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Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Titel: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Col Buchanan
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konnte seinem Meister nicht länger in die Augen sehen.
    »Wozu wäre das nütze? Meine Krankheit wird schlimmer, und ich glaube nicht, dass mir noch viel Zeit verbleibt. Du weißt von meinem Vater und von meinem Großvater. Nach ihrer Erblindung hat es ein rasches Ende mit ihnen genommen.«
    Das Lächeln auf Oschō̄̄s Gesicht verblasste, und Nüchternheit überkam ihn. Scharf sog er die Luft ein. »Das hatte ich befürchtet«, gestand er. »Aber ich hatte trotzdem gehofft. Es tut mir wirklich sehr leid, Asch. Du bist einer der wenigen echten Freunde, die mir noch verblieben sind.«
    Draußen im Hof sang eine Amsel. Asch richtete seine Aufmerksamkeit auf sie, damit er die ungewöhnlich deutlich gezeigten Gefühle seines Freundes nicht länger wahrnehmen musste.
    Der junge Oschō̄̄ wäre niemals so offenherzig gewesen – nicht jener Oschō, der im alten Land und auf die alte Art und Weise zum Rō̄schun ausgebildet worden war, was nur wenige überlebt hatten. Nicht jener Oschō, der den ursprünglichen Rō̄̄schun-Orden verlassen hatte, nachdem sich dieser auf die Seite der Lehensherren gestellt hatte, und der später zum Soldaten geworden war und in Hakk und Aga-sa gekämpft und beide Schlachten
überlebt hatte. Im langen Krieg gegen die Lehensherren hatte er Ehre um Ehre errungen, sich dadurch einen Namen gemacht und das Oberkommando über die letztendlich zum Untergang verdammte Volksarmee erhalten. Damals wäre es unvorstellbar gewesen, dass der General so offen das Schicksal eines Freundes beklagte, und noch unvorstellbarer, als er seine Leute danach ins Exil geführt hatte. Er war der einzige General gewesen, dem es gelungen war, sich den Weg mit dem Rest seiner Männer freizukämpfen, nachdem sie den letzten schicksalhaften Hinterhalt überlebt hatten, durch welchen die Volksrevolution ein für alle Mal niedergeschlagen worden war.
    In jener Zeit war Oschō̄ schlank, stark und zäh gewesen – ein hartherziger Bastard, um ehrlich zu sein. Sein strenges Kommando hatte die Männer auf ihrem langen Weg zum Midèrēs zusammengehalten, als der größte Teil der Schiffsbesatzungen – einschließlich des trauernden Asch – nach der Niederlage und dem Verlust der Liebsten, die entweder in der Schlacht gefallen oder daheim zurückgeblieben waren, einfach nur den Tod herbeigesehnt hatte. Als sie es endlich bis hierher ins Midèrē̄s geschafft und etliche andere aus der Flüchtlingsflotte die Waffen ergriffen hatten, um entweder als Söldner für das Reich von Mhann zu dienen oder gegen es zu kämpfen, hatte Oschō̄̄ einen anderen und viel unsichereren Weg eingeschlagen. Den Weg der Rō̄̄schun.
    Doch nun saß vor Asch ein verwelkter alter Mann in einem verschlissenen alten Sessel, und aus beiden sprossen Haarbüschel hervor. Sie ächzten jedes Mal, wenn sie
sich regten, und das erlaubte es Oschō, seinem Bedauern freien Lauf zu lassen, während er dem Ende entgegenging.
    Asch spähte aus dem hohen Turmfenster hinüber zu den Malibäumen, die dicht gedrängt im Mittelpunkt des Hofes standen. Dort hockte auch die singende Amsel, deren himmelsblaues Gefieder sich deutlich von den bronzefarbenen Blättern abhob.
    »Am Ende traurig zu sein heißt, traurig über das ganze Leben zu sein«, scherzte Asch.
    »Ich weiß«, sagte der alte General und schüttelte den Kopf.
    Die beiden Veteranen saßen im staubigen Sonnenlicht und hörten eine Weile dem kurzen, frischen Lied des spätsommerlichen Vogels zu. Er ruft nach einer Gefährtin, dachte Asch.
    »Ich wünschte bloß …«, gelang es Oschō̄̄̄ schließlich zu sagen, doch er verstummte wieder, und der Rest seiner Worte hing unausgesprochen in der Luft.
    » Noch einmal den Diamantberg zu sehen «, beendete Asch den Satz für ihn, indem er das alte Gedicht rezitierte. » Und meine Lippen auf jene zu legen, die ich liebe .«
    »Ja«, sagte Oschō.
    »Ich weiß, alter Freund.«

KAPITEL DREIZEHN
Serèse
    Eine seltsame Stille legte sich nach Oschō̄s Ankündigung der Vendetta über das Kloster, und die Abreise der drei Rō̄schun, die sie ausführen sollten, verhalf zu einem erneuerten Gefühl der Sinnhaftigkeit, das in letzter Zeit verlorengegangen war. Selbst die älteren Männer, die mehr Zeit in den Gärten als bei Kampfübungen verbracht hatten, schärften nun wieder ihre Fähigkeiten. Die Rō̄schun rückten zusammen, redeten ernst miteinander, und Gelächter war nur noch selten zu hören.
    Die Lehrlinge wurden von dieser Ernsthaftigkeit nicht sonderlich

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