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Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Titel: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Col Buchanan
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außer vielleicht ein wenig Stoff, den wir für unser Getreide bekommen. Das wird zumindest meine Geldgeber glücklich machen. Und natürlich kann ich damit meine Schulden bei dir abtragen. Ich glaube, damit sind wir quitt.«
    »Du hast mir überhaupt nichts geschuldet.«
    »Hast du das gehört?«, fuhr Graber plötzlich den Kerido an, der inzwischen aufgehört hatte, mit einer schuppigen Klaue nach den Überresten auf Grabers Teller zu angeln, und stattdessen aufschaute. »Selbst jetzt noch leugnet er, dass er mich in der Hand hat.« Geistesabwesend nahm er eine halbgegessene Süßwurzel in die Hand, und die Kreatur öffnete das Maul, als er ihr das Stück entgegenhielt.
    »Du musst mir eines versprechen«, sagte Graber zu Asch und hielt inne, als Nico plötzlich entsetzt vom Tisch zurückwich. Graber schaute hinunter auf das Geschöpf, das zwischen ihnen hockte. Es streckte die Zunge durch das offene Maul, ein langes, steifes und hohles Ding wie eine Kinderrassel, mit dem es ein Geräusch von sich gab, das eindeutig bedrohlich klingen sollte. Graber warf ihm das Wurzelstück ins Maul, damit es Ruhe gab, und fuhr fort:
    »Wenn das nächste Mal ein alter Seebär in einer Taverne von hinten auf mich zukommt, dann erlaube mir,
mich selbst um ihn zu kümmern. Freundschaft ist eine schöne Sache, aber ich hätte lieber eine durchstochene Leber, als noch einmal in deiner Schuld zu stehen.«
    Asch neigte zustimmend den Kopf.
    Nico schaute dem Geschöpf beim Fressen zu. Es hielt die Wurzel mit beiden Klauen und riss mit raschen Bewegungen seines schnabelartigen Mauls Streifen heraus. Er stellte fest, dass er sein Besteck wie Waffen vor sich hielt.
    Ein gleißendes Licht durchdrang inzwischen die Kajüte. Die Sonne ging unter. Sie warf ihre letzten Strahlen durch die Bleiglasfenster in der hinteren Kajütenwand und druckte Rauten aus Farbe auf die Holzbalken, die nicht weit von ihren Köpfen entfernt waren, sowie auf die Plankenwände und den langen Tisch, auf dem etliche Karten lagen, die mit abgerundeten Steinen beschwert waren. Nico warf einen Blick auf diese Karten. Er saß ihnen nahe genug, um einige undeutliche Einzelheiten zu erkennen: Landmassen, begraben unter Symbolen, Anmerkungen und geschwungenen Pfeilen. Es schienen sowohl Karten der Luft als auch des Landes zu sein.
    Dieser Gedanke trieb ihn dazu, den Blick hinter den Tisch zu richten. Durch den unteren Teil der rückwärtigen Fenster war ein Meer zu erkennen, das aufgrund der Höhe flach und ununterscheidbar wirkte.
    »Wenn mir die Frage erlaubt ist«, wagte er zu sagen, während er den Blick von der Wassertiefe riss, »wie lange wird die Überquerung dauern?«
    Ganz kurz legte sich ein Schatten auf das Gesicht des
Kapitäns. Graber beugte sich vor und deutete mit seinem Pokal auf Nico. Wein spritzte hervor, und Berl runzelte die Stirn, als rote Tropfen auf das saubere Leinen fielen. »Das kommt darauf an«, sagte er mit einer Stimme, die nüchterner als vorhin klang. »Irgendwann heute Nacht werden wir die kaiserliche Seeblockade erreichen. Vielleicht hält der Wind an. Vielleicht haben sie hier nichts in der Luft.«
    »In der Luft?«, platzte Nico heraus. »Ihr meint mhannische Luftschiffe?«
    »So weit draußen besteht diese Gefahr immer.«
    Wieder sah Nico Asch an, doch der alte Mann zeigte plötzlich großes Interesse am Boden seines Weinglases.
    Graber bemerkte Nicos Besorgnis. »Aber es ist ganz unwahrscheinlich«, sagte er. »Die meisten ihrer Kriegsvögelchen schwirren drüben im Osten herum und stürzen sich auf die Zanzahar-Route. Nicht hier, sondern dort finden die meisten Kriegshandlungen statt. Glaub mir, ich weiß es. Zanzahar ist alles, was uns zum Außenhandel geblieben ist, und daher sind die meisten Handelsluftschiffe darauf angewiesen, dorthin zu fliegen, einschließlich der Falke . Wenn die Meeresflotten nicht durchkommen oder schwere Verluste erleiden, füllen die Luftschiffe die entstandene Lücke aus. Wir fliegen schon seit fast vier Jahren auf der Zanzahar-Route.« Er verstummte und trank seinen Pokal bis zum letzten Tropfen leer. »Ich bin sicher, dass du die Geschichten darüber gehört hast.«
    Allerdings hatte Nico die Geschichten gehört. Geschichten über die mhannischen Luftschiffe, die wie Wolfsrudel entlang der Route warteten und jedes Handelsschiff
überfielen, das dort vorbeikam. Jahr für Jahr wurden die Handelsschiffe weniger. Graber musste das nicht erst erwähnen, denn es war an seinem grimmigen Tonfall zu erkennen, bei

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