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Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an

Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an

Titel: Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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General hörte seinen Namen, und als er sich umdrehte, sah er Sonya. „Ich habe gar nicht gemerkt, dass du hereingekommen bist.“
    „Ich habe geklingelt, aber niemand hat es gehört. Die Tür war nur angelehnt, und da bin ich einfach hineingegangen.“ Sie bot ihm einen willkommenen Anblick in ihren dunklen Hosen und dem weißen, kurzärmligen Pullover.
    Immer noch in Trauer hatte Sonya ihre Kleidung sorgfältig ausgewählt. Obwohl ihr Gefühlsleben durcheinandergeraten war, trauerte sie um den Verlust eines Teils ihres Lebens und auch um die Liebe ihres Mannes, obwohl sie ihr schon vor langer Zeit abhandengekommen war.
    „Ich bin froh, dass du da bist.“ Er küsste sie auf die Wange und setzte sich mit ihr an den Küchentisch. „Also, was führt dich zu mir?“, fragte er.
    Sie zuckte mit den Achseln. „Eigentlich nichts Besonderes. Ich sah Mollys Wagen, und ich wollte wissen, was sie und Hunter in Atlantic City herausgefunden haben. Sie haben doch etwas herausgefunden?“, fragte sie hoffnungsvoll.
    „Ich weiß es noch nicht. Wir hatten Besuch, der vor allem anderen Vorrang hatte.“
    „Was, um alles in der Welt, könnte wichtiger sein als dein Fall?“, brüskierte sich Sonya an Franks Stelle.
    Er musste lachen. „Mollys Mutter ist aufgetaucht. Und glaub mir, wenn du ihr einmal begegnest, wirst du feststellen, dass sich die ganze Welt immer nur um Francie dreht. Probleme oder Bedürfnisse anderer Menschen spielen keine Rolle.“ Er schüttelte heftig den Kopf. „Ich weiß nicht, was ich damals an ihr fand.“
    Sonya erhob sich, um sich hinter ihn zu stellen und ihm die Hände auf die Schultern zu legen. Dann begann sie seine Muskeln mit langsamen und regelmäßigen Bewegungen zu massieren. Er war so verspannt, dass er glaubte, in mehrere Teile zu zerspringen.
    Er beugte seinen Kopf nach vorne, um ihr die Arbeit zu erleichtern. „Gott, fühlt sich das gut an.“
    „Du trägst zu viele Lasten auf diesen breiten Schultern“, sagte sie. „Mehr als ein Mensch alleine tragen sollte. Und nun zurück zu Mollys Mutter und der Frage, was du einmal an ihr gefunden hast. Sieht sie gut aus?“
    „Sie ist wunderschön, aber sie strahlt überhaupt keine Wärme aus. Sie ist weder mitfühlend noch in der Lage, anderen etwas zu geben.“
    Sonya knetete ihm Schultern und Nacken hingebungsvoll. „Wie alt warst du, als ihr euch kennenlerntet?“, fragte sie.
    „Achtzehn und kurz vorm Militärdienst.“
    „Etwas sagt mir, dass du dich damals nicht so sehr für ihr Herz interessiert hast.“ Sonya kicherte leise. In ihrem Tonfall lag die Weisheit des Alters.
    Er grinste. „Du bist eine kluge Frau. Und wunderschön. Äußerlich wie innerlich“, erklärte er, weil er nicht wollte, dass Sonya auch nur einen Augenblick lang dachte, dass er immer noch Gefühle für seine oberflächliche Ex hatte.
    „Das weiß ich zu schätzen. Manchmal vergesse ich nämlich, dass ich mehr bin als Pauls Prügelknabe. Symbolisch gesprochen.“
    „Manchmal.“
    Ihre Hände stoppten mitten in der Bewegung. „Du hast recht. Es gibt keinen Grund mehr, es zu verschweigen oder zu beschönigen. Ich vermute, es ist die Macht der Gewohnheit.“
    Er berührte ihre Hand. „Es dauert eine Weile, bis man sich an eine neue Normalität gewöhnt.“
    „Und es wird sogar noch etwas länger dauern, herauszufinden, was das ist.“
    Er holte tief Luft. „Hoffentlich bleibt uns alle Zeit der Welt dafür. Und hoffentlich kann Hunter Wunder vollbringen, denn aus meiner Sicht sieht es ziemlich düster für mich aus.“
    Frank hatte es vorher noch nie laut ausgesprochen, aber seine Panik davor, dass es Hunter nicht gelingen könnte, seine Unschuld zu beweisen, und die Vorstellung, dass er den Rest seines Lebens womöglich in einer kleinen Zelle verbringen musste, raubten Frank nachts den Schlaf.
    Ihm brach der Schweiß aus, wenn er nur daran dachte.
    „Es wird schon alles gut gehen“, sagte Sonya zuversichtlich und lehnte sich an ihn. „Du wirst nicht für ein Verbrechen büßen müssen, das du nicht begangen hast.“
    Als Sonya diese Worte aussprach, hätte er sie ihr beinahe geglaubt.
    Molly lag zusammengekauert auf ihrem Bett. Dieses Haus war, obwohl es ihr nicht gehörte, zu ihrem Zuhause geworden. Sofern man zu Hause als einen Ort in jemandes Herzen definieren konnte. Sie hatte geglaubt, dass die Liebe ihres Vaters ihre alten Wunden heilen würde, aber es hatte genügt, dass ihre Mutter aufgetaucht war, um ihr zu beweisen, wie sehr sie sich geirrt

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