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Farben der Sehnsucht

Titel: Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaugth
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erklärte Sloan.
    »O doch, das wird es«, sagte Paris und nickte entschieden. »Weil ich es nämlich entwerfen werde!« Sie wandte sich vom Spiegel ab. »Komm jetzt, Prinzessin, es ist Zeit, um auf den Ball zu gehen. Vater trifft uns auf der Veranda, und ich werde an deiner Seite bleiben, während er dich herumführt und dich allen vorstellt.«
    Noah stand in der Nähe der Veranda und unterhielt sich mit einer Gruppe von Männern, die ihn dazu überreden wollten, sich ihrer Aktiengesellschaft anzuschließen und mit ihnen gemeinsam ein Pferdegestüt zu kaufen. Er hatte dem Haus den Rücken zugewandt und merkte erst, daß Sloan auf der Bildfläche erschienen war, als seine Gesprächspartner plötzlich verstummten und fasziniert an ihm vorbeistarrten. Den anderen Gästen schien es nicht anders zu ergehen, denn die Aufmerksamkeit aller hatte sich nun plötzlich ganz auf die Veranda konzentriert, und durch die Menge ging ein staunendes Raunen.
    »Guter Gott, was für ein Anblick!« seufzte einer der Männer in Noahs Kreis.
    Noah hatte sich langsam umgewandt, und als er sie schließlich erblickte, wäre er am liebsten auf sie zugerannt, um sie vor den gaffenden Gästen zu entführen. Seine Augen folgten jedem ihrer Schritte, während sie - begleitet von Paris und Carter, der um jede seiner Töchter einen Arm gelegt hatte - sich unter die Menschen mischte und ihr endlos scheinendes Begrüßungsritual absolvierte. Sie lächelte jeden der Gäste, dem sie vorgestellt wurde, freundlich an und hörte allen aufmerksam zu, und es bestand kein Zweifel, daß sie mit ihrem natürlichen Charme und ihrer ungespielten Herzlichkeit schon bald die Sympathie aller gewonnen hatte.
    Plötzlich wurde Noah von der gelangweilten Courtney aus seinen Gedanken gerissen, die sich zu ihm gesellt hatte und drauf und dran war, die Geduld zu verlieren. »Ich glaube, ich sollte gleich mal Sloan zu Hilfe eilen«, verkündete sie entschlossen. »Carter hat sie nun lange genug durch die Menge gezerrt.«
    »Rühr dich bloß nicht vom Fleck!« befahl Noah seiner Schwester. »Sie werden sicher gleich von selbst auf uns zukommen.«
    »Da kommt sie ja endlich, und Gott sei Dank ohne Carter«, rief Courtney ein Weilchen später glücklich aus. Gleich darauf runzelte sie aber mißmutig die Stirn, weil auch einige von Noahs Freunden Sloans Zielrichtung bemerkt hatten und nun ihrerseits auf sie zustürzten. »O nein, die ganze Meute lauert schon auf sie, und unser Vater ist auch dabei. Das ist wirklich abstoßend!«
    Courtney beschloß, den anderen zuvorzukommen, indem sie sie schnell überholte und sich dann zwischen sie und Sloan drängte. »Hallo, Sloan«, rief sie mit einem Grinsen, als es ihr endlich gelungen war, an sie heranzukommen. »Noah sagte, du wolltest mich auf deinem Fest dabeihaben, und hier bin ich nun. Ich habe mich für diese Gelegenheit sogar chic angezogen«, sagte sie dann, indem sie ihren Rock hob, um ihn Sloan zu zeigen.
    Sloan studierte aufmerksam Courtneys ziemlich bizarre Aufmachung, die aus einem altmodischen, spitzenbesetzten Ballkleid, ellbogenlangen, fingerlosen Satinhandschuhen und Militärboots bestand. Sie sah so wild und gleichzeitig so hübsch aus, daß Sloan spontan in Lachen ausbrach und sie herzlich umarmte. »Ich freue mich sehr, daß du gekommen bist, Courtney!«
    »Ja, aber was hältst du nun von meinem Outfit?«
    »Es ist... Es paßt zu dir«, antwortete Sloan.
    »Mrs. Reynolds hat gesagt, daß ich wie ein überkandideltes Flüchtlingsmädchen aussehe.«
    »Sie ist sehr alt, und ich glaube nicht, daß sie noch gut sieht«, versetzte Sloan mit einem verschwörerischen Lächeln.
    »Willst du Noah nicht begrüßen?« fragte Courtney, nachdem ihr Bruder zu ihnen getreten war.
    Sloan hatte seit Beginn der Party keinen anderen Wunsch als diesen gehabt, doch nun, da die Gelegenheit dazu gekommen war, fühlte sie sich befangen. Sie sah schüchtern zu ihm auf und hauchte ein kaum hörbares »Hallo«.
    »Hallo«, erwiderte er, und seine Augen strahlten vor Freude und Bewunderung.
    »Ich glaube, Noah hat auch eine Umarmung verdient«, platzte Courtney heraus. »Du würdest nicht glauben, was er alles getan hat, um diese Party für dich zu ermöglichen.«
    »Ach ja? Was hat er denn getan?« fragte Sloan. Sie wußte, daß Noah Carter zu der Party überredet und daß seine Sekretärin das Arrangement der Party übernommen hatte. Als sie aber nun von Courtney weitere Details zu hören bekam, wurde sie noch verlegener als zuvor.
    »Noah

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