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Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Titel: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Col Buchanan
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gehört es dir ganz allein«, sagte sie und deutete auf das kochende Wasser, während sie den Rest ihrer sauberen Kleidung ordnete.
    »Warte«, platzte er hervor, obwohl er sich an Aléas’ ausdrückliche Warnung erinnerte. Doch bei dem plötzlichen Gedanken, dieses Mädchen zu fragen, ob es den freien Tag mit ihm verbringen wollte, hatte sich sein Puls deutlich beschleunigt. Er stellte sich vor, wie sie gemeinsam durch das Tal wanderten, lachten und einander besser kennenlernten. »Heute ist mein freier Tag«, erklärte er. »Wenn ich hier fertig bin, mache ich eine Wanderung. Warum kommst du nicht einfach mit?«
    Sie schien darüber nachzudenken – zumindest einige Herzschläge lang. Doch dann schüttelte sie den Kopf. »Ich fürchte, mein Vater wartet auf mich.«
    »Oh«, meinte Nico niedergeschlagen, obwohl ein kleiner Teil von ihm erleichtert war.
    »Ein anderes Mal«, sagte sie und lächelte. Als sie sich bückte, um den Korb anzuheben, bewunderte er unwillkürlich ihren Anblick.
    »Ich helfe dir dabei«, sagte er unvermittelt.
    »Ist schon in Ordnung, damit werde ich allein fertig.«
    Er tat so, als ob er sie nicht verstanden hätte, und schnappte sich ihre Last. Sie war schwerer, als er erwartet hatte, und er konnte kaum ein Ächzen unterdrücken.
    Serèse folgte ihm nach draußen, wo ihrer beider Gesichter im helleren Licht vor Schweiß glänzten, und ihre Haare hingen vom Dampf in der Waschküche wie Rattenschwänze
herunter. Sie blieben stehen und tauschten einen Blick aus. Sein Herz raste noch immer.
    Er wollte sie berühren.
    »Serèse?«
    Bachara stand in der offenen Tür, die in den Hof hinausführte.
    Das Mädchen rollte mit den Augen. »Auf Wiedersehen«, murmelte sie und lächelte entschuldigend. Sie ging zu ihrem Vater und warf nur einen einzigen Blick zurück.
    Baracha sah Nico finster und böse an.

    Es war ein langsam dahinschleichender Ersttag-Nachmittag, und Nico und die anderen Lehrlinge schwitzten sich wie üblich durch ihre Cali-Manöver. Der Übungshof war voller versammelter Rō̄schun, die allesamt ihr Geschick auf einer viel höheren Ebene verfeinerten. Der Hof war kaum groß genug, um sie alle aufzunehmen, und ganz oben war Oschō̄ in seinem Turm zu erkennen, wie er aus dem Fenster auf den Hof herabschaute.
    Die Lehrlinge waren in eine hintere Ecke verbannt und keuchten schwer unter den Schlägen, die sie übten. Nun arbeiteten sie sich durch einige einfache Kombinationen des Schlagabtauschs, während Baracha auf sie einbrüllte.
    Er schien genauso reizbar wie sonst zu sein, nicht weniger und nicht mehr als gewöhnlich, und er hatte bereits etliche Jungen geohrfeigt, weil sie sich seiner Meinung
nach zu schwerfällig bewegten. Einmal brüllte er Aléas an, weil er angeblich nicht genügend Aufmerksamkeit zeigte. Das war nicht ungewöhnlich, denn er schien seinen eigenen Lehrling stets härter zu behandeln, doch es beunruhigte Nico und auch die anderen. Sie wussten, dass Aléas der beste von ihnen war und eine solche Behandlung nicht verdient hatte.
    In der Mitte dieser Schimpftirade senkte sich plötzlich ein Schweigen über den Hof. Baracha verstummte mitten im Satz und schaute sich wütend nach dem Grund dieser neuerlichen Ablenkung um.
    Asch war erschienen, schritt mit eingestecktem Schwert dem aufgewirbelten Staub entgegen und wollte mit den anderen trainieren, anstatt seine morgendlichen Übungen allein zu unternehmen.
    Rasch machten sich die versammelten Rōschun wieder an die Arbeit, aber die Lehrlinge waren nun weniger konzentriert bei der Sache. Viele beobachteten aus den Augenwinkeln, wie der alte Mann in seiner schwarzen Robe mit den anderen übte. Seine nun gezogene Klinge blitzte und glitzerte im Sonnenschein, während er eine Reihe von Bewegungen ausführte, die so schnell waren, dass die meisten ihnen nicht folgen konnten. Diese Ablenkung verschlechterte Barachas Stimmung noch mehr, und er prügelte einige Jungen durch, bis sie ihre Übungen endlich wieder mit dem gebotenen Ernst durchführten.
    Nach einer Weile erlaubte er ihnen, eine Pause zu machen, damit sie etwas trinken und kurz Luft holen konnten.
    »Wie ich sehe, spielt der alte Mann heute ein wenig
mit uns«, rief er Asch so laut zu, dass alle Umstehenden es hören konnten. Asch sah ihn ganz kurz an und fuhr dann mit seiner Routine fort. Von nun an beachtete er den großen Alhazii nicht mehr, und Nico erkannte deutlich, wie sehr dieser Mangel an Aufmerksamkeit den Stolz des großen Mannes verletzte.
    Während

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