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Farmer im All

Farmer im All

Titel: Farmer im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Boone.
    Paps sagt, in einem Namen steckt eine ganze Menge.
    Sobald die Mädchen davon Wind bekamen, was wir machten, veranstalteten sie ein Pfadfinderinnen-Treffen, und Peggy wurde Mitglied der Florence-Nightingale-Gruppe. Es ist wohl nichts weiter dabei, aber warum müssen Mädchen alles imitieren, was Jungen machen? Allerdings waren wir zu sehr beschäftigt, als daß wir uns darum gekümmert hätten. Wir mußten die Pfadfindertätigkeit den neuen Umweltbedingungen anpassen.
    Wir beschlossen, die früheren Grade und Abzeichen - allerdings nicht die Ämter - weiterhin gelten zu lassen. Niemand fragte danach, ob man Gruppenführer oder Protokollführer gewesen war, aber wenn man auf der Erde den Rang eines Adlers erworben hatte, so blieb das auch für die Ganymed-Pfadfinder gültig. Und wenn man ein Wölfling gewesen war, so blieb man einer. Wenn ein Junge keine Aufzeichnungen bei sich hatte - und das war bei mehr als der Hälfte der Fall -, dann mußte er den Pfadfindereid ablegen, daß er die Wahrheit sagte.
    Das war einfach. Die Ausarbeitung der Tests und Abzeichen war viel schwieriger. Schließlich konnte man von einem Jungen nicht verlangen, einen Bienenschwarm einzufangen, wenn es auf dem Schiff keine Bienen gab.
    (Es stellte sich später heraus, daß in Wirklichkeit ein paar tiefgefrorene Schwärme die Reise im Verladedeck mitmachten, aber sie wurden uns natürlich nicht zur Verfügung gestellt.)
    Aber wir konnten einen Verdienstorden für die richtige Behandlung der Hydroponikanlage aussetzen und die Tests direkt im Schiff vornehmen. Und Mister Ortega schrieb einen Test für technische Kenntnisse der Raumfahrt aus, und Kapitän Harkness tat das gleiche für Ballistik und Astrogation. Bis zum Ende der Reise konnten die Jungen genug Tests machen, um zum Adler befördert zu werden. Doch dazu brauchten wir ein Ehrengericht.
    Das kam zuletzt. Aus einem mir unbekannten Grund hatte Hank den Endbericht des Verbindungs-Komitees geheimgehalten. Ich fragte ihn weshalb, aber er sah nur geheimnisvoll drein und sagte, daß ich es schon noch erfahren würde.
    Ich erfuhr es auch. Wir hielten ein gemeinsames Treffen aller drei Gruppen ab, um die Führer zu ernennen und das Ehrengericht zusammenzustellen. Und von da an leiteten die Erwachsenen die ganze Sache, und wir Kinder konnten es höchstens noch bis zum Gruppenführer bringen. Nun ja - es machte trotzdem Spaß.

Kapitel 8
     
     
    Als wir dreiundfünfzig Tage draußen waren und noch eine Woche bis Ganymed hatten, drehte Kapitän Harkness das Schiff so herum, daß wir sehen konnten, wohin wir steuerten. Für seine Astrogation bedeutete es natürlich keinen Unterschied.
    Sie müssen wissen, die Achse der Mayflower hatte bis dahin ziemlich genau nach Jupiter gezeigt, und der Brenner war auf die Sonne gerichtet gewesen. Da sich die Sichtluken im Abstand von je neunzig Grad an den Seiten des Schiffes befanden, hatten wir zwar ein gutes Stück Himmel sehen können, nicht aber Jupiter oder die Sonne. Nun drehte er das Schiff um neunzig Grad, und wir rollten sozusagen auf unserer Flugbahn dahin. Auf diese Weise konnten wir Jupiter und die Sonne abwechselnd in den Sichtluken erkennen.
    Jupiter war bereits eine winzige rötliche Scheibe. Einige der Jungen behaupteten, sie könnten die Monde sehen. Ehrlich gesagt, ich konnte es nicht, wenigstens nicht in den ersten drei Tagen. Aber es war schon großartig, daß wir Jupiter sehen konnten.
    Mars hatten wir auf unserer Reise nicht beobachten können, da er sich gerade auf der anderen Seite der Sonne befand, dreihundert Millionen Meilen entfernt. Wir hatten nichts außer den Sternen gesehen, die man auch von der Erde her kennt. Wir bekamen nicht einmal ein paar Asteroiden zu Gesicht.
    Dafür gab es einen Grund. Als wir die Bahn von Supra-New-York verließen, hatte Kapitän Harkness die Mayflower nicht direkt auf Jupiter zugesteuert; statt dessen hatte er sie hoch nördlich an der Ekliptik vorbeigebracht, um einen weiten Bogen um den Asteroidengürtel zu machen. Nun weiß jeder, daß Meteore im Raum kein reiner Zufall sind. Wenn ein Pilot nicht so dumm ist und mittendurch das Auge eines Kometen fliegt, geschieht es äußerst selten, daß man von einem Meteor getroffen wird. Sie sind zu selten.
    Andererseits hat der Asteroidengürtel mehr als seinen normalen Anteil an Himmelsabfall. Die alten Schiffe gingen das Risiko ein und steuerten mitten durch den Gürtel, und ich kann mich nicht erinnern, daß eines davon schwer getroffen wurde.

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