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Fantastik AG

Fantastik AG

Titel: Fantastik AG Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Oldenburg
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überwinden,
    Musst Geheimes Verborgenes du zuerst finden,
    Er erinnerte sich sogar exakt an den am Rand stehenden
Kommentar des Professors:
    â€ºUnvollständig 2/8 P.‹
    Â»Ich will dich ja nicht hetzen«, sagte Daumenschraube,
»und Lyrik ist auch eine schöne Sache, aber …«
    Es muss irgendwo an der Statue sein, dachte der Student. Aber wo?
    Den Gang herauf kam das Licht der Überwacher.
    Panisch suchte Theodor das Standbild ab.
    An den Nachtfaltern? Die Flügel? Die Fühler? Offensichtlich
nicht.
    An der Statue der Mondgöttin? Vielleicht ließen sich ihre
Arme bewegen? Nein. Ihre Finger? Ebenfalls nein.
    Ah natürlich! Das Diadem!
    Der Student kletterte auf den Wagen und tastete das Diadem ab.
Nichts.
    Die Lichter kamen näher.
    Also am Wagen. An den Rädern? Nein.
    Â»Lass dir ruhig Zeit …«, meinte Daumenschraube.
    Und jetzt sah Theodor es: eine kleine silberne Scheibe, den
Vollmond darstellend, die vorn am Wagen angebracht war.
    Er streckte eine zitternde Hand nach der Scheibe aus. Wenn das hier
nicht funktionierte …
    Aber es funktionierte. Der Mond ließ sich eindrücken. Etwas klickte.
    Ein breiter, matt silberner
Lichtstrahl ging von dem Edelstein im Diadem der Göttin aus, in gerader Linie
auf den Abgrund zu. Und da war die Brücke aus Mondlicht. Aus Myriaden silberner
Lichtfäden gewebt, ragte sie bogenförmig ins Dunkel.
    Â»Na endlich«, sagte die Koboldin und sprang auf die Brücke. Als
sie sie zur Hälfte überquerte hatte, drehte sie sich um. »Was ist?«
    Theodor stand am Abgrund und betrachtete zweifelnd das feine,
silbern leuchtende Gewebe.
    Â»Ich meine …«, sagte er, »sie ist … nur aus Licht …«
    Â»Und?«, fragte die Koboldin. »Wenn sie mich trägt, trägt sie
dich auch.«
    Â»Ja, aber du bist wesentlich leichter …«
    Daumenschraube stampfte demonstrativ mit dem Fuß auf die Brücke.
    Â»Siehst du? Sie hält …«
    Â»Ich weiß nicht …«
    Â»Rekrut Welk!«, donnerte Leutnant Daumenschraube in zwingendstem
Militärkoboldisch, »schwing jetzt endlich verdammt noch mal deinen
Trollhintern über die verdammte Brücke, aber ein bisschen plötzlich!«
    Theodor nahm Haltung an. Nicht viel hätte gefehlt, und er hätte
salutiert: Sir, jawohl, Sir. Bevor er einen bewussten Gedanken fassen konnte,
hatte er die Brücke überquert.
    Â»Na also, Rekrut«, sagte Leutnant Daumenschraube, »war doch gar
nicht so schwer.«
    Theodor sah zurück. Durch das Tor auf der anderen Seite drängten
Überwacher in die große Halle. Als der vorderste von ihnen die Brücke
erreichte, hielt er an. In dem silbernen Licht, das von der Brücke ausging,
verblasste seine schwarze Gestalt zu einem schwachen Grau. Er versuchte, einen
Fuß auf die Brücke zu setzen, zog ihn aber im selben Augenblick laut
aufkreischend zurück, als hätte er sich verbrannt.
    Â»Sie kommen nicht herüber!«, triumphierte der Student.
    Â»Keine Zeit, sich darüber zu freuen«, sagte die Koboldin. »Sie
werden einen anderen Weg suchen. Und finden. Wir müssen von hier
verschwinden.«
    In der Wand vor ihnen gab es drei Eingänge.
    Â»Von welchem Gang war noch mal die Rede?«, fragte Leutnant
Daumenschraube.
    Â»Vom … Gang«, antwortete der Student.
    Sie standen vor den drei Eingängen.
    Â»Was soll’s«, meinte die Koboldin. »Nehmen wir den …«
    Â»Linken!«, sagte Theodor.
    Â»Rechten!«, fand Leutnant Daumenschraube.
    Sie sahen einander an.
    Â»Den Mittleren!«, riefen sie gleichzeitig.
    Es hätte sie beide sicher sehr interessiert, dass sowohl der linke als auch der rechte Tunnel bereits nach
wenigen Metern ins Freie führten.
    Sie liefen durch schmale, labyrinthene Gänge und wählten
nach dem Zufallsprinzip, wenn Abzweigungen eine Entscheidung verlangten.
    Schließlich kamen sie an ein kleines Tor, auf dem eine goldene Harfe
abgebildet war.
    Neben dem Tor stand die Statue eines streng blickenden Mannes mit
eindrucksvoller Künstlermähne, der in der einen Hand einen Taktstock hielt und
mit der anderen erhobenen Zeigefingers Aufmerksamkeit verlangte.
    Â»Oh nein!«, stöhnte der Student. Er wusste jetzt, wo sie waren.
    Â»Was ist?«, fragte die Koboldin.
    Â»Ich kenne diese Stelle.«
    Â»Warst du schon mal hier unten? Ich meine, das mit der Brücke …«
    Â»Nein, das

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