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Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Titel: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Col Buchanan
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bloß ein Mädchen , Nico. Das ist die Tochter meines Meisters, und du solltest besser die Augen von ihr lassen – von den Fingern ganz zu schweigen. Mein Meister ist sehr um sie besorgt. «
    »Barachas Tochter?« Diese Vorstellung verblüffte Nico.

    »Nico, deine Vorliebe oder Abneigung für jemanden hat nichts mit dessen Fähigkeit zu tun, Nachkommen zu zeugen.«
    »Wie heißt sie?«
    »Serèse.«
    Das war ein mercischer Name, und Nico sprach es aus.
    »Ja«, stimmte Aléas ihm zu. »Ihre Mutter war eine Mercierin. Was sollen all diese Fragen?«
    »Welche Fragen?«, meinte Nico und wandte den Blick ab. Doch dann fragte er: »Wie lange bleibt sie hier?«
    Aléas seufzte. »Du bist ein verschlagener Hund. Auch auf die Gefahr hin, dass ich wie ein Langweiler klinge, muss ich mich wiederholen. Sie ist Barachas Tochter, und sie bleibt ein paar Wochen hier, um ihren Vater zu besuchen. Danach wird sie nach Q’os zurückkehren, denn sie arbeitet dort für uns. Falls sie während ihres Aufenthalts hier in irgendeiner Weise belästigt werden sollte – und damit meine ich, wenn jemand sie ansprechen, ansehen oder auch nur an sie denken und dabei unter den Bettlaken an sich herumfummeln sollte –, wenn also irgendetwas dieser Art zwischen ihr und dir in dieser Zeit vorfallen sollte, dann kannst du versichert sein, dass mein Meister dir ein Messer in die Eier rammen wird. Da hinten ist er. Er beobachtet uns gerade. Nachher wird er mit mir reden wollen, nur weil ich mit dir über sie gesprochen habe.«
    Nico lehnte sich vorsichtig auf seinem Stuhl zurück. Er hegte keinen Zweifel an der Ernsthaftigkeit von Aléas’ Warnung.
    Nachdem Aléas seine Aufmerksamkeit wieder der
Suppe zugewandt hatte, warf Nico Blicke durch den Speisesaal, um einen weiteren Blick auf sie zu erhaschen. Als er sie nirgendwo entdeckte, war er enttäuscht.

    Am nächsten Morgen kreuzten sich ihre Wege abermals, und sofort wusste er, dass das Schicksal sie beide dazu bestimmt hatte, einander zu begegnen. Nico glaubte an solche Dinge.
    Es war Narrentag, also ein freier Tag, und er betrat gerade die Waschkammer, weil er einige Kleidungsstücke durchwaschen wollte, bevor er sich auf seinen üblichen Spaziergang durch das Tal machte.
    Dort stand sie in der dampfgeschwängerten Luft des höhlenartigen Raumes und wrang die letzten Stücke ihrer eigenen Kleidung aus. Nico blieb in der Tür stehen und wusste nicht, ob er eintreten oder wieder gehen sollte.
    »Hallo«, sagte sie beiläufig, nachdem sie einen Blick über die Schulter geworfen hatte.
    Ihre Stimme zog ihn in den Raum hinein. Er schloss die Tür hinter sich und durchquerte den Raum. Dann ließ er seine Kleider neben den Metallbottich mit Wasser fallen, das über dem Feuer blubberte, nickte dem Mädchen zu und lächelte.
    Sie faltete ein feuchtes Hemd zusammen und legte es auf den Stapel mit Kleidungsstücken, die bereits in ihrem Korb lagen. Die Ärmel ihrer Robe waren aufgerollt und ihre schwarzen Haare im Nacken zusammengebunden;
das Gesicht war von Hitze und Anstrengung gerötet. Er erkannte, dass sie etwa genauso alt war wie er selbst.
    »Was ist?«, fragte sie mit einem flüchtigen Lächeln; offenbar hatte sie seine prüfenden Blicke bemerkt.
    Er schüttelte den Kopf. »Nichts. Ich bin Nico, Meister Aschs Lehrjunge.«
    Er bemerkte die Veränderung in ihr, als sie diese Information hörte – es war eine Neueinschätzung der Person, die zu ihr sprach. Ihre dunklen Augen blickten ihn eingehend an. Das war die Art von Blick, von der er sich immer schamrot abwenden musste – und die ihn innerlich zu einem zitternden Idioten machte.
    Nico hielt den Mund geschlossen, denn er fürchtete, dass das, was aus ihm herauskommen könnte, entweder Gestammel oder dumm war – oder beides, was noch schlimmer wäre.
    »Ich bin Serèse«, sagte sie mit tiefer und heiserer Stimme, die eine Gänsehaut auf Nicos Schenkeln hervorrief.
    »Ich weiß«, erwiderte er und bedauerte seine Worte auf der Stelle.
    Das schien ihr zu gefallen – er wusste aber nicht, ob sich das auf seine plötzliche Verlegenheit oder auf die Tatsache bezog, dass er ihren Namen kannte.
    »Dann musst du eine Mercierin sein«, wagte er fortzufahren und versuchte, seine Haltung wiederzufinden. »Serèse. Das bedeutet ›scharf‹ in der alten Sprache.«
    »Ah, dachte ich mir doch, dass ich deinen Akzent kenne.«
    »Ja. Ich komme aus Bar-Khos.«

    »Ah.« Es klang wieder beeindruckt.
    Draußen verkündete eine Glocke die Uhrzeit.
    »Jetzt

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