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Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Titel: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Col Buchanan
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und entscheidenden Sieg verhelfen. Dann gehören die Freien Häfen uns. Wenn wir versagen …« – er schüttelte den Kopf – »dann wird es wieder so sein wie in Coros.«
    Durch das tiefe Schweigen der Gruppe war das Prasseln
des Regens deutlich zu hören. Ché stand reglos da. Aus den Augenwinkeln sah er helle Vögel hoch oben durch den Raum fliegen. Ein Diener eilte hinter ihnen her und hob das, was sie fallen ließen, mit einem Tuch auf.
    »Ich bleibe dabei, dass es Wahnsinn ist«, warf Sparus, der kleine Adler ein. Leder knarzte, als sich die Männer zu ihm umdrehten. Er machte einen langen Zug aus seinem Hazii-Stab und ließ die anderen warten, bevor er fortfuhr:
    »Zwei getrennte Marineaktionen gegen die Freien Häfen, um erst gar nicht den wichtigsten Bestandteil zu erwähnen, nämlich die Invasion von Khos vom Meer her – und das auch noch zur Zeit des nahenden Winters! Und bei alldem muss vorausgesetzt werden, dass die Landstreitkräfte Khos ungeschoren erreichen, was für sich selbst genommen bereits ein gewagtes Spiel ist, dessen Ausgang davon abhängt, wie gut unsere Ablenkungsmanöver funktionieren und dass die Invasionsflotte nicht vorher abgefangen wird. Falls die Landoffensive aus irgendeinem Grund ins Stocken gerät, wird sie bis zum Frühling hilflos feststecken. Die Mercier werden genug Zeit für die Sammlung ihrer Truppen haben, während unser Erstes Expeditionskorps in der Falle sitzt. Und das wäre noch schlimmer als Coros.« Er sah die Matriarchin direkt an; in seinem verbliebenen Auge glitzerte es. »Ich will es so sagen: Wenn der Feldzug scheitert, werdet Ihr gleichzeitig auch Euren Thron verlieren.«
    »Ist das eine Drohung?«, spöttelte der junge Romano, aber Sparus beachtete diesen Einwurf nicht und hielt
den Blick fest auf Sascheen gerichtet. Was er sagte, entsprach der Wahrheit. Der Orden von Mhann verachtete Anführer, die in der Schlacht unterlegen waren oder Zeichen von Schwäche verrieten. Ihrer wurde sich recht schnell entledigt.
    Die Matriarchin glitt durch den Raum auf Sparus zu. Sie legte eine fein manikürte Hand auf den Arm des kleinen Adlers und schenkte ihm ein kurzes Lächeln. Dann wandte sie sich an die anderen mit einer so raschen Bewegung, dass ihre eine Brust unter dem dünnen Gewand hervorlugte.
    »Nun?«, fragte sie und sah die versammelten Generäle finster an.
    Ricktus öffnete seinen vernarbten Mund. »Sparus hat Recht«, verkündete er in einer Stimme, die so rau wie seine verbrannte Haut war. »Der Plan ist sehr leichtsinnig, und ich kann einfach nicht glauben, dass wir uns schon in einer so verzweifelten Lage befinden. Wir sollten die Belagerung der Freien Häfen aufrechterhalten. Irgendwann werden sie sich ergeben, wenn wir nur ihren Handel weiterhin unterbinden.«
    »Nein«, erwiderte die Matriarchin und hob die Hand. »Ich hatte gute Gründe, um eine Lösung für das mercische Problem zu erbitten, und diese haben noch immer Bestand. Seit zehn Jahren beschränken wir ihren Handel und hämmern gegen ihre Tore. Aber die Freien Häfen haben uns widerstanden. Aufgrund dieser erfolgreichen Gegenwehr schöpfen andere inzwischen Mut. Wir müssen die Mercier besiegen, und zwar endgültig, damit unser Reich nicht schwach wirkt. Deswegen muss
Khos eingenommen werden. Ohne es wird der Rest der Freien Häfen entweder aufgeben oder verhungern.«
    Sie kehrte wieder zur Landkarte zurück, die Ché genau studiert hatte, während Sascheen gesprochen hatte. Bleistiftstriche waren recht grob darüber gezogen worden und beschrieben Flottenmanöver und Landangriffe. Er erkannte die unterschiedlichen Symbole zweier Flotten, die von den westlichen Inseln zu den Freien Häfen vordrangen; eine bewegte sich entlang des Archipels, die andere konzentrierte sich auf Minos. Weit im Osten war eine dritte Flotte zu sehen, die durch einen unbeholfen gezeichneten Pfeil dargestellt wurde, der von Lagos auf Khos abgefeuert wurde. Auf diesen zeigte die Matriarchin nun mit ausgestrecktem Finger.
    »Die Sechste Armee bleibt auf Mokabis Empfehlung in Lagos. Sie ist durch die jüngst erfolgte Niederschlagung des Aufstands sehr motiviert. Es wäre die perfekte Überraschung, und Mokabi sieht sie deutlich vor sich, so wie er diese Dinge immer vor seinem geistigen Auge sieht. Wir nehmen dieses Erste Expeditionskorps aus der Sechsten und aus allen anderen Überresten, die wir zusammenbekommen können, und schiffen sie von Lagos direkt nach Khos ein.«
    »Aber Matriarchin«, sagte Ricktus heiser,

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