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Farben der Liebe

Farben der Liebe

Titel: Farben der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon , Chris P. Rolls , Moos Rose , Karo Stein , Karolina Peli , Karuto Nuel , Gerry Stratmann , Caitlin Daray , Kuschelgang
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repariert werden … Du musst die Treppen hoch.“
    Ich rase an ihr vorbei, kann mein Glück kaum fassen. Ich kann nach oben, das macht meinen Plan deutlich einfacher.
    „Die letzte Tür links“, ruft sie, während ich bereits die entsprechende Tür aufreiße und dahinter verschwinde. Ich gucke mich gar nicht um, sondern ziehe den Reißverschluss meines Rucksacks auf und hole den Teddy heraus. Einen Moment halte ich inne, kann nicht fassen, dass ich in seinem Haus bin, dass ich den Teddy in der Hand habe … Ich musste ihm ein kleines Halstuch umbinden, weil das Annähen des Kopfes schwerer war, als erwartet. Es sieht tatsächlich ein wenig nach einem Massaker aus.
    „Okay“, flüstere ich meinem Spiegelbild zu. „Das ist deine Chance!“
    Leise öffne ich die Tür, lausche in den Flur, aber hier oben ist alles ruhig. Die Putzfrau scheint in der Küche zu sein.
    Wie fremd gesteuert gehe ich in sein Schlafzimmer. Das Blut rauscht in meinen Ohren, dafür ist mein Kopf vollkommen leer. Ich setze den Teddy zwischen die anderen, nehme wahllos ein winzig kleines Plüschtier heraus und verschwinde wieder ins Bad.
    Meine Hände zittern und mein Herz wummert in meiner Brust. Ich schließe meinen Rucksack, betätige die Toilettenspülung und lasse eiskaltes Wasser über Hände und Gesicht laufen.
    „Verrückt“, murmele ich und fühle mich trotzdem merkwürdig gelöst.
    Als ich nach unten gehe, steht die Frau im Flur.
    „Scheint dir deutlich besser zu gehen“, sagt sie grinsend.
    „Ja, sehr viel besser. Vielen Dank, das war wirklich nett von Ihnen“, erwidere ich und möchte nur noch von hier verschwinden.
    Kaum hat sie die Tür hinter mir verschlossen, renne ich den Weg entlang, zurück zu unserem Haus. Ich weiß nicht, wie ich hineinkomme, stürme die Stufen nach oben und werfe mich lachend auf mein Bett. Vermutlich drehe ich jetzt komplett durch.
    Blind suche ich nach dem geklauten Kuscheltier in meinem Rucksack, nehme es fest in die Hand, während ich es unter mein Kopfkissen schiebe. Ich bin noch nicht bereit die Augen zu öffnen, kann nicht fassen, dass ich es wirklich getan habe.
    Adrenalin rast durch meinen Körper, Glückshormone gesellen sich dazu. Sie tanzen einen wilden Tanz, der mich dazu bringt, debil zu grinsen und in mein Kopfkissen zu schreien … und gleich verwandle ich mich in ein Mädchen und fange doch noch an zu quietschen.
    ***
    Anscheinend bin ich vor lauter Anstrengung eingeschlafen, denn als ich vorsichtig die Augen öffne, ist es bereits dunkel. Einmal abgesehen davon, dass meine Leselampe brennt und Sebastian mich grinsend anstarrt.
    „Na endlich! Ich dachte schon, du bist ins Koma gefallen“, brummt er.
    „Schön, dass du so besorgt um mich bist“, erwidere ich gähnend.
    „Was heißt hier besorgt? Du hast mir eine tolle Show geliefert“, erwidert er und grinst mich fies an.
    „Show? Was meinst du?“ Panisch fühle ich meinen Schritt, aber scheint alles in Ordnung zu sein.
    „Glaubst du, ich hätte dir beim Wichsen zugeschaut. Nee Alter, so nötig habe ich es dann doch nicht“, ruft Sebastian empört. „Aber du hast geredet und gekuschelt …“
    Ich werde rot und verberge mein Gesicht im Kissen.
    „Was machst du überhaupt hier?“, frage ich grummelnd.
    „Ich wollte wissen, wie es gelaufen ist. Aber du warst ja nicht wach zu bekommen. Allerdings hat sich die Frage mittlerweile erledigt. Ich sehe, es hat geklappt. Aber mal ehrlich … dieses Vieh hast du mitgenommen? Was soll das überhaupt sein?“
    Sebastian dreht das Plüschtier in seiner Hand und betrachtet es von allen Seiten. Ich richte mich auf und entreiße es ihm. Ich hatte ja vorhin gar nicht den Mut es mir anzusehen.
    Was habe ich da nur mitgenommen? Es ist ein wirklich kleines, hässliches, blaues … Ist es überhaupt ein Tier? Eine Art Monster? Stöhnend lasse ich mich wieder nach hinten fallen, während Sebastian immer noch lacht.
    „Eines ist klar, als Dieb bist du nicht geeignet.“
    „Ich habe ja auch nichts gestohlen, sondern nur ausgetauscht. Und außerdem fällt es ihm bestimmt nicht auf, wenn ausgerechnet dieses Ding fehlt.“
    „Aber den blauen Teddy, den wird er bestimmt bemerken“, wendet Sebastian ein. Darüber, dass er es bemerken könnte, habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Wieso habe ich das denn nicht in Erwägung gezogen? Natürlich wird er den Teddy bemerken und … ich kann mich nicht einmal daran erinnern, wo ich ihn hingesetzt habe. Habe ich ihn wenigstens versteckt?

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