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Farben der Liebe

Farben der Liebe

Titel: Farben der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon , Chris P. Rolls , Moos Rose , Karo Stein , Karolina Peli , Karuto Nuel , Gerry Stratmann , Caitlin Daray , Kuschelgang
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gestopft und das Kinn auf die Brust gesenkt. Er wusste haargenau, wie empfindlich Ricky war. Aber musste der aus jeder Mücke immer einen Elefanten machen? Diese Scheißjacke war echt der letzte Mist. Nur wegen seiner unvorsichtigen Bemerkung lief Rick nun ohne Jacke herum.
    Es waren nur wenige Stationen bis zum Dammtor Bahnhof, von wo sie mit der S-Bahn weiterfahren wollten. Rickys knallgrüne Ente war zuhause geblieben, damit sie beide etwas trinken konnten.
    Tom verzog den Mund. Er würde nicht viel trinken, denn auch am Samstag erwartete ihn Linda pünktlich am Stall, und wenn er bei Rick schlief, musste er noch früher los.
    Er schloss die Augen. Heute war irgendwie nicht sein Tag. Sein Kopf schmerzte und eigentlich hatte er gar nicht mit zu der Party kommen wollen. Hinter ihm lag eine Sitzung beim Seelenklempner, und obwohl er natürlich Ricky gegenüber nichts hatte verlauten lassen, ging es ihm ziemlich dreckig. Der war jedoch so voll Vorfreude auf die Studentenparty gewesen, dass er ihm den Spaß auch nicht hatte verderben wollen.
    Natürlich hatte ihn Rick gefragt, wie es gelaufen war. Er erkundigte sich jedes Mal.
    Es war noch gar nicht so lange her, dass Tom ihm gestanden hatte, wie er früher zu seinem Geld für die Drogen gekommen war. Bevor er in den Entzug gegangen war und bevor er Rick getroffen hatte, der gemeinnützig neben dem Studium in einer Drogenberatungsstelle arbeitete.
    Ricky hatte nicht entsetzt reagiert oder sich gar vor ihm geekelt. Ganz wie Toms Freund Alec vom Reiterhof ihm versichert hatte, als er ihm Mut gemacht hatte, Rick einzuweihen. Rick hatte ihn nur verständnisvoll angelächelt, in den Arm genommen und ihm versichert, dass es für ihn nie einen Grund geben würde, ihn nicht zu lieben.
    Die ersten Male war er sogar zu den Gesprächen mitgekommen und hatte vor dem Raum auf Tom gewartet. Einmal war Tom sogar so fertig gewesen, dass er direkt in Rickys Arme getaumelt war und sich von ihm hatte halten lassen, während ihm die Tränen unablässig über das Gesicht gelaufen waren.
    Ricky war immer für ihn da, wenn er ihn brauchte, dessen war sich Tom sehr wohl bewusst. Auch, dass Ricky deutlich älter war. Und ihn über alles liebte. Trotz seiner unschönen Vergangenheit.
    Sein heutiges Gespräch war um seine Eltern gegangen, über die er sonst nie sprach. Der Psychiater hatte so lange genervt, bis er endlich einige Details von seiner alkoholabhängigen Mutter und seinem ebenso an der Flasche hängenden, oft gewalttätigen Vater preisgegeben hatte.
    Tom massierte sich die Nasenwurzel. Er wollte nicht mehr daran denken, er wollte das Thema gerne vergessen. Dieser blöde Psychodoc musste es aber immer wieder hervorkramen. Ob es Alec ebenso erging? In den blonden jungen Mann, der auf dem Reiterhof als Reitlehrer und Pferdebereiter arbeitete, hatte sich Tom gleich bei ihrer ersten Begegnung verguckt. Dass Alec ein kaum schöneres Geheimnis in sich trug als er, hatte Tom eher zufällig herausgefunden, als er den älteren, aber etwas schüchternen jungen Mann bedrängt hatte. Alecs angstvolle Reaktion kannte er nur zu gut.
    Was dieser durchgemacht hatte, erschütterte Tom sehr: Vier Monate lang hatte ihn ein perverses Arschloch gefangengehalten. Den Psycho hatten sie zwar mittlerweile erwischt, Alec litt jedoch noch immer unter den Folgen, auch wenn er sich seinen Weg ins Leben zurück erkämpft hatte und nun mit dem Polizisten Mike zusammen war.
    Tom hatte Mike zu Beginn regelrecht gehasst. Der Bulle hatte ihm seinen Alec weggenommen. Für ihn war sofort klar gewesen, dass Alec und er zusammengehörten. Sie teilten dasselbe, wussten genau um die Empfindungen des anderen. Und Alec hatte in Tom Beschützerinstinkte angesprochen, auch wenn er fünf Jahre jünger war.
    Noch immer empfand Tom viel für Alec, doch Ricky hatte klammheimlich einen viel höheren Stellenwert für ihn bekommen. Hartnäckig und mit unendlicher Geduld hatte sich dieser in sein Herz gestohlen. Die flippige Art, die häufigen Gefühlsausbrüche und seine offen gezeigte Liebe waren Balsam für Toms verletzte Seele.
    Wenn da nur nicht diese häufigen Streitgespräche wären. Meist ging es um Kleinigkeiten, die sich aufbauschten. Ricky nahm ihm seine flapsige, teilweise grobe Art meist nicht übel. Aber ab und an trat er in die Fettnäpfchen, die in der Beziehung mit Ricky öfter anzutreffen waren. Wenn Ricky beleidigt war, oder heulte, wusste Tom oft nicht damit umzugehen.
    Dann rief er Alec an, der natürlich meist auch

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