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Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Titel: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Col Buchanan
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nicht, so etwas zu tragen. Es würde als Schwäche angesehen werden . Er hatte auf ihrem Bett gesessen und gewartet, bis ihre Tränen versiegt waren.
    Pass gut darauf auf , hatte er ihr befohlen. Es ist jetzt unauflöslich mit dir verbunden. Wenn es umkommt, dann wirst auch du umkommen .
    Bei dem Gedanken daran, mit diesem hässlichen Ding
untrennbar vereint zu sein, war sie regelrecht versteinert. Widerwillig hatte sie sich verpflichtet, es immer zu tragen, auch wenn sie stets versucht hatte, es unter ihrer Kleidung zu verbergen. Das hatte ihren Vater wütend gemacht, der behauptet hatte, es entfalte nicht seine abschreckende Wirkung, wenn sie es vor fremden Blicken verbarg.
    Würde ein solcher Talisman die Priester von Q’os tatsächlich aufhalten? , fragte sich Rianna nun, als das Siegel wie ein lebendiges Ding in ihrer Hand pulsierte. Ein Siegel war ein Siegel, oder? Sicherlich würden auch diese Priester Mhanns wie alle anderen für ihren Tod bezahlen müssen, oder?
    Darin lag eine Hoffnung zu überleben, erkannte sie und empfand Schuldgefühle bei diesem Gedanken.
    Aber was war, wenn sie sich dieses Ding abriss und es unbemerkt aufs Deck fallen ließ? Sie musste das Siegel nicht unbedingt tragen, damit es bemerkte, wenn sie starb. Es war irgendwie mit ihr verbunden, egal wie weit entfernt es von ihr war. Was war, wenn sie es einfach versteckte und sich den anderen auslieferte? Was war, wenn sie die Kraft hatte, so etwas zu tun? Wenn sie ihr das Leben nahmen, würde eine Vendetta verkündet werden. An diesen Tieren würde Rache für ihre Lieben geübt werden.
    Rianna jammerte laut und bezweifelte, dass sie den Mut für ein solches Opfer besaß.
    Plötzlich waren die Alternativen, vor denen sie stand, noch schlimmer als die Hilflosigkeit, der sie sich vorher gegenübergesehen hatte. Rianna war starr vor Unentschlossenheit
und stand kurz davor, den Verstand zu verlieren.
    Und dann kamen sie sie holen.

    »Still!«, brüllte der maskierte Akolyt, während er sie auf dem Rücken zum anderen Ende des Schiffes schleifte.
    »Wartet!«, rief sich. »Ich bin geschützt, seht ihr?«
    Aber der Akolyt konnte es nicht sehen, denn es war zu dunkel, und er war fiebrig von all der Erregung, die in der Luft lag. Er warf sie auf die Planken neben eine der großen Kohlenpfannen, und sie sah das Glitzern eines gezückten Messers.
    Der Mann fuhr ihr damit am Rücken entlang und schnitt ihr Kleid vom Hals bis zur Hüfte auf. Er hielt sie gegen das Deck gepresst, indem er ihr das Knie schmerzhaft zwischen die Schulterblätter rammte. Ein anderer Akolyth näherte sich ihr und trug etwas in einem klaren Glas. Er bückte sich zu ihrem Gesicht herunter und zeigte ihr, dass sich in dem Glas eine Art Wurm befand: eine fette und kränklich weiße Abscheulichkeit, die sich in ihrem gläsernen Gefängnis wand und zu entkommen versuchte.
    »Wartet!«, versuchte sie es abermals, als der Akolyth das Glas kippte und das offene Ende gegen ihr nacktes Rückgrat drückte.
    Nun verfluchte sie ihren Vater mit aller Leidenschaft, die ihr verblieben war, weil er seine Familie mit diesen Leuten und ihrer obszönen Religion bekanntgemacht
hatte. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Welche Verbrechen hatte er selbst im Namen Mhanns begangen?
    Rianna schrie auf; die Schmerzen waren unerträglich. Aber schlimmer, noch viel schlimmer war das Gefühl, wie sich der Wurm einen Weg in ihr Fleisch grub.
    Die Akolyten verringerten ihren Druck, und Rianna versuchte, sich ruckartig aufzurichten; mit den Händen betastete sie die offene Wunde in ihrem Rücken. Ein Finger drang hinein und suchte nach dem Wurm.
    Dann geschah etwas Unerwartetes. Alle Kraft floss aus ihren Gliedern ab. Sie brach auf dem Deck neben drei oder vier weiteren Sklaven zusammen, die bereits hilflos keuchend dort lagen, und nur noch das Weiße war in ihren Augen zu sehen. Rianna konnte sich weder bewegen noch sprechen. Sie konnte nur zusehen, was als Nächstes geschah.
    Weitere Sklaven wurden herbeigebracht, und jedem wurde ein Wurm verabreicht. Bald lag ein Dutzend ausgestreckt und gelähmt auf den Deckplanken. Eine Atmosphäre der Panik verbreitete sich zusammen mit dem allmählich schneller werdenden Rhythmus der einzelnen Trommel. Die beiden Priester beobachteten die wachsende Zahl von Opfern mit lustvoller Erregung in den Augen. Sie tauschten miteinander Worte aus, während sie ihre eigenen Körper streichelten und gelegentlich den Dampf aus einer Schüssel einatmeten, in der sich so etwas

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