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Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Titel: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Col Buchanan
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Zellengenossen, wischte hin und wieder eine Kakerlake von seinem Körper und verfluchte sich, weil er mit Kumpel in diese Stadt gekommen war und sich auf Lena und ihre dummen Ideen eingelassen hatte.
    Er hatte gewusst, dass er ihr nicht vertrauen konnte, denn sie hatte sich in seiner Gegenwart ziemlich gewissenlos benommen. Er fragte sich, was sie wohl gerade tat. Machte es ihr etwas aus, dass er von den Wachen ergriffen und ins städtische Gefängnis geworfen worden war, wo er auf seine Bestrafung wartete? Er bezweifelte es.
    Nico starrte in die Finsternis. Er wusste nur zu gut, wie man in dieser Stadt mit Dieben verfuhr und bemühte sich vor allem, nicht an sein Schicksal zu denken. Beim letzten Erntefest hatte er gesehen, wie ein Dieb für sein Verbrechen ausgepeitscht und gebrandmarkt worden war. Der junge Straftäter war nicht viel älter als Nico gewesen.

    Nico wusste nicht, ob er eine solche Bestrafung durchstehen würde.

    Später in der Nacht schreckte er aus einem benommenen Schlummer hoch und spürte, wie sich eine Hand gegen sein Bein drückte und ein Gesicht aus geringer Entfernung fauligen Atem in sein eigenes blies. Ruckartig setzte er sich auf, drückte das Gewicht des unsichtbaren Mannes von sich herunter und rief etwas, das eher ein Angstschrei als deutliche Worte war. Ein gemurmelter Fluch drang aus der Düsternis sowie das Rascheln von jemandem, der sich hastig zurückzog.
    Er rieb sich das Gesicht, damit er wieder vollkommen wach war, und kauerte sich gegen die Wand.
    Er musste unbedingt hier rauskommen. In diesem luftleeren Raum mit dem ekelhaften Gestank konnte er kaum atmen. Die Schwärze bedrückte ihn wie ein Laken aus schwerem Samt. Er fühlte sich gefangen und wusste, dass er bis zum Morgen nicht einfach aufstehen und herumgehen konnte und weder den Himmel sehen noch die frische Luft auf dem Gesicht spüren würde. Eine Erinnerung oder eher der Gedanke an ein tiefes Gefühl beschlich ihn. Während er einmal in den Bergen oberhalb der Hütte umhergewandert war, hatte er eine Falle gefunden – eine zugezogene Drahtschleife, in der sich das abgetrennte Bein eines wilden Hundes befunden hatte. Das Fleisch hatte noch in Fetzen am Beinknochen gehangen, der glatt durchgebissen worden war.
    Das Geräusch schlurfender Füße in der Finsternis: Jemand
näherte sich ihm wieder. Nico versteifte sich und war bereit loszuschlagen.
    Ich werde dir das Fleisch mit den Zähnen von den Knochen reißen, wenn du mich anfasst , dachte er.
    »Ganz ruhig«, ertönte eine Stimme. »Ich bin dein Freund.«
    Ein Mann setzte sich neben ihn, und Nico hörte, wie er mit den Händen in seiner Kleidung herumsuchte.
    Eine Flamme wurde in der Dunkelheit entzündet, und zuerst war sie so hell, dass Nico den Blick abwenden musste. Er blinzelte und schirmte sein Gesicht mit dem Handrücken ab. Einen Moment lang zischte und flackerte die Flamme, als das geschwärzte Ende eines Zigarillos in Brand gesetzt wurde und rot aufglühte. Dann blies der Mann das Streichholz aus und stürzte sie zurück in eine Finsternis, die noch tiefer als zuvor war.
    »Weißt du, ich liege schon die ganze Nacht wach und frage mich, warum ich dein Gesicht zu kennen glaube.« Die rote Spitze des Zigarillos zog Schlieren durch die Dunkelheit und leuchtete stärker auf, als der Mann einen tiefen Zug nahm. Die Ränder seines Gesichts wurden erhellt, während die Höhlungen in Schatten getaucht waren.
    »Dein Vater«, sagte er und stieß den Rauch aus. »Ich habe deinen Vater gekannt.«
    Nico blinzelte; in seinen Augen schwammen noch immer etliche Farbtupfer. »Natürlich hast du das«, sagte er sarkastisch.
    »Nenn mich nicht einen Lügner, Junge. Du bist ihm wie aus dem Gesicht geschnitten. Dein Vater war mit
einer Rothaarigen namens Reese verheiratet. Eine gut aussehende Frau, wenn ich mich recht erinnere.«
    Nico nahm die Hand vom Gesicht und verbarg seine Wut für den Augenblick. »Ja, das ist meine Mutter«, bestätigte er. »Du hast ihn wirklich gekannt?«
    »So gut wie niemanden sonst. Ich habe mit ihm zwei Jahre lang unter den Mauern gekämpft.«
    »Du warst in der Sondereinheit?«
    »Aber sicher. Auch wenn das jetzt ein ganzes Leben her zu sein scheint, Dank sei dem Narren. Ich verdiene mein Geld – nicht viel allerdings – damit, Hastel zu spielen. Wenn ich meine Schulden nicht bezahlen kann, muss ich eine Weile hierbleiben.« Der Mann rieb sich mit der Hand über das Stoppelkinn. »Und was ist mit dir? Was hat dich in diese Lage

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