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Fantasien der Nacht

Fantasien der Nacht

Titel: Fantasien der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE , Pößneck GGP Media GmbH
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Schönste, das ich seit …“ Sie blinzelte und dachte einen Moment lang nach. „Ich kann mich nicht entsinnen, jemals eine Nacht so genossen zu haben.“
    „Ich auch nicht“, flüsterte er, überzeugt davon, dass es stimmte. „Aber du musst mir sagen, wenn du müde wirst, sonst werde ich dich vermutlich die ganze Nacht hier draußen behalten.“
    „Ich werde nachts nicht müde. Niemals. Ich habe seit über einem Monat nicht mehr durchgeschlafen … tatsächlich sind es schon fast zwei. Wenn du mich also die ganze Nacht über bei dir haben möchtest, kannst du auf mich zählen.“
    Sie wirkte so überschwänglich und glücklich. Dennoch machte er sich Gedanken wegen ihrer Schlaflosigkeit, die sie bereits zuvor erwähnt hatte. „Kannst du denn am Tage schlafen?“
    „Nein, ich muss arbeiten. Für gewöhnlich schaffe ich es, mich nachmittags ein paar Stunden hinzulegen.“ Sie schaute auf und gewahrte sein Stirnrunzeln. „Mache ich auf dich den Eindruck, als würde ich unter Erschöpfung leiden?“
    „Ganz im Gegenteil“, gestand er.
    Sie lehnte sich wieder gegen ihn, ehe sie sich von Neuem aufsetzte und mit den Fingern schnippte. „Er ist französisch, nicht wahr?“
    „Was?“
    „Dein Akzent.“
    „Mir war nicht bewusst, dass ich einen habe.“ Himmel, sie war wunderschön. Ihre Augen schienen im Mondschein zu leuchten, und einmal mehr fiel ihm auf, wie lang ihre Wimpern waren.
    „Nur minimal. Mir wäre er selbst fast nicht aufgefallen. Ich habe die ganze Zeit versucht, ihn zuzuordnen. Liege ich mit meiner Vermutung richtig?“
    Er nickte. „Ich bin in Frankreich geboren.“
    „Wo?“
    Er lächelte auf sie hernieder, verblüfft, dass sie sich überhaupt die Mühe machte, sich danach zu erkundigen. „Paris. Ich war nicht mehr dort seit … Jahren.“
    „Du klingst, als würdest du gern dorthin zurückkehren“, sagte sie, während sie sein Gesicht musterte. „Warum bist du noch nicht wieder dort gewesen?“
    „Schlechte Erinnerungen, nehme ich an. Mein Vater wurde dort ermordet. Mir wurde um ein Haar dasselbe Schicksal zuteil, was nur durch das Eingreifen eines guten Freundes verhindert wurde.“ Er sah, wie sich ihre Augen weiteten. Er hatte sich vorgenommen, ihr gegenüber so ehrlich wie nur irgend möglich zu sein, ohne jedoch das Geheimnis preiszugeben. Er wollte, dass sie das Gefühl hatte, ihn zu kennen.
    Ihre Hand packte seinen Oberarm fester. „Das ist furchtbar.“
    Er nickte. „Aber es liegt lange zurück, Tamara; ich bin darüber hinweg.“
    „Bist du sicher?“ Er begegnete ihrem eindringlichen Blick. „Hast du mit jemandem darüber gesprochen, Eric? Solche Dinge neigen dazu, an einem zu nagen.“
    Er legte den Kopf schief und wählte seine Worte mit Bedacht. „Es war … eine politische Tat … und vollkommen sinnlos. Ich war anschließend vollkommen allein, ohne Familie; wäre Roland nicht gewesen, hätte ich nicht einmal einen Freund gehabt.“ Er blickte herab und stellte fest, dass sie ihm gespannt zuhörte. „Weißt du, ich hatte nie viele Freunde. Ich fühlte mich immerzu abgesondert – abgesondert von meinesgleichen.“
    „Du hast nicht dazugehört. Ich weiß genau, was du meinst.“
    Er sah ihr tief in die Augen. „Ja. Ich kann mir vorstellen, dass du das weißt.“
    „Erzähl mir von deinem Freund. Habt ihr immer noch Kontakt?“
    Er lachte leise. „Manchmal vergeht zwischen unseren Briefen oder Besuchen eine ganze Weile. Aber wie es der Zufall so will, ist Roland momentan bei mir zu Gast.“
    Ihr Kopf ruckte empor, die Augen voller Neugierde. „Könnte ich ihn treffen?“
    Eric runzelte die Stirn. „Warum möchtest du das?“
    Sie musste einen Moment lang über ihre Antwort nachdenken, bevor sie schließlich sprach. „Du … hast gesagt, dass er dir das Leben gerettet hat. Ich …“ Sie schaute auf ihre Hand, die auf ihrem Knie lag. „Ich möchte ihm dafür danken.“
    Eric schloss die Augen, als die Wärme ihrer Worte sein Herz durchdrang. „Er ist ein Eigenbrötler. Aber vielleicht kann ich es trotzdem einrichten. Im Gegensatz zu mir unterhält er nach wie vor einen Wohnsitz in Frankreich, wenn er sich dort auch nur selten aufhält. Er besitzt ein imposantes mittelalterliches Schloss im Tal der Loire. Nachdem wir aus Paris geflohen sind, hat er mich dort eine Zeit lang versteckt.“
    Als er sie wieder anschaute, sah er, dass ihr Blick auf sein Antlitz gerichtet war, wie schon die meiste Zeit der Schlittenfahrt über. „Du bist ein faszinierender Mann“,

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