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Fanny Hill

Fanny Hill

Titel: Fanny Hill
Autoren: John Cleland
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Ungestüm vorwärts und seine Steifigkeit brachte die Teile auseinander und gewann den Eingang. Als er dies merkte, trieb er seinen steifen Bolzen weiter zum Ziel, tiefer, tiefer drang er ein mit aller Kraft — und ich hätte laut schreien mögen vor Schmerzen. Aber ich wollte kein Aufsehen im Hause machen; ich hielt den Atem an, steckte meinen Unterrock, der etwas über meinem Gesichte lag, in den Mund und biss vor lauter Schmerzen darauf. Endlich gab das zarte Ding seinem harten nach, und er drang tiefer in mich ein, und seiner selbst nicht mehr länger mächtig, brach er nun in einer Art von Wut alles vor sich nieder und stieß seinen Schwanz, rauchend von jungfräulichem Blute, bis an die Wurzel hinein… . Jetzt… . jetzt… . verließ mich meine Fassung… . ich schrie laut auf und ward ohnmächtig; und nachdem er’ s vollendet und ihn wieder herausgezogen hatte, da floss, wie er mir nachher erzählte, ein Strom von Blut aus der Wunde und über meine Schenkel hin.
    Als ich wieder zu Besinnung kam, fand ich mich ausgekleidet und zu Bett in den Armen meines süßen Räubers, der zärtlich klagend über mir hing und in der Hand ein Stärkungsmittel hielt. Meine Augen schwammen in Tränen und wandten sich schmachtend nach ihm, schienen ihm seine Grausamkeit vorzuwerfen und ihn zu fragen, ob sie der Lohn für meine Liebe sei. Charlie war ich nun teurer als vor geworden — wegen seines Triumphes über meine Jungfernschaft, die er ja nicht erwartet und die ihm solches Vergnügen bereitet hatte. Nun war er so liebevoll und aufmerksam um mich beschäftigt, liebkoste mich und beruhigte mich in meinem leisen Klagen, das doch mehr Liebe noch als Schmerz ausdrückte. Und aller Schmerz verschwand in meinem Glücke, in meiner Liebe zu ihm, der nun der Herr meiner Seligkeiten und meines Schicksals war.
    Die Wunde war noch zu frisch, als dass Charlies gutes Herz meine Liebe einer neuen Probe hätte unterziehen wollen; da ich aber weder mich bewegen noch gehen konnte, so gab er Befehl, dass das Mittagessen mir ans Bett gebracht werden sollte. Kaum brachte ich einen Hühnerflügel hinunter und ein Glas Wein, hätte mich mein Liebster, der mir aufwartete, nicht dazu genötigt. Nach dem Essen und nachdem alles bis auf den Wein abgetragen war, bat Charlie um die Erlaubnis — er hatte sie schon in meinen Augen gesehen — zu mir ins Bett zu kommen; er begann sich auszuziehen, was ich nicht ohne sonderbare Regungen von Furcht und Lust ansehen konnte.
    Und nun war er bei mir im Bett; ein Mann — der erste in meinem Leben und am hellen Tage. Er schob sein Hemd hoch, dann das meinige und legte seinen nackten, glühenden Leib auf den meinigen; welcher Schmerz, wie immer groß, kann sich mit einem so hinreißenden Vergnügen messen! Ich fühlte meine brennende Wunde nicht mehr, sondern schlang mich um ihn gleich einem jungen Weinstock, als wenn ich fürchtete, dass ein Teil von mir unberührt von ihm bleiben möchte. Ich erwiderte seine heißen Umarmungen und Küsse mit einer Heftigkeit, wie sie nur die wahre Liebe kennt und Wollust allein nicht geben kann.
    Jetzt noch, da alle Tyrannei der Leidenschaft in mir vorbei ist und in meinen Adern ein kühles, ruhiges Blut fließt, ergötzt und belebt mich die Erinnerung an diese Szenen, die meine Jugend am meisten bewegt haben… .
    Aber lassen Sie mich weitererzählen. Mein schöner Junge glühte an mir, Leib an Leib, bis er nicht länger Herr seiner Begierden blieb, sanft seine Knie zwischen die meinigen schob, meinen Mund mit Küssen voll flüssigen Feuers bedeckte und einen zweiten Angriff wagte und sich einen Weg durch die zarte, zerrissene Scheide hindurch bahnte. Der Schmerz war nicht viel geringer als beim ersten Mal. Ich unterdrückte aber das Schreien und hielt aus mit der duldenden Stärke einer Heldin. Jetzt wurden seine Stöße heftiger, seine Wangen röteten sich dunkler, seine Augen glühten und ein vergehender Schauer kündigte die Ankunft jener höchsten Freuden an, die ich vor Schmerzen noch immer nicht teilen konnte.
    Aber schon verdrängte einiger Genuss das Gefühl des Schmerzes, und als ich die kitzelnde Einspritzung des balsamischen Taues fühlte, kehrte meine ganze Leidenschaft zurück und der übermäßigste Schmerz ward übermäßigste Wonne: ich spürte die Lust aller Lüste, da der warme Strahl sich durch alle innern, entzückten Teile ergoss. Welche Freuden! Welche Wollust! wenn sich in schauerndem Taumel der süße Strom ergießen will, worin sich aller Genuss
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