Farben der Liebe
es ihm doch sofort erzählt ... Es tut mir so schrecklich leid! Kommt nie wieder vor ... liebe ihn doch. Weiß auch nicht, wieso ich ...“ Er vergrub das Gesicht in den Händen.
„Hat er sich bei dir entschuldigt?“ Phily sah Tom direkt an, sein Griff blieb unverändert fest. Tom strampelte, versuchte loszukommen. Er hatte keine Chance. Ohne Rick ansehen zu können, nickte er.
„Gut“, brummte Phily. „Wirst du es noch einmal tun, Ricky?“ Dieser hob ruckartig den Kopf, sein Blick traf Tom unvorbereitet und er erstarrte. In den geliebten Augen stand so viel Schmerz, so viel Angst. Tom zitterte plötzlich, fühlte sich schwach, und wenn ihn Phil nicht noch immer in dem Griff gehalten hätte, wäre er auf den Boden gestürzt.
„Nein! Nie! Ich liebe dich doch, Tom!“ Ricky stöhnte gequält auf. „Es war nur ein Ausrutscher! Total dämlich und ich … ich wollte dich nie betrügen, ich wollte dich nie … verlieren.“ Seine Lippen bebten. Er hatte sich drauf gebissen, eine winzige rote Linie war zusehen.
Tom konnte nicht sprechen. Sein Hals war eng, ließ ihn kaum atmen. Ricky liebte ihn … noch immer? Obwohl er … Aber das konnte nicht sein. Ganz bestimmt nicht.
„Ricky liebt dich Tommy.“ Phil nickte bedächtig. „Es tut ihm leid und er hat sich entschuldigt. Also wirst du dich jetzt auch entschuldigen.“
Tom kämpfte mit sich, mit seinem inneren Monster, welches sich niemals entschuldigte, niemals klein beigab, nie Schwäche zeigte. Wer schwach wirkte, kam unter die Räder. Und er war nicht schwach. Aber Ricky … Er liebte ihn, er wurde schwach, wenn er ihn ansah, wenn dieser traurige, flehende Blick ihn traf.
„Entschuldige“, nuschelte er. Das Wort war zu sperrig, wollte nicht herauskommen. Die Wirkung war erstaunlich: Rickys Augen weiteten sich und sein Mund klappte auf, das Schluchzen hörte auf. Sie starrten sich an.
„Sag, dass du ihn auch liebst!“ Philys Pranke löste sich aus Toms Nacken und er rutschte in den Sessel zurück. Rickys intensiver Blick brannte auf seiner Haut und er warf Phil einen kurzen Blick zu.
Es war total still im Wohnzimmer, alle hielten den Atem an. Tom kaute auf seiner Unterlippe, schluckte mehrfach. Es war schwer, so schwer.
„Ja, ist so.“
Alec machte ein ersticktes Geräusch und hielt sich sein Glas an den Mund. Mike grinste und gab sich gar keine Mühe das zu verbergen. Georg lächelte Tom mit einem entrückten Gesicht an, der unsicher von einem zum anderen sah.
„Ich bin sicher, du kannst das besser.“ Phil lächelte nicht, seine Stimme klang jedoch weicher. Tom sah Ricky an, der ihn ungläubig anschaute, die Lippen ganz leicht geöffnet. Phil brummte, vielleicht war es auch ein Knurren und Tom gab sich einen Ruck. Er konnte das, er wollte es und er wollte nichts mehr, als seinen Ricky zurückhaben.
„Ja, schon gut, Mann.“ Er holte tief Luft. „Es tut mir leid, Ricky.“
Dieser blinzelte, seine Mundwinkel hoben und senkten sich, er schwankte zwischen lachen und weinen und rutschte von der Couch, kam vor Tom zum knien.
„Du … du verzeihst mir? Oh, Tommy, ich … ich wollte dir nie wehtun. Ich liebe dich doch so sehr, du bist alles für mich.“
„Ich liebe dich auch, du dummer Kerl!“, stieß Tom hervor, packte Rickys Gesicht, umschloss es mit seinen bebenden Händen. „Niemand darf dich anfassen, niemand dir wehtun. Du gehörst zu mir, du bist ...“ Tom schluckte schwer, seine Augen brannten fürchterlich. „Du bist auch alles für mich.“
Rick schlang seine Arme um ihn, presste ihn so fest an sich, dass er kaum Luft bekam. Er hielt ihn fest, klammerte sich an ihn und barg sein Gesicht an Rickys wunderbar duftendem Hals. Er hatte ihn so entsetzlich vermisst, hatte nie zu hoffen gewagt, dass er seinen Ricky zurückgewinnen könnte.
Lautlos rollten die Tränen über seine Wangen und es war ihm ganz egal, ob Mike oder Alec oder Georg und Phil sie sahen.
Phily schniefte vernehmlich und wischte sich die Augen. Glücklich lächelte er beide an und klopfte Tom anerkennend auf den Rücken.
„Große Versöhnung“, murmelt Mike, doch auch er kneift ein Auge verdächtig zu. Tom war es wirklich egal. Er hatte seinen Ricky wieder, da konnte ihm alles andere gestohlen bleiben. Und in Zukunft würde er … mehr darauf achten, was er sagte.
***
„Danke für … alles.“ Ricky gab Alec links und rechts ein Küsschen und auch Mike, der es Augen verdrehend über sich ergehen ließ. Seine Hand lag in Toms und er spürte den festen
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