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Farben der Liebe

Farben der Liebe

Titel: Farben der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon , Chris P. Rolls , Moos Rose , Karo Stein , Karolina Peli , Karuto Nuel , Gerry Stratmann , Caitlin Daray , Kuschelgang
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Händedruck. Nie wieder wollte er ihn loslassen.
    „Fahrt vorsichtig, macht meinen Kollegen heute keine Arbeit mehr.“ Mike lächelte schief und legte seinen Arm um Alec, der sich sofort gegen ihn lehnte.
    „Dann muss heute wohl mal Ricky fahren.“ Tom grinste Mike herausfordernd an, der nur lässig die Schultern zuckte.
    „Das denke ich auch, denn den Führerschein bekommt man meines Wissens nach in Deutschland nun mal erst mit achtzehn. Also darfst du noch zwei Jahre im Hinterhof kurven und davon träumen. Andere, die weniger vorsichtig sind, kratzen wir regelmäßig von der Straße.“
    „Einer muss ja für die Drecksarbeit da sein, Bulle.“ Tom lächelte und Ricky wusste genau, dass er den regelmäßigen Schlagabtausch mit Mike liebte. Das gehörte zu Toms Persönlichkeit einfach dazu.
    Wie seine Schwierigkeiten, Gefühle zu äußern und die Angewohnheit, sich hinter Machogehabe und Aggressivität zu verstecken. Er wusste es und es machte ihm nichts aus. Tom hatte gesagt, dass er ihn liebte. Noch immer, nach all dem, was passiert war. Nur das zählte.
    Sie sprachen wenig auf der Rückfahrt. Ricky fiel es schwer, sich auf die Straße zu konzentrieren. Es gab tausend Worte und Gesten, mit denen er Tom seine überquellende Liebe zeigen konnte, aber er musste sich zurückhalten. Zudem wollte er auf gar keinen Fall etwas falsch machen. Nie wieder.
    Im Treppenhaus roch es penetrant nach Zwiebeln und Tom rümpfte die Nase, machte jedoch keine Bemerkung. Er griff nach Rickys Hand, als sie die Stufen hochstiegen. Kaum hatte sich die Tür geschlossen, zog er ihn an sich und küsste ihn.
    Ricky kämpfte erneut mit den Tränen, dabei hatte er die letzte Zeit so viele vergossen, dass er sich fragte, woher diese noch kommen konnten.
    „Deine Jacke … ich habe sie mitgenommen. Da hängt sie“, erklärte er stockend und deutete auf die Garderobe.
    „Gut, dass du sie gefunden hast. Du hattest ja keine ...“ Tom leckte sich flüchtig über die Lippen. „Es war blöd, was ich über deine Jacke gesagt habe. Alles, was ich da gequatscht habe.“
    „Ich … schmeiß sie weg“, murmelte Ricky und küsste Tom auf die Stirn. „Du hast Recht: Rosa ist keine Farbe für einen … Mann.“
    „Quatsch.“ Tom schob ihn ein Stück zurück. „Die steht dir, die behältst du. Du liebst diese Farbe doch.“ Seine Finger fuhren durch Rickys Haare. „Ricky? Ich … ich habe überhaupt gar nichts gegen Rosa oder Pink. Alles, was du anhast, schaut gut aus, weil du es trägst. Eigentlich finde ich es toll, dass du einfach du bist: schwul und stolz und flippig und so. Eben du.“
    Ricky konnte nicht sprechen. Er starrte Tom an, schmiegte sich in dessen Hände. Er hatte ihn so schrecklich vermisst, seinen Machomann.
    „Es ist gar nicht die Farbe ...“ Tom rang nach Worten und Ricky konnte erahnen, wie unglaublich schwer es ihm fiel, seine Gefühle preiszugeben. „Es ist ...“ Tom seufzte tief auf. „Ich habe eine Scheißangst, dass irgend so ein homophobes Arschloch dich anpisst. Du bist schwul und jeder kann es sehen und irgend so ein Wichser könnte dir komisch kommen. Er würde dich ...“ Ganz kurz schloss Tom die Augen, sein Griff wurde fester, die Stimme leiser. „Wenn irgendjemand dir was tut, drehe ich durch. Ich will nicht, dass dir was passiert. Ich will für dich da sein, dich beschützen. Du … du bist alles, was ich habe.“ Er vergrub sein Gesicht in Rickys Halsbeuge und umklammerte seinen Freund mit aller Macht.
    „Ich liebe dich, Tom“, flüsterte Ricky mit erstickter Stimme.
    Endlich verstand er. Ob rosa, pink oder lachsfarben. Es ging nie um die Farbe. Es ging um so viel mehr. Es ging um ihn, um Tom, um das, was sie beide verband.
    Er würde die Jacke nicht wegwerfen. Er würde sie mit Stolz tragen.
    Aber nur, wenn Tom bei ihm war.
    Sie war ein Symbol geworden.
    Für ihre Liebe.  

Schwarzer Engel  
    Schwarz  
    von Katuro Nuel  
     
    Vertieft in seine Schweißarbeit, bekam Alexandro nicht mit, das sich ihm jemand näherte. Kaum richtete er sich auf, wurde ihm dezent auf die Schulter getippt, sodass er erschrocken herumfuhr. Sabine, die Sekretärin des Unternehmens, forderte ihn mit ernstem Gesicht auf, im Büro des Chefs Herrn Brandstätter zu erscheinen.
    „Gut, ich werd gleich da sein, ich mache erst noch diese Naht fertig, dauert circa eine viertel Stunde.“  
    „Nein, du solltest sofort zu ihm kommen, deine Arbeit kann warten“, verkündete sie achselzuckend und wandte sich ab, um zu gehen .

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