassen.
    Zwanzig Minuten später waren sie endlich wieder zu Hause. Ein langer Tag lag hinter ihnen. Ein langer Tag voller Ereignisse, dachte Molly. Sie hatte Hunter nicht erzählt, was sie durch das Toilettenfenster beobachtet hatte. Obwohl sie sich schlecht fühlte, weil sie Informationen zurückhielt, brachte sie es trotzdem nicht über sich, ihm ihren Verdacht zu schildern. Der Familienzusammenhalt hing von Hunters Verteidigung und von seinem Glauben an ihren Vater ab.
    Sie wollte, dass er ihrem Vater vertraute und daran glaubte, dass er seinen Partner niemals getötet hätte. Heute Abend hatte Frank zum ersten Mal eingeräumt, dass ihr Vater womöglich unschuldig war. Aus Geldgründen würde ihr Vater niemals töten. Das wusste sie ganz sicher.
    Aber aus Liebe?, fragte sich Molly unwillkürlich.
    Hunter ging direkt in das

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