Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Titel: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Col Buchanan
Vom Netzwerk:
das sich unter den anderen Toten auf dem Schlachtfeld verlor.
    Asch wäre verrückt vor Raserei geworden, wenn Kosch ihm nicht die Kraft aus dem Leib geprügelt und ihn fort vom Leichnam seines Jungen und aus dem Getümmel
gezogen hätte, während sich die gesamte Flanke bereits wie Samen im Wind verstreute. Von Oschō̄s Standort aus ertönte das Signal zum Rückzug, doch niemand beachtete es, denn alles befand sich bereits auf der ungeordneten Flucht. Als sie durch eine der Schluchten zurückwichen, die das Schlachtfeld durchschnitten, stellte sich der General mit seiner Leibwache den Pferden der Verfolger in den Weg und kämpfte verbissen, während der Rest seiner Männer, etwa dreitausend an der Zahl, um sein Leben rannte.
    Damals waren die meisten glücklich gewesen, lebendig davongekommen zu sein. Doch Asch hatte nie so gedacht.
    Nun schellte eine Glocke. Vielleicht ertönte sie schon seit einigen Minuten, doch erst jetzt bemerkten die beiden Männer sie.
    Asch und Kosch regten sich und schauten zurück auf das Kloster.
    »Frühstück?«
    »Wir haben schon vor zwei Stunden gefrühstückt.«
    »Warum läutet sie dann?«
    Asch war bereits aufgestanden und bedeutete Kosch mit einer ruckartigen Kopfbewegung, ihm zu folgen.

    Nico stand in immer größerer Verlegenheit da, als die Glocke weiterschlug, während sich die Männer des Klosters im Hof versammelten. Niemand hatte befohlen, die Glocke zu läuten – weder Oschō noch Baracha –,
aber ein anderer Rō̄schun, dessen Name Nico nicht bekannt war, hatte angesichts dessen, was nun bevorstand, gegrinst und jeden eingeladen, den sportlichen Höhepunkt des Nachmittags zu beobachten.
    Jeder einzelne Rō̄schun des Klosters schien nach draußen gekommen zu sein. Da es ein Narrentag und daher ein freier Tag war, standen sie lachend und schwatzend beisammen, und die Wärme der Spätsommersonne zauberte ein Lächeln auf ihre Gesichter.
    Aléas stand zehn Schritte von Nico entfernt, und Baracha zischte ihm etwas ins Ohr. Der junge Mann schien nicht glücklicher über die Umstände zu sein als Nico.
    Nun schlenderte Asch durch das Tor. Kosch war an seiner Seite, und die beiden gingen mit den vorsichtigen Schritten von Männern, die bereits ein wenig betrunken waren. Wunderbar , dachte Nico. Jetzt werde ich mich vor den Augen des alten Mannes zum Narren machen .
    Asch blieb stehen und betrachtete das Bild, das sich ihm bot: Aléas’ geschwollene Lippe, sein noch immer blutbeschmiertes Kinn, den über ihm aufragenden Baracha, Olsons ernstes Gesicht, aber seine lachenden Augen, den Raum zwischen den beiden Lehrjungen und die Sammlung von Gegenständen, die dort lag – zwei Rollen Angelleine, jede mit einem Haken und einem silbernen Köder versehen, und daneben zwei große Netze mit Gewichten daran.
    Asch sagte nichts, als er sich zu seinem Lehrjungen gesellte, und Nico beschloss, den alten Farlander so lange nicht anzureden, bis dieser etwas gesagt hatte. So standen sie wie zwei Stumme nebeneinander, während
sich die Rō̄schun überall um sie herum leise unterhielten.
    Aléas schüttelte den Kopf, aber Baracha sah ihn finster an und zischte ihm etwas zu. Er zog seinen Lehrling auf die Ausrüstung am Boden zu, und an Aléas’ Kinn tropfte erneut Blut herab.
    »Das ist doch alles Unsinn«, platzte es aus Nico heraus.
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie der alte Mann nickte.
    »Bring es hinter dich«, sagte er.
    Olson hob die Hände und brachte die Zuschauer zum Schweigen. »Tretet vor«, befahl er den beiden Lehrlingen.
    Die jungen Männer gingen auf die Angelausrüstung zu; Aléas betrachtete entweder sie oder den Boden sehr eingehend. Nico hingegen sah Aléas an, doch dieser wollte ihm nicht in die Augen blicken.
    »Wir haben hier in Sato einen bestimmten Brauch im Umgang mit Fehden«, verkündete Olson. »Ihr beide werdet eure Meinungsverschiedenheiten auf die alte Weise beilegen, denn dies gebietet die Weisheit.«
    Olson deutete auf die Ausrüstung. »Jeder von euch wählt einen dieser Gegenstände. Damit werdet ihr zu den hintereinander liegenden Teichen am oberen Ende des Tals gehen. Dort werdet ihr bis Mittag angeln und so viel fangen, wie ihr könnt, egal wie groß die Fische sind, und ihr werdet pünktlich zurückkehren. Ihr habt drei Stunden Zeit. Wenn ihr beim Klang der Glocke nicht wieder hier seid, werdet ihr disqualifiziert. Derjenige,
der die meisten Fische mitbringt und in diesem Hof auslegt, wird zum Gewinner ausgerufen. Dann ist euer Disput beendet. Habt

Weitere Kostenlose Bücher